Re: Nochmal CD-ROM Laufwerke
Ilyas Keser schrieb:
> Was sind das für Dateien die in dem /dev/... sind. Wozu sind die gut?
Hallo,
dazu noch meine Version:
unter unixartiges Systemen ist alles erst mal nur eine Datei. Ganz
einfach. Irgendwelche Geräte werden (wie bereits ausgeführt) über die
Dateien in /dev/ angesprochen.
cat /etc/passwd
zeigt den Inhalt der Datei /etc/passwd an.
cat /dev/hda
zeigt den (rohen) Inhalt der ersten IDE-Festplatte an (darunter je
nach Konfiguration irgendwo auch den Inhalt von /etc/passwd).
Das kann ganz praktisch sein, z.B. um Disketten auf Festplatte zu
archivieren.
cat /dev/fd0 > ~/disk.image
oder
dd if=/dev/fd0 of=~/disk.image
speichert den Inhalt in einer Datei. Um diese später wieder zu
schreiben, ist die Sache einfach umzudrehen:
dd if=~/disk.image of=/dev/fd0
Zum regulären Zugriff werden die Datenträger unter /dev/
(normalerweise) über /etc/fstab irgendwo in das Dateisystem
eingebunden. Jenes findet sich - wie bereits erläutert - unter /.
Das ist eine saubere Sache. Der Nutzer hat sich nur drum zu kümmern,
wo Dateien "logisch" liegen (/home/, /usr/share/xyz/, ...), nicht
darum, die wievielte Diskette, Festplatte oder welches sonstige Gerät
die Daten beherbergt (A:,B:,C:,[D-Z]:). Beim Wechsel des
Datenbestandes von 8 Diskettenlaufwerken und 36 SCSI-Platten auf eine
IDE-Platte und 129 Netzwerkdateisysteme [oder auch bei einer kleineren
Umpartitionierung ;-)] ändert sich für den Nutzer bis auf die
Zugriffszeiten nichts. Vor allem auch nicht die Konfiguration seiner
Anwendungen.
Die Windows- bzw. DOS-Laufwerksbuchstaben sind IMHO eine - pardon -
ziemlich bekloppte Lösung. Nicht nur im Vergleich zu Un*x.
[ Rein aus Interesse: was machen NT-Server, wenn C-Z nicht ausreichen?
Für den Hausgebrauch sind so viele Laufwerke sicher mehr als genug,
aber auch in Rechenzentren? ]
Einen aus der Mehrbenutzerfähigkeit begründeten Nachteil hat die
unixartige Herangehensweise bei Wechseldatenträgern: das händische
mount und umount. Mit einem Automounter wie autofs oder amd lässt sich
aber auch das beheben.
Gruß,
Knut Sübert
--
Zum AUSTRAGEN schicken Sie eine Mail an debian-user-german-request@lists.debian.org
mit dem Subject "unsubscribe". Probleme? Mail an listmaster@lists.debian.org (engl)
Reply to: