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Re: [Debian] webinterface für c/c++ progs



Matthias Fechner <idefix@fechner.net> writes:

> > Perl ist eine write-once/read-never Sprache. Für größere Sachen (und
> > eigentlich auch für kleinere) gehört das schlicht verboten (und ich habe bis
> > heute nicht verstanden, wie ein *Linguist* so etwas verbrechen kann).
> 
> Tja, dass mag vielleicht auf die Leute zutreffen, die keine Perl
> koennen oder die nicht wissen, wie man Programme schreibt.
> Wie kommst du denn zu dieser Annahme?

Das wird dir jeder bestätigen können, der von Software-Entwicklung und
Qualitätssicherung ein wenig versteht.

Genauso wie man C in sicherheitskritischen Bereichen vermeidet.

Ein Kernproblem von Perl: Zu viele implizite Annahmen werden in Quelltexten
niemals explizit ausformuliert. Dazu dann Kleinigkeiten wie Funktionen, deren
Parameterliste man nicht explizit angegeben kann, Variablen, die explizit und
manuell lokal gemacht werden müssen und noch einiges mehr.

Aber mal anders gefragt: Kennst du denn Perl-Projekt nennenswerter
Größenordnung, also z.B. jenseits der 100.000 Zeilen Grenze? Und wie hoch ist
der Anteil der Sprache Perl in dieser Größenordnung von Softwareprojekten?

Perl ist ein nettes Spielzeug und für Kleinkram und Stringbearbeitung gut
geeignet, aber selbst Larry Wall sagt explizit, Perl sei vor allem für die
Automatisierung von kleineren Aufgaben entwickelt und gedacht (zumindest steht
das so sinngemäß noch in meiner Ausgabe seines Buches -- nur um mal darauf
hinzuweisen, dass ich Perl sehr wohl kenne, wie übrigens noch mind. ein
Dutzend anderer Sprachen).

Umgekehrt könnte ich behaupten, von Perl sind nur die Leute begeistert, die
praktisch keine andere Programmiersprache kennen (oder, harmloser formuliert,
die nichts besseres kennen -- und nein, Python zähle ich nicht unbedingt zu
den (deutlich) besseren Alternativen und Ruby bestenfalls mit Einschränkungen
und ja, C gehört ganz sicher genausowenig dazu und auch Java und C++ sind da
eher mit Vorsicht zu genießen).

Wer sich mal mit Smalltalk, Ada, Haskel, OCAML, Mozart/Oz, den Lisp-Dialekten
und anderen, oft eher als exotisch titulierten Sprachen, ernsthaft
auseinandergesetzt hat, wird über die Verfechter von Perl/C und Co. nur noch
traurig den Kopf schütteln können.

Aber in einem Punkt hast du Recht: Die Programmiersprache alleine macht's
natürlich noch lange nicht.

-- 
Until the next mail...,
Stefan.

-- 
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