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Re: Aufruf zur Toleranz und Vorschläge für Erweiterung der FAQ



Hallo Wilko!

Wilko Fokken schrieb am Samstag, 23. August 2003:

Nein, eigentlich wollte ich mich ganz bewusst nicht mehr an
solchen Diskussionen beteiligen. Wieder einmal kann ich es
aber nicht lassen, hier meinen Senf beizutragen. ;-)

>> Am Wed, 20 Aug 2003 12:10:23 +0200 schrieb Stiglbauer Andreas:
>> 
>>> Die untenstehende Mail brachte das Faß zum Überlaufen und veranlaßt
>>> mich, meinen Unmut über den Diskussionsstil in dieser Liste zu
>>> äußern. 

Glaube mir, das haben schon mehrere mit unterschiedlichen Ansätzen
versucht. Es mündet nahezu immer und gnadenlos in einen Endlosthread.

Bestenfalls verspürt man eine sehr kurze Zeit 'Reaktionen' auf die
in den Diskussionen hervorgehobenen gröbsten Punkte. Im Laufe der
Zeit verflacht diese Verhaltensweise der 'Beteiligten', insbesondere
dann, wenn wieder eine neue Flutwelle von Neu-Linuxern bzw.
Neu-Debianern auf diese Liste stößt und die gleichen Diskussionen
wieder von vorne beginnen.

>>> Ein großer Teil des Traffics besteht darin, Leute über Dinge
>>> zu belehren, die zwar zugegebenerweise fast jeder wissen sollte,
                          ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Danke!

>>> ...aber diese Liste ist ja nicht nur für Hardcore-Debianer ... 

Offensichtlich diskutieren hier aber eine ganze Menge verdienter
Leute seit mehreren Jahren mit, ohne dass ich diejenigen zugleich
als Hardcore-Debianer titulieren möchte. Wir sollten alle froh und
glücklich sein, dass gerade diese Mitleser und -schreiber in hohem
Maß dazu beitragen, dass sich in dieser Mailingliste das 'Rauschen'
in Grenzen hält. 

Einige von Ihnen haben sich insofern auch noch besonders verdient
gemacht, dass sie gerade für diese alltäglichen Fragen der Newbies
spezielle Dokumentationen verfasst haben (FAQ, HOWTO etc.). Schon zu
meinen Linux/Unix-Kindertagen (vor etwa 11 Jahren habe ich damit
begonnen) verwiesen die erfahrenen Leute und Entwickler immer wieder auf
die Dokumentationen und auf die Newsgroups, in denen ich persönlich
viele Tipps und Kniffe erfahren durfte. 

Mannigfache Entwicklungen im Netz und mit der Software haben aber
bestimmte Trends vorgegeben, die in zunehmendem Maß die neuen Nutzer der
bewährten Software von einem mehr oder weniger intensivem Studium der
Dokumentation und der gezielten Nutzung von Medien abhält. Es werden
ebenso zunehmend Methoden versucht, die man von Systemen kennt, denen
man den Rücken gekehrt hat oder im Begriff ist, ihnen den Rücken
zuzuwenden. Dies führt zumeist nicht zu dem erhofften und gewünschten
Erfolg und dann leider oft zu Ungeduld und 'Panik'. Alleine an den
Fragestellungen kann man bereits allzuoft erkennen, dass sich die
Fragesteller überhaupt nicht oder bestenfalls flüchtig mit der Thematik
selbst auseinandergesetzt haben. Für einen hilfsbereiten Diskutanten,
der das ja zumeist alles freiwillig und in seiner eigenen Freizeit
macht, ist es manchmal nicht leicht, auf ein bestimmtes Problem zum
fünften oder zehnten Mal in einer Woche eine 'mundgerechte' Antwort zu
liefern.

>>> ...kostet viel Zeit, den Schrott zu filtern.

Die meisten MUA's beherrschen Threading und man muss ja nicht jedes
Subject lesen. Dafür gibts bei bestimmten MUA's die Möglichkeit, den
ganzen Thread zu löschen.
 
> Die größte Gefahr für Unix lag im Konkurrenzdenken der beteiligten Firmen,
> die die Chance einer universalen Kompatibilität dieses Betriebssystems
> zunichte machten, es proprietär veränderten, um die Kunden an die eigene
> überteuerte Software zu fesseln. 

Das ist sicherlich nicht die einzige Gefahr für Unix (gewesen).

> Dies ermöglichte den ungeheuren Aufstieg von Windows.

Dazu haben auch andere Faktoren beigetragen, auch wenn diese für 
viele Fachleute nicht einleuchtend waren.

> Die größte Gefahr für Linux kommt von Gurus, die von Horrorvisionen
> heimgesucht werden, sie könnten eines unguten Tages sogar von einem
> DAU verstanden werden; 

Sorry, aber das halte ich für sehr anmaßend. Vermutlich entspricht
es aber mittlerweile dem Zeitgeist, mit solch reisserischen Äußerungen
Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, ohne selbst bewiesen oder zumindest
den Versuch gemacht zu haben, wie es besser läuft.

> Anwendungsbeispiele in der Linux-Dokumentation,
> z.B. in den man-Seiten, scheuen viele wie Weihwasser. 

Das ist - zumindest von der Historie her - nicht der Hauptgrund für
die Erstellung von manuals unter Unix/Linux. Oder findest Du dass, was 
Du hier so herbeisehnst als manpages in Systemen aus der Redmonder 
Schmiede?

> Mit dem Software-Prinzip "KISS" (keep it simple, stupid) schafft es
> die Muse der Dokumentation nur selten bis an den Mann.

Sorry, ich bin kein Informatiker, aber mit den Dokumentationen unter
unixoiden Betriebssystemen habe ich bisher überhaupt keine
Verständnisprobleme gehabt. 

Die Vielzahl der kleinen Programme unter Unix/Linux zeichnen sich ja
gerade durch hohe Flexibilität und Kombinationsfähigkeit aus. Man lernt
die Möglichkeiten der Programme durch Studium und Anwendung. Alleine für
den - (nur) auf den ersten Blick - recht einfachen Stream-EDitor (sed) 
und dessen Möglichkeiten der Handhabung hat ein Autor ein ganzes Buch
verfasst. Weitere Beispiele hierzu kann ich Dir gerne auflisten.

Manchmal muß man sich halt auch selbst die notwendige Zeit für die
Behebung eines bestimmten Problems gönnen und nicht noch versuchen,
verbal Druck auf hilfsbereite Diskussionsteilnehmer, die selbst
vielleicht mal gerade eine nicht so mundgerechte Antwort formuliert 
haben, auszuüben. 

Grüße - Wilhelm
 
-- 
____         ____
\_\_\       /_/_/ | Wilhelm Wienemann, Amselweg 10, D-47546 Kalkar/Germany
 \_\_\     /_/_/  | E-Mail: Wilhelm.Wienemann@t-online.de
  \_\_\/\\/_/_/   | "Es ist ein Beweis der Bildung, die groessten Dinge
   \__/\___/_/    |  auf einfache Art zu sagen". (Waldo Emerson)



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