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Re: [Debian] webinterface für c/c++ progs



Hallo Stefan,

* Stefan Nobis <stefan-ml@snobis.de> [11-10-01 16:03]:
> 
> Das wird dir jeder bestätigen können, der von Software-Entwicklung und
> Qualitätssicherung ein wenig versteht.

Da kommt es auf den Programmierer drauf an, schreibt er sauber oder
nicht. Das Problem, dass du hier ansprichst, ist das Perl sehr
flexibel ist, aber ein guter Programmierer hält sich an einen guten
und sauberen Programmierstil, dass hat in meinen Augen nichts mit der
Programmiersprache sondern mit dem Programmierer was tu tun.

> Ein Kernproblem von Perl: Zu viele implizite Annahmen werden in Quelltexten
> niemals explizit ausformuliert. Dazu dann Kleinigkeiten wie Funktionen, deren
> Parameterliste man nicht explizit angegeben kann, Variablen, die explizit und
> manuell lokal gemacht werden müssen und noch einiges mehr.

Schon mal was von Prototypen unter Perl gehoert?
Und wie gesagt, wie man seine Programme schreibt.
Unter c oder anderen Sprachen musst du deine Variablen auch
deklarieren, also was stoert dich jetzt an Perl wenn ich ein
my(variable) mache?

> Aber mal anders gefragt: Kennst du denn Perl-Projekt nennenswerter
> Größenordnung, also z.B. jenseits der 100.000 Zeilen Grenze? Und wie hoch ist
> der Anteil der Sprache Perl in dieser Größenordnung von Softwareprojekten?

So grosse Projekte hatte ich noch nicht, aber die 60000 Zeilen Code
hatte ich schon und das war alles reines Perl.
Dank objektorientierter Entwicklung war das überhaupt kein Problem und
der Code ist sehr gut les- und wartbar.

> Perl ist ein nettes Spielzeug und für Kleinkram und Stringbearbeitung gut
> geeignet, aber selbst Larry Wall sagt explizit, Perl sei vor allem für die
> Automatisierung von kleineren Aufgaben entwickelt und gedacht (zumindest steht
> das so sinngemäß noch in meiner Ausgabe seines Buches -- nur um mal darauf
> hinzuweisen, dass ich Perl sehr wohl kenne, wie übrigens noch mind. ein
> Dutzend anderer Sprachen).

Da hast du schon Recht, Perl wurde ja auch fuer so was entwickelt,
aber ich denke mal, deswegen setzt man es im Webbereich ja auch ein.

Was braucht man denn im Webbereich? Eine Programmiersprache, die gute
mit Zeichenketten umgehen kann und wo einige Anwendungen automatisiert
ablaufen.
Ach ja, und sehr flexibel sollte die auch noch sein.
Mir fällt jetzt nichts dazu ein ausser Perl, ja PHP wäre eine
Alternative, aber es ist nicht schneller und automatisieren kann man
damit bestimmt nichts.

> Umgekehrt könnte ich behaupten, von Perl sind nur die Leute begeistert, die
> praktisch keine andere Programmiersprache kennen (oder, harmloser formuliert,
> die nichts besseres kennen -- und nein, Python zähle ich nicht unbedingt zu
> den (deutlich) besseren Alternativen und Ruby bestenfalls mit Einschränkungen
> und ja, C gehört ganz sicher genausowenig dazu und auch Java und C++ sind da
> eher mit Vorsicht zu genießen).

Ich kenne auch einige Sprachen, was mich an allen anderen Sprachen
ausser Perl stört, das es verschiedene Datentypen gibt(int, float...).
Ja jetzt sagst du natuerlich, dann ist es eindeutig, aber in meinen
Augen, ist das in Perl sehr eindeutig. Und was braucht man mehr als
Scalare, Arrays und Hashes?

Wieso hat man eigentlich immer noch verschiedene Datentypen?
Die Speicherprobleme von damals gibt es auf den heutigen Rechnern
nicht mehr.
Wenn ich Programme in C schreibe, dann muss ich mich jedes mal mit
Datenkonvertierungen rumschlagen, das ist mir ehrlich langsam zu blöd,
dass soll eine Programmiersprache für mich machen.
Und Perl macht das wunderbar.
Wieso gibt es in c keinen string? Wieso muss ich einen String über den
Umweg von Zeigern aufbauen, das sind meiner Meinung alles noch Sachen,
die aus der Zeit von ich habe 5 kb Speicher mitgezogen wurden.

> Wer sich mal mit Smalltalk, Ada, Haskel, OCAML, Mozart/Oz, den Lisp-Dialekten
> und anderen, oft eher als exotisch titulierten Sprachen, ernsthaft
> auseinandergesetzt hat, wird über die Verfechter von Perl/C und Co. nur noch
> traurig den Kopf schütteln können.

Diese anderen Sprachen(bis auf Lisp) kenne ich nicht, Lisp auch nur
sehr wenig, aber bis jetzt habe ich Perl sehr geschätzt und das wird
sich auch nicht ändern.

Es ist bestimmt so, dass es fuer jede Loesung eine am besten geeignete
Programmiersprache gibt(wieso gibt es denn sonst so viele), aber im
Webbereich ist Perl meiner Meinung nach die beste und vor allem noch
sehr schnelle.

Wenn du jetzt natuerlich sagst, du willst ein Clientprogramm
schreiben, das stand-alone läuft, dann ist Perl wahrscheinlich ein
nicht besonders guter Griff, aber es ging ja hier um Webprogrammierung.

> Aber in einem Punkt hast du Recht: Die Programmiersprache alleine macht's
> natürlich noch lange nicht.

Ja da hast du bestimmt Recht.

-- 
Gruss
Matthias

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