Re: was an debian so toll ist
Hallo Jan,
* Jan Trippler schrieb am 11.Aug.2003:
> On Son, 10 Aug 2003 at 20:15 (+0200), Markus Raab wrote:
> > Matthias Peick wrote:
> > > Markus Raab wrote:
> > >> 1) Der Hauptpunkt von Debian ist für mich immer noch das Paketsystem. Es ist
> > >> nicht nur apt-get oder die feine Konfliktauflösung, sondern vorallem die
> > >> strenge Hierachie (/usr, keine Verwendung von /usr/local oder /opt...) und
> > >> die Sorgfalt bei der Zusammenstellung.
> > >
> > > Kann ich nichts mit anfangen. Wenn ich weiß, wo etwas ist, dann ist es dort.
> > > Und da sollte es auch immer sein.
> >
> > Nein, die klare Struktur von Debian ist wirklich einmalig. Schau mal unter
> > /usr/share/sounds, und du findest alle kleine Systemsounds zum abspielen. Oder
> > unter /usr/share/doc/ ist die gesamte Dokumentation, oder /usr/lib sind alle
> > Bibliotheken usw... Bei anderen Distributionen konnte ich eine so extreme
> > Selbstdisziplin noch nicht erkennen. So ist z.b: qt, kde, gnome fast immer
> > einfach in /opt installiert.
>
> Und was ist daran schlecht?
/opt ist keine schlechte Idee, aber ein ganz anderes Konzept als die
übrige Linux/UNIX-Hirachie. Einmal hat man die Libs unter /usr/lib
und einmal unter /opt/kde/lib
Eigentlich ist doch auch alles, was unter /usr liegt Optional. Was
nicht Optional ist, soll unter / liegen. Also /lib, /bin und /sbin.
Es gibt nun zwei Möglichkeiten, entweder alle ausführbare Programme
unter /usr/bin bzw. /usr/sbin, die Libs unter /usr/lib, die Header
unter /usr/include usw. und die Configdateien unter /etc. Letzteres
ist insofern merkwürdig, als das unter /lib, /bin und /sbin nur
Dateien stehen sollten, die schon vor dem Mounten der anderen
Partitionen vorhanden sein sollten, warum ist das bei /etc anders?
Das gänzlich andere Konzept ist das von opt. Hier stehen ausführbare
Programme unter /opt/<Paketname>/bin bzw. /opt/<Paketname>/sbin,
Libs unter /opt/<Paketname>/lib und Configdateien unter
/opt/<Paketname>/etc Keine Ahnung, ob das so unbedingt heißen muß,
oder ob die Pakete es nennen können, wie sie wollen.
Beide Konzepte haben Vor- und Nachteile, nur ein lustiges
Durcheinander ist eigentlich nur von Nachteil.
> KDE, Gnome usw. _sind_ optionale Anwendungspakete - dann ist /opt
> genau der richtige Platz dafür. Mit dem OS haben sie nix zu tun.
X, Sound und Netzwerk sind aber genauso Optional und haben mit dem
OS nichts zu tun.
> 4.5 /usr/local : Local hierarchy
>
> The /usr/local hierarchy is for use by the system administrator
> when installing software locally. It needs to be safe from being
> overwritten when the system software is updated. It may be used for
> programs and data that are shareable amongst a group of hosts, but
> not found in /usr.
>
> </Zitat>
Genau. Der Sysadmin packt hier seine eigene Pakete rein, die er
entweder selber übersetzt hat, oder gar selber geschrieben. Aber vom
Betriebssystem gehört hier nichts hin.
Bernd
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