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Re: webmin



On Sat, Jan 24, 2004 at 03:40:27PM +0100, Peter Baumgartner wrote:
> Am Samstag, 24. Januar 2004 13:27 schrieb Christian Schmidt:
> > Hallo Wilko,
> ...
> Was hast Du gegen Yast, Du mußt es doch nicht benutzen. 
> Ich nehme es gerne für die schnelle Einrichtung und mache dann, wenn nötig, 
> das "Finetuning" von Hand; ist doch auch eine Möglichkeit von vielen ;-)
> 
Yast habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt, da ich das Wagnis der
"Fröhlichen Wissenschaft" für den Sprung von SuSE nach Debian
instrumentalisiert habe, für mich ein Befreiungsakt, bei dem mir ein
Schwein vom Herzen fiel.

Der Vorteil von Yast, dem unbedarften Anwender erst einmal ein
brauchbares Linux hinzustellen, wurde zumindest vor Jahren durch eine
ungeheure zentrale Konfigurationsdatei erkauft, die den armen Rechner
bei jedem kleinsten Konfigurationsfurz fürchterlich zum Rödeln brachte,
weil er jedesmal das gesamte System durchhecheln mußte. Diese zentrale,
durch ihre schiere Größe schon sehr unübersichtliche Konfigurationsdatei
verdeckte vor dem Anwender, welche Einträge denn nun tatsächlich in den
Linux-Konfigurationsdateien vorgenommen wurden, so daß der Anwender
ziemlich im Hemd saß, wenn es mit Yast eimal nicht mehr klappte.

Was ich begrüßen würde, ist eine Live-Dokumentation der tatsächlichen
Systemeinträge, wenn ich in einer einheitlichen Konfigurationsoberfläche
einen Menüpunkt auch nur probeweise an- bzw. abklicke - dabei sollten
die tatsächlichen Änderungen an den Systemdateien erst am Ende der
Sitzung nach entsprechenden Sicherheitsabfragen vorgenommen werden, wenn
nicht ausdrücklich anders gewünscht.

Die hilfreichsten Menüprogramme sind m.E. jene, die dem Anwender die
Einsicht in die tatsächlichen Systemvorgänge nicht verdecken, sondern
erleichtern. Ich vermute, daß das Prinzip, einen angeklickten Menüpunkt
über eine zugeordnete Datenbank in Systemeinträge zu übersetzen, in
weiten Bereichen der Linux-Systemkonfiguration ziemlich gleichartig
aussieht, so daß ein Projekt dieser Art möglicherweise mit weniger
Aufwand zu verwirklichen ist, wenn es gelingen sollte, einen zentralen
"Menüverarbeiter" zu programmieren, auf den dann rel. kleine Teilmodule
für die unterschiedlichsten Konfigurationsbereiche, wie "Drucker",
"Mail", "Hardware" usw. zugreifen könnten, so daß man nicht bis zum
Sankt. Nimmerleinstag warten müßte, bis "alles" fertig ist, sondern
schon früh dem Anwender zur Hand gehen kann, sobald die ersten
Teilmodule "stehen".

Die prinzipielle Einfachheit eines derartigen Menüprojektes könnte eine
weitgehende Parallelisierung bei der Programmierung der Teilmodule
erlauben, sobald der zentrale "Menüverarbeiter" fertiggestellt und in
seinen inneren Funktionen allgemein verstanden ist.

Summa: "Yast" ist ein zudeckendes Verfahren der Menükonfiguration, der
hier angedachte Entwurf einer weitgehend allgemeingültigen Linux-
Konfiguration bedeutete für den Anwender ein aufdeckendes Verfahren, das
einen schnellstmöglichen Erkenntnisgewinn anstrebt.

(Leider habe ich, auch aufgrund meiner pflegebedürftigen Mutter, mit
meinen über 60 Lenzen nicht die geistige Kapazität, den Teufel, der
immer im Detail steckt, genügend wirksam zu verteiben.)


BFN  Wilko

-- 
Wilko Fokken                           Education is a man's going
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