Re: Frage zu Software-Raid oder: Wie Datensicherung organisieren.
Matthias Houdek <linux@houdek.de> wrote:
> Am Mittwoch, 9. Februar 2005 20:24 schrieb Thorsten Gunkel:
>> Matthias Houdek <linux@houdek.de> wrote:
>> > Am Mittwoch, 9. Februar 2005 12:39 schrieb Thorsten Gunkel:
>> Es gibt keine zwei Platten. Nur eine. Die ist die erste, oder A.
> Ach. Und wo ist da das RAID?
OK, das scheint wirklich nicht rübergekommen zu sein:
Start:
Softwareraid1:
---------
| | | | |
A B C D E
Jetzt entfernst Du B C D E und legst es in den Schrank.
Softwareraid1:
---------
|
A
Das ist der Normalfall. So arbeitst Du den ganzen Tag.
Jetzt willst Du ein Backup ziehen. Du schließt eine der Backupplatten wieder
an, z.B. D und sagst Deinem Raid er soll die wieder auf den aktuellen Stand
bringen:
Softwareraid1:
---------
| |
A D
Wenn er damit fertig ist entfernst Du sie wieder und packst sie in den
Schrank
Softwareraid1:
---------
|
A
Solltest Du jemals A kaputt gehen wirfst Du die einfach in den Müll und
schließt eine der Platten B, C, D, E statt A an:
Softwareraid1:
---------
|
D
Und wenn A nicht kaputt ist, sondern Du nur einzelne Dateien brauchst
mountest Du die Platte einfach so:
Softwareraid1: NormalePlatten:
--------- --------------
| |
A D
> Es synchronisiert. Synchronisieren heist, einen Zustand auf einen
> anderen abgleichen. Die einfachste und zugleich auch wiederum
> langwierigste und belastendste Art ist es, dabei einfach den
> gewünschten Zustand dem neuen System überzubügeln.
Wenn Softwareraid es nicht schafft den Inhalt von A auf D zu kopieren ohne A
kaputt zu machen hätte ich noch ganz andere Probleme.
> Was du jetzt beschreibst, ist kein RAID-System, sondern ein Backup, was
> du mit Hilfe eines RAID-Kontrollers (oder einer entsprechenden
> Softwarelösung) herstellst. Ein wenig oversized, oder?
Im Vergleich zu was? Mir würde dazu nur eine weiter Platte fehlen. Der Rest
ist alles schon fertig.
>> > Nicht der Bandbenutzer - der Backupbenutzer.
>> Mir reicht es ein etabliertes Backupsystem einzuholen um zu zeigen
>> dass man damit Backups machen kann. Es muss nicht alle anderen in
>> allen Punkten übertreffen.
> Das hat keiner bestritten. Aber es ist aufwändiger, teurer, unflexibler
> und letztendlich auch unsicherer, das über eine RAID-Spiegelung zu tun.
> Warum sollte man es dann?
Es ist einfacher, sicher (?), günstig und kommt ohne Aufallzeit aus.
> Auch wenn ich mich wiederhole: Warum so umständlich?
Umständich im Vergleich zu was? Was leistet das gleiche und ist weniger
umständlich?
> Und es hat mit einem RAID-System nicht mehr viel zu tun, du verschenkst
> die Vorteile der höhreren Verfügbarkeit.
Das kannst Du aber auch haben:
Normalfall:
Softwareraid1:
---------
| |
A B
Backup:
Softwareraid1:
---------
| | |
A B D
Danach:
Softwareraid1:
---------
| |
A B
beliebig skalierbar.
>> Ferner könnte ich
>> sogar während dem Backup fleissig auf die Platte schreiben und die
>> Raidttools sorgen dafür dass das Backup konsistent bleibt bis ich es
>> entferne. Und wenn man sowieso schon Raid1 hat geht das ganz ohne
>> extra Software.
> OK, das ist ein "Vorteil". Die Daten sind aktuell für den Zeitpunkt der
> Entnahme des Datenträgers und nicht für den früheren Zeitpunkt des
> Starts des Backups. Aber dann brauche ich ja nur das Backup später
> starten, und schon bin ich besser dran ;-)
Nur wenn das Backup es schafft nur genau einen Zeitpunkt zu sichern (was tar,
dd, rync alle nicht machen.
> Und wenn ich schon RAID1 habe (dann brauche ich es ja auch - warum hätte
> ich es sonst), dann nehme ich die zusätzlich benötigten Platten, um
> darauf ein gezieltes Backup zu fahren. Es ist einfacher, flexibler,
> sicherer (weil steuerbar).
Und wenn der Blitz einschläg sind alle Platten hin.
> Du hast mich nicht verstanden: Wie mountest du eine einzelne Platte
> eines RAID-Systems? Wie heißt der Befehl, der das kann? Ich kenne
> keinen.
Seufz.
# mount | grep md\/1
/dev/md/1 on /mnt/raid1 type ext3 (rw,errors=remount-ro)
# cat /proc/mdstat | grep md1
md1 : active raid1 sda7[1] hda7[0]
(kein Kommentar über mein useless cat bitte ;-))
# umount /mnt/raid1
# raidstop /dev/md/1
# mount /dev/hda7 /mnt/mnt/ -o ro
# ls /mnt/mnt/
lost+found tg-backup
Der Befehl heißt mount. Du kannst eine beliebige Platte aus einem Software Raid1
Verbund überall einfach so mounten. Ansonsten wäre die Backuplösung reichlich
sinnlos.
>> > Genau für diese Fälle, die so unwahrscheinlich sind, macht man
>> > Datensicherungen.
>> Naja.
> Ja.
Du musst es nicht nutzen.
>> > Nein, ich argumentiere mit einer wesentliche besseren Handhabung
>> > beim Restore, besonders beim Restore einzelner
>> > Dateien/Verzeichnisse. Das hat auch nix mit Band oder Platte zu
>> > tun, sondern mit RAID-Spiegelung oder Backup.
Das ist jetzt erledigt, oder? Der Restore ist mit das Beste daran.
[snip]
> Außerdam hat das noch lange nix mit "einer wesentliche besseren
> Handhabung beim Restore, besonders beim Restore einzelner
> Dateien/Verzeichnisse" zu tun (s.o.)
Auch erledigt? Platte aus dem Schrank, per USB2 angeschlossen bel. Datei
zurückgespielt.
[teuer]
> Nur im Vergleich zum Software-RAID. Und wer macht denn sowas?
Was findest Du dran teuer? 4 IDE Platten?
>> Mir hat es nur nicht gepasst dass Peter Küchler den IMHO originellen
>> Ansatz von Thomas mit einem standard Spruch (RAID ersetzt kein
>> Backup) niedergemacht hat, ohne ihn meiner Meinung nach auch nur im
>> Ansatz verstanden zu haben
> Nein. RAID ersetzt kein Backup. Nie. Never.
> Etwas anderes ist es, wenn man _über_ eine RAID-Spiegelung eine
> Komlettsicherung einer Platte anfertigt (man beachte den feinen
> Unterschied!). Das ist eine Art Backup, allerdings genau so unflexibel
Das ist ein komisches "nie" :-)
,----
| So etwas ähnliches hätte ich gerne für meine 160 GB Platte. Meine
| Überlegung war diese mittel Software-raid zu spiegeln und wöchentlich
| eine der Platten durch eine dritte auszutauschen.
`----
> und undifferenziert wie ein dd.
> Es gibt einfachere und bessere Lösungen, warum sollte man die nicht
> nutzen? Du machst es ja selbst auch.
Keine Ahung warum er seine 160 GB einfach komplett sichern will und ob die
Raidlösung was für ihn ist. Kann er ja jetzt selbst entscheiden.
> EOT
Schad, aber von mir aus gerne.
Mfg
Thorsten
--
http://www.tgunkel.de
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