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Re: defoma, dfontmgr, ghostscript und Drucken



Tobias Hilbricht <Tobias.Hilbricht@t-online.de> schrieb:

> Hallo und guten Tag, seit ich defoma in mein Debian-Woody-System
> nachinstalliert habe in der Hoffnung auf ein gutes Werkzeug zur
> einfachen Font-Verwaltung streikt mein Drucker.

Das sollte nicht sein und defoma tut normalerweise ganz ordentlich.

> Dies scheint daher zu rühren, dass ghostscript keine Fonts mehr erkennt
> ausser denen in /usr/share/fonts/type1/gsfonts.

Schau dir den Suchpfad von ghostscript an:
$ gs -h
[...]
Search path:
   . : /usr/local/lib/ghostscript/common : /usr/local/lib/ghostscript/7.05 :
   /usr/local/lib/ghostscript/fonts : /usr/local/share/ghostscript/common :
   /usr/local/share/ghostscript/7.05 : /usr/local/share/ghostscript/fonts :
   /var/lib/defoma/gs.d/dirs/fonts : /usr/share/ghostscript/common :
   /usr/share/gs/7.05

bzw. falls Du ein neueres CUPS verwendest, dann übernimmt gs-esp den
Part der Druckeransteuerung, also dann mit "gs-esp -h" nachschauen.

> Fonts unter /usr/X11R6/lib/X11/fonts/Type1 (i.e. jene der Pakte freefont
> und sharefont) sowie unter /usr/X11R6/lib/X11/fonts/TrueType sind wohl
> für X, aber nicht für ghostscript geladen.

Wichtig ist im gs Suchpfad der Eintrag "/var/lib/defoma/gs.d/dirs/fonts".
Dorthin linkt defoma alle im System installierten Fonts und zumindest
bei mir tut das auch. Hier finden sich in dem Verzeichnis sowohl Links
auf die mit ghostscrip mitgelieferten URW Fonts, als auch auf sämtliche
TTF Fonts, die ich defoma nachträglich verbacken habe.

> Meine Versuche, mit dfontmgr per drag&drop die Fonts defoma und
> ghostscript in Erinnerung zu rufen scheiterten an regelmäßigen
> Abstürzen des Programms dfontmgr, sei es als root, sei es als
> Nutzer.

Vergiß die Frontends. Mit denen habe ich mich auch schon abgemüht und
die sind leider einfach unbrauchbar. defoma als Idee ist wirklich gut
und die internen Mechanismen funktionieren auch sehr gut, aber für
Anwender ist die Infrastruktur noch unbrauchbar und dem System Fonts
beizubringen, wird zur Schwerstarbeit.

> Die Benutzung der Kommandozeile funktionierte zwar mit einem Testfont,
> aber der sehr spärlichen defoma-Dokumentation kann ich beim besten Willen
> nicht entnehmen, was es mit den einzelnen "hints" auf sich hat. Daher
> meine Fragen an erfahrene Debian-NutzerInnen: Kann man in irgendeiner
> Konfigurationsdatei die Fonts für defoma automatisch einlesen lassen,
> oder muss man das Font für Font machen?

Also ich habe etwas mehr damit rumgespielt und als einzig brauchbare
Methode dem System Fonts defomakonform beizubringen hat sich der
unbequeme Weg über eigene Fontpakete herausgestellt. Das ist gelinde
gesagt mühsam, aber es geht.
Vor allem must Du die Hintfiles selber bauen, damit es die Fonts
einsortieren kann. Das ist für jede Schrift ziemlich länglich und die
Frontends machen auch nichts anderes, als die gleichen Daten abzufragen,
was ziuemlich grausam werden kann und dauert. Ich kämüfe mich da
mittlerweile mit 'nem Editor und exzessivem copy und paste durch.
Möchtest Du defoma z.B. Arial vorwerfen, dann muß man sowas in der Art
als Hint basteln:

,----[ sorry, überlange Zeilen ]
| begin /usr/share/fonts/truetype/private/arial.ttf
|   Family = Arial
|   FontName = Arial
|   Encoding = Unicode
|   Location = English
|   Charset = ISO10646-1 ISO8859-1 ISO8859-2 ISO8859-3 ISO8859-4 ISO8859-5 ISO8859-7 ISO8859-9 ISO8859-10 ISO8859-13 ISO8859-14 ISO8859-15
|   UniCharset = ISO8859-1 ISO8859-2 ISO8859-3 ISO8859-4 ISO8859-5 ISO8859-7 ISO8859-9 ISO8859-10 ISO8859-13 ISO8859-14 ISO8859-15
|   GeneralFamily = SansSerif
|   Weight = Medium
|   Width = Variable
|   Shape = NoSerif Upright
|   Foundry = Monotype
|   Priority = 20
|   Transform = NotBoldize NotSlant
| end
`----

> Kann man defoma abschalten (es läßt sich nicht so ohne weiteres
> deinstallieren, viele Pakete werden mit deinstalliert) und die
> "klassische ghostscript-Fontmap verwenden? 

Dazu brauchst Du es nicht abzuschalten. Die Defaultsuchpfade kannst Du Dir
ja von ghostscript ausgeben lassen und dahin kannst Du auch ganz herkömmlich
die Schriften hinpacken. Oder Du bastelst Dir ganz eigene Directories und
bringst sie gs bei. Wie das geht, steht in /usr/share/doc/gs/Use.htm wo die
ganzen Interna der (Font-)Suchpfade beschrieben sind. Aber noch mal zur
Warung: Bei CUPS in neueren Versionen arbeitet gs-esp. Dem must Du das dann
gegebenenfalls (mit passenden Aufrufparametern beispielsweise in der CUPS
config) beibringen.

Freefont und sharefont verwende ich nicht (IMHO zu häßliche Schriften
und zu oft fehlende Umlaute), aber falls die Pakte schon defomakonform
sind, dann sollte das mit defoma auch einwandfrei funktionieren, sofern
die Hintfiles der Pakete stimmen.
Die sollten sich dann auch als Links in /var/lib/defoma/gs.d/dirs/fonts
und in der dortigen Fontmap wiederfinden und damit wiederum wäre alles
geritzt, da das normal im gs Fontssuchpfad steht. Ich wüßte nicht, wo es
da dann noch klemmen könnte.

Gruß,

Marcus

-- 
                           Reboot the world.
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