Re: an erster Stelle
Am Donnerstag, 11. September 2003 18:42 schrieb ray@nabuli.de:
> On Thu, 11 Sep 2003, Thomas Templin wrote:
[...]
> Was die Behördenvertreter anbelangt: Es ist eine Merkwürdkeit dass man
> einerseits (immer noch und immer wieder) proprietäte Software kauft
> und damit gleichzeitig verhindert, dass der Steuerzahler in den Genuss
> dieser Ausgaben kommt. Will sagen: Was spricht dagegen, dass nicht
> ALLE Unis, die im Bereich IT tätig sind, IMMER mit Linux und Open
> Source arbeiten MÜSSEN, um diese "gesellschaftlich offene Software",
> umgekehrt, zu entwickeln UND der Gesellschaft in weiter entwickelter
> Form wieder zur Verfügung zu stellen ... der Gesellschaft die durch
> ihr Steuersystem just diese Unis und ihre Forschungsvorhaben
> finanziert ... so 'rum wird ein Schuh draus.
>
>
> Gruß, Raimund
Wohl gesprochen!
Öffentliches Interesse könnte die Rettung sein. Wenn man bedenkt, dass nach
(nicht nur) meiner Schätzung grob 40 % der eingesetzten W$ Software kopiert,
gecrackt oder sonstwie halb- oder illegal ist (na gut, W$ ist eigentlich
immer illegal, schon durch seine Entstehung...;-)), braucht man sich nicht zu
wundern, wenn gullisworld & Co ähnliche Downloadzahlen aufweisen wie die
duetsche M$ Niederlassung.
Aber um ein "öffentliches Interesse" zu erzeugen, mußt Du erstmal den
Behördenvertretern beweisen, dass OS Software mindestens so gut ist wie....
Das scheitert aber an zwei Fakten:
1. Beamte sind (Ausnahmen bestätigen die Regel) bequem: Solange sie die
Lizenzen für ihr Windows bezahlen können, suchen sie nicht aktiv nach etwas
neuem.
2. Versuch mal, unter Linux eine wirklich funktionale Firmen- oder
Verwaltungslösung zu finden; die meisten laufen unter (proprietärem) UNIX
oder unter DOS - jawohl, DOS!
Versuch mal, eine funktionale Musiksoftware zu finden: Bastellösungen wie DAP
oder Audacity bringen keinen zu Begeisterungsstürmen, und bis Ardour (sorry,
nichts gegen Paul Davis!) das kann, was Cubase heute macht, hat Steinberg
wahrscheinlich das vollautomatische Tonstudio, wo Du dem Recher sagst:
"Schreib mir mal ein Stück in 4/4, Tempo 120, das ungefähr so klingt wie...,
nach dem 2. Refrain soll ein 6/8 Break rein....." Und dann kommt hinten die
CD aus dem Brenner - falls es dann noch CD's gibt ;-))))
In jeder neuen Distri ist die 136ste statt der 135sten Tetris-Variante drin.
Das Veröffentlichen von Seminararbeiten ist sicherlich ein Weg, sich als
Programmierer (für proprietäre Software?) zu profilieren, aber...
Open Office versucht stets das nachzumachen, was W Office seit dreiJahren
kann. Nichts für ungut, ich weiß, wie aufwendig Softwareentwicklung ist! Aber
es kann immer noch kein Powerpoint- oder M$ Word-Dokument richtig anzeigen,
Excel-Tabellen werden zerrissen usw. Versuch doch mal, aus Linux eine
druckfähige Vorlage in CMYK a'la QuarkExpress auszugeben...
Wenn man natürlich ein paar öffentliche Verwaltungen überzeugen könnte, OO auf
Win2k, MacOS usw einzusetzen...
OOPs, jetzt hör ich auf, sonst...
Gruß
Peter
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