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Re: APT, Pinning und große Programme



On Mon, Oct 28, 2002 at 11:03:10PM +0100, Matthias Peick wrote:
> Carsten Block <c.block@cordl.info> writes:

Morgen Matthias,

> > > Jetzt habe ich vom APT-Pinning gelesen, aber es ist mir nicht so ganz
> > > klar, wobei es mir helfen soll. Ich kann jetzt zwar etwas festlegen,
> > > aber wie nutze ich das aus? Wie muss ich die Aktualisierung starten?
> > > Wie vermeide ich, dass ich für XFree Dutzende von Paketen mit der Hand
> > > auswählen muss?
> > 
> > hier sollte alles drinstehen was du brauchst.
> > http://www.linux-magazin.de/Artikel/ausgabe/2002/11/apt/apt.html
> 
> Nein, hilft mir leider genauso wenig, wie das APT-Howto. Es steht zwar
> in beiden drin, wie man etwas tut, aber nicht, warum man das
> macht. Die Frage nach dem Sinn bleibt dem Uneingeweihten
> unbeantwortet.
Ok ich probiere jetzt mal die Frage nach dem Sinn zu beantworten, allerdings
passt die Antwort wohl eher auf mich weil jeder hat wahrscheinlich seine 
eigenen Gruende etwas zu verwenden.

Debian ist in 3 zweige geteilt stable, testing und unstable. Die Namen sind
dabei mehr oder minder programm. In stable gibt es quasi keine neuen Versionen
von einer Software und damit auch keine Weiterentwicklung. Sicherheitsprobleme
werden durch backport fixes behoben. Wenn Du jetzt aber eine neue Version einer
Software haben moechtest weil ein fuer dich wichtiges feature vorhanden ist
must Du apt irgendwie klar machen das Du diese neue Version haben willst. Das
ist ansich nicht das problem einfach die neuen sources.list eintraege gemacht
und dann installieren. Jetzt kommst Du aber an den Punkt das von deinem
wunsch Packet in der wunsch Version Dinge abhaengen die Du unter umstaenden
garnicht haben willst. Alternativ kann es auch sein das Du gerne Packet a in
der monster stabilen Version aus stable haben willst Packet b in der unbedingt
wegen einem feature aus testing haben moechtest und packet c wegen einen
fix fuer genau dein Problem aber nur in unstable zu haben ist.
Um in dem chaos noch den Ueberblick zu behalten ist pinning halt ideal weil
Du da bis runter auf einzelne Versionen Packete pinnen sprich festhalten
kannst.
Ob das jetzt ein Grund fuer dich ist pinning zu benutzen must Du selbst
entscheiden. Hoffentlich habe ich jetzt nicht auch an Deiner Frage vorbei
geschrieben.

> In gleicher Weise weiß ich immer noch nicht, wie ich XFree86 4.1.0
> gegen XFree86 4.2.1 austausche, ohne jedes Paket einzeln mit
> Versionsnummer anzufassen.
Das kommt ganz drauf an, so im grossen und ganzen fallen mir 4 Wege ein:

1. Pinning
2. mischen ueber default-release und dann einzeln per
apt-get -t unstable install  xfree86-common usw holen.
3. einzelnes selektieren und abhaengigkeitsloesen mit dselect
4. komplettes upgrade auf unstable

(Sortierung komplett unsortiert wie sie mir eingefallen ist)

> Mir erschließt sich auch nicht, warum ich
> auf Testing gehen soll, wenn es die gleichen Pakete wie Stable
> bietet.
Das stimmt nicht, die Unterschiede zwischen testing und stable sind
mitlerweile wieder vorhanden was nach dem release von woody kurzzeitig
nicht so war.
In testing sind halt aktuellere Packete als in stable, zwar keine von xfree
aber wenn Du testing in Verbindung mit Taktik 2 nutzt sind die durch
Versionsunterschiede entstandenen Abhaengigkeiten nicht ganz so gross.

> Wenn es dahinter eine Philosophie gibt, würde ich sie ganz
> gerne erfahren, weil es den Umgang leichter macht.
Na ja also um die Philosophie zu verstehen must Du sie nutzen und mit dem
ein oder anderen Weg mal auf die Schnauze gefallen sein damit Du weist was
sich in welchem falle wie gut eignet oder halt nicht.
Was die Unterschiede stable/testing/unstable betrifft bitte hier lesen:
http://www.de.debian.org/doc/FAQ/ch-ftparchives.en.html
http://www.de.debian.org/doc/FAQ/

> Das ist aber leider nicht dokumentiert. Wie arbeitet man mit der
> Paketverwaltung am sinnvollsten?
Das kommt ganz drauf an was Du vor hast. Grundsaetzlich bietet sich apt
natuerlich an (benutze ich auch auf rpm basierenden Systemen), wenn es
aber einzelne Packete von "Freunden"[1] sind ist ein dpkg -i <packet>
einfacher als das ganze erst in apt einzubinden. Manchmal moechte ich selber
rebuildete Packete (mit kaputt gemachten Abhaengigkeiten ;) behalten egal
was passiert also setze ich sie mit dselect auf hold. Im endeffekt laueft
es auf eine bunte Mischung aus allen Tools hinaus. Der ein oder andere mag
auch synaptic gerne weil es in bunt und mit Maus ist. Es gibt da unzaehlige
Tools und jeder sollte das waehlen was ihm am meisten liegt.

HTH
Sven

[1] Du solltest der Quelle des Packets schon so weit vertrauen das Du
etwas aus dieser Quelle mit root rechten anpacken moechtest ...

-- 
Apt-rpm packages for RedHat
http://www.hoaxter.de/aptrpm/index.html
Neues fuer Nerten - Stoff der der mettert
http://www.bluephod.net



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