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Re: Frage zu Software-Raid oder: Wie Datensicherung organisieren.



Am Dienstag, 8. Februar 2005 15:42 schrieb Thorsten Gunkel:
> Matthias Houdek <linux@houdek.de> wrote:
> > Am Dienstag, 8. Februar 2005 13:44 schrieb Thorsten Gunkel:
> >> Küchler  Peter <Peter.Kuechler@pvfrm.de> wrote:
> >> > Am Dienstag, den 08.02.2005, 08:57 +0100 schrieb Thomas Sommer:
> >> >> [RAID als Datensicherung]
> >> >
> >> > Das ist meiner Meinung nach der falsche weg (sorry das ich das
> >> > so sage) RAID = Ausfallsicherheit
> >> > Backup = Datensicherheit
> >> > Soll bedeuten: Kein RAID der Welt kann dir eine Datensicherung
> >> > ersetzen.
> >>
> >> Du hast es meiner Meinung nach nicht verstanden und sprichts nur
> >> nach was Du gehört hast (sorry das ich das so sage).
> >
> > Nein, er hat schon Recht. Auch wenn die von dir und Thomas
> > angedachte Lösung ein Mittelweg ist, der auf jeden Fall besser als
> > keine Datensicherung ist.
>
> Du hast, wenn Du es ordentlich machst, danach eine/viele saubere
> Kopie Deiner Platte(n). Das ist kein Mittelweg, das ist ein Backup.
> Punkt. (auch wenn es von mir aus bessere Varianten gibt)

Nein, du verwendest immer wieder dein Backup, um es zu restoren. Ist es 
fehlerhaft, spielst du den Fehler u.U. immer wieder erneut in dein 
System ein.

> >> Selbst wenn das recht lange dauert, Du kannst die Platte ja
> >> währenddessen normal weiterbenutzten ohne befürchten zu müssen
> >> dass es zu Problemen kommt - IMHO eine ziemlich geniale Idee.
> >
> > ... mit dem Problem inkonsistenter Daten, wenn du eine der Platten
> > im laufenden Betrieb wechsels. Und du merkst davon nix, weil das
> > System ja mit der verbleibenden Platte normal weiter arbeitet und
> > die neue Platte entsprechend synchronisiert. Das Problem kommt
> > erst, wenn du die Platte mit den inkonsistenten Daten als Master
> > verwenden musst, also im Ernstfall. Aber dann ist es zu spät.
>
> Naja, die Backup Platte im laufenden Betrieb zu ziehen ist natürlich
> nicht ordentlich. Du wirst sie schon mindestens ro mounten müssen,
> besser das Raid ganz anhalten.

Ähm, las ich da nicht irgendwo anders, dass du gerade den Wechsel im 
laufenden Betrieb als Vorteil ansiehst, weshalb du auch Hot-Swap-Rahmen 
emfiehlst? Kann mich aber auch irren.

> > Außerdem hast du verstärkt das Problem, dass du im Rotationsbetrieb
> > der Platten einen vorhandenen Fehler unbemerkt über längere Zeit
> > mitschleppst und du kein Backup mehr von der Zeit davor hast.
>
> [snip]
>
> > Woher weißt du, dass nicht die Platte, die gerade gezogen werden
> > soll, nicht gerade die ist, die Sektoren-Fehler auf der anderen für
> > das System ausgleicht?(um nur mal ein Beispiel zu nennen).
> > In einem gespiegelten System mit synchronen Platten sind beide
> > total gleichberechtigt.
>
> Kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das ist bei kaputten Bändern im
> Rotationsbetrieb ja wohl auch so? Nur dass die Platte kaputte
> Sektoren vielleicht intern ausgleicht (ich bin davon ausgegangen das
> man im Normalbetrieb immer die gleiche Platte nutzt und nur manchmal
> für kurze Zeit einer der Backupplatten einschiebt. Dabei fallen
> Fehler in den Backupplatten ja hoffenlich beim Schreiben auf die
> betroffenen Stellen auf, und wenn die Hauptplatte kaputt geht - dafür
> ist das Backup ja da)

Wenn beide Platten im System sind - welche von beiden ist dann die 
Backup-Platte? Für das System sind beide gespiegelten Platten 
gleichberechtigt.

Bei defekten Bändern ist eventuell auf einem Band ein Fehler, eine Datei 
defekt (vielleicht auch mehrere). Das eine Backup ist unvollständig. 
Wird diese Stelle wirklich gebraucht, ist sehr wahrscheinlich auf 
anderen Bändern noch vorhanden oder aber sehr neu (hängt vom 
Backupzyklus ab).

Bei Platten kannst du aber nicht verhindern, dass die defekte Datei sich 
auf die nächste Platte fortpflanzt. 
Einzig wenn du die "Arbeits-Platte" gezielt auf die "Backup-Platte" 
spiegelst (z.B. mit dd oder auch dateiweise mit copy), kannst du das 
vermeiden. Aber dann hat das mit RAID wenig zu tun. Das ist ein 
klassiches Backup, nur dass der Zieldatenträger kein Tape ist.

> > Fazit: Für Datensicherung die Platten nicht im laufenden Betrieb
> > spiegeln, sondern ein Datenbackup (ggf. über Snapshot) auf einen
> > anderen Datenträger machen.
>
> Ich glaub Dir gerne dass es bessere Möglichkeiten gibt, trotzdem find
> ich die Idee nach wie vor ziemlich interessant (zumal ich an LVM
> (dass ich für snapshots ja bräuchte?) ganz schrecklich schlechte
> (wenn auch sehr alte Erinnerungen habe ;-).

Du brauchst nicht zwingend LVM. IMHO kann das jede bessere 
Backupsoftware. Oder schau dir mal rsnapshot an.

Und ich gebe dir Recht, die Ideee ist interessant. Nur sollte man um die 
Risiken wissen. Es ist halt kein Backup und keine wirkliche 
Datensicherung. Und es ist auf jeden Fall besser als keine Redundanz.

Man kann dieses Prinzip durch geeignete Maßnahmen (Zeitpunkt des 
Plattenwechsels, Prüfung der Konsistenz der Daten) zusätzlich 
absichern, aber damit steigt natürlich der Aufwand.

Ich gebe sogar zu, vor vielen Monaten selbst an so eine Lösung gedacht 
zu haben (mir gehen allmählich die Bänder für meinen ADR-Streamer aus - 
und es gibt keine neuen mehr, Onstream ist seit über einem Jahr 
Pleite :-(). 
Aber genau diese Überlegungen haben mich dann zu einer anderen Lösung 
bewogen: externe Platten im Wechsel für das (fast) tägliche Backup und 
Archiv-Backups der relevanten Daten auf DVD. Das ist preiswert, schnell 
und gut.

-- 
Gruß
                MaxX

Hinweis: PMs an diese Adresse werden automatisch vernichtet.



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