Re: Debian als Webserver Distribution
* Jochen Kächelin <jk@linux.amsjk.de> [26 08 02 01:44]:
>Vor ein paar Tagen hab ich mal eine Testinstallation von Debioan 3.0
>gemacht und wahr sehr überrascht. Bisher hab ich in den Heftchen
>immer gelsen, dass sich die Installation nicht so einfach darstellt
>wie bei den anderen Distributionen - wahr wohl falsch.
Wenn man mal mit Linux gearbeitet hat, ist die Debian-Installation
leicht.
>
>Meine ersten Gehversuche habe ich mit der SuSE 7.3 gemacht, danach
>mit RedHat's 7.3 Valhalla. In der Zwischenzeit arbeite ich bei einem
>regionalen Provider und bin dort für die Installation von Webservern
>verantwortlich und entwickle dynamische Webseiten - ausschließlich
>mit PHP und MySQL.
>
>Das Aufsetzen eines Webserver mit allen Modulen usw. aus den Quellen
>stellt kein Problem dar, und daher nun meine Frage.
Wieso willst Du die Quellen nehmen? Es gibt fertige Debian-Pakete und
Sicherheits-Updates kommen bei Debian ziemlich schnell raus. Es gibt da
noch das gentoo-Projekt. Da wird alles aus den Quellen installiert. Ich
habe es mal ausprobiert - bin aber nicht überzeugt. Debian ist da ne
ganz andere Klasse (mehr Software-Auswahl, bessere Config-Scripts,
bessere Hinweise, wie etwas sinnvoll konfiguriert werden kann usw.)
Wenn Du viele Einzelrechner mit immer der gleichen Hardware zu versorgen
hast und aus den Quellen bauen willst, kannst Du meiner Meinung nach
gentoo vergessen: Du nimmst Dir einen Rechner und holst die Quellen -
mit denen baust Du dann aus den Quellen Debian-Pakete, testet es auf dem
Rechner und wenn es läuft, kannst du das Paket auf allen anderen
Rechnern einspielen.
>
>In den nächsten Tagen werden wir uns definitiv für eine Distribution
>entscheiden müssen, da bisher auch noch einige Webserver unter SuSE
>laufen, die Geschäftsführung jedoch nur eine Distribution möchte.
>Vor einiger Zeit habe ich mal gelesen, dass für Leute, die alle
>Applikationen aus den Quellen compilieren möchten um nicht von den
>Updates der Distributoren abhängig zu sein mit RedHat am besten
>fahren. Ich finde dasapt-get ja ziemlich geil, aber wenn ich die
>Quellen haben möchte, dann fahre ich mit RedHat ja wohl nicht
>wesentlich schlechter, oder?!
Inzwischen gibt es ein tool, das apt-build heißt - das macht schon, was
du willst.
>
>Ein anderer Gesichtspunkt bei Webservern ist die Sicherheit. Hier
>hat wohl Debian die Nase vorne, oder? Komisch finde ich dann hier
>z.B., dass es den Apache noch nicht als 26er Version gibt, und auch
>MySQL noch etwas hinten dran ist.
Na, das ist wohl falsch. apache ist 1.3.26, php ist 4.2. MySQL weiß ich
nicht auswendig. 3.2.23 glaub ich.
>Ich wäre allen Debians sehr dankbar, wenn Sie mir einige Quellen
>geben könnten, die ich dann meine Chefe vorlegen kann.
Wenn Du aus den Quellen das ganze zusammenbauen willst, ist ein
wichtiger Vorteil von debian, dass du ziemlich einfach für einen Rechner
ein Master-Paket bauen kannst, dass dann auf den anderen Rechnern
eingespielt werden kann. Normalerweise sind aber die fertigen Pakete der
stabilen Version woody gut geeignet und die Security-Updates kommen
sehr schnell. Bis gcc 3.2 und die folglich neue glibc, apache 2.x,
mysql 4.x, php 5.x stabil für 24/7 laufen, dürfte es noch einige Zeit
dauern. In dieser Zeit fährst Du mit der woody meiner Meinung nach
ziemlich gut.
--
Eckhard Höffner
e-hoeffner@fifoost.org
D-80331 München
Tel. +49-89-21 03 18 88
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