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Re: Jobs @ Debian



Christian Kurz schreibt:

> > Fakt ist, dass ich auf etwa die Haelfte meiner Fehlerberichte nie
> > eine Antwort bekomme [...] Frueher habe ich Fehler genauer
> > untersucht und, wenn moeglich, gleich einen Patch mitgeschickt;
> > inzwischen ist mir das zu bloed.
> 
> Wieso? Nur weil der Bugreport einige Zeit ignoriert wird, ist es
> nicht mehr sinnvoll einen Patch zu senden? Wie das Einsenden von
> Patches mit dem Ignorieren von Bugreports korreliert, solltest du
> hier mal erklaeren.

http://bugs.debian.org/72215 ist ein typisches Beispiel. Es handelt
sich um einen Fehler im Paket dante-server, der letzten September
gemeldet worden und relativ leicht zu beheben ist. Obwohl ich mehrere
Loesungsvorschlaege gemacht habe, hat der Maintainer den Fehler bis
heute nicht behoben und sich zu diesem Fehler auch nicht geaeussert.

Auch ich kuemmere mich um solche Sachen in meiner Freizeit. Aufgrund
des haeufig fehlenden Feedbacks loese ich Probleme inzwischen aber
lieber lokal nach der Quick-and-Dirty-Methode, als einen allgemein
brauchbaren Patch einzuschicken.

> > Was mir am meisten auf den Keks geht, ist, dass die "neuen"
> > Maintainer staendig kritisiert werden, waehrend bei "alten"
> > Maintainern haeufig die faule Ausrede kommt, dass das altgediente
> > Maintainer sind, die viel fuer Debian getan haben und ich
> > akzeptieren muesste, dass diese Leute ein Privatleben haben und
> > sich nicht immer um Debian kuemmern koennen.
> 
> Hm, wo hast du das bitte gehoert (Belege)?

Angefangen hat es mit folgender Nachricht im Januar, auf die ich, wie
ich finde, vernuenftig geantwortet habe. Es geht in diesem Thread um
mgetty und Phil Hands:

http://www-internal.alphanet.ch/~mhonarc/mgetty.archive/msg02712.html
http://www-internal.alphanet.ch/~mhonarc/mgetty.archive/msg02713.html

Es kam dann von einem Debian-Maintainer eine PM, die ich leider nicht
mehr habe (den Namen weiss ich auch nicht mehr, es war aber definitiv
eine @debian.org-Adresse), in der ich in einem ziemlich rueden Ton
darauf hingewiesen wurde, dass Phil Hands ein altgedienter
Debian-Maintainer ist und dass ich akzeptieren muesste, dass er
momentan keine Zeit hat.

Wir haben jetzt April und in Sachen mgetty hat sich noch immer nicht
viel getan.

> Und dass Debian Maintainer nun mal sich in ihrer Freizeit um die
> Packages kuemmern sollte dir bekannt sein. Und bedenke auch, dass es
> leichter ist 2 Packages zu warten und darin Bugs zu fixen als bei 6
> und mehr.

Das ist doch genau der Punkt. Anstatt eine grosse Anzahl von Paketen
zu verwalten, sollten sich etliche Maintainer lieber auf wenige Pakete
beschraenken und Pakete abgeben, wenn sie merken, dass die Zeit knapp
ist oder das Interesse nachlaesst.

Jens Scheidtmann hat mir neulich folgendes geantwortet, als ich ihn
nach dem Status seiner Pakete gefragt habe:

 After a long time of thinking that I would be able to do my duties
 "next week" or "soon" -- always with a bad conscience, I now will
 draw a line and I am now orphaning all my packages and hope that I
 will return as an active developer in the middle of the year."

Ich glaube, dass relativ viele Maintainer dieses Problem haben.

Und Gergely Madarasz, der Maintainer von u.a. icewm und htdig, wollte
von mir wissen, wie man Pakete abgibt. Offensichtlich war ihm der
Absatz "Orphaning a package" in der Developer's Reference ueberhaupt
nicht bekannt.

> > Es tut mir Leid, aber wer keine Zeit mehr hat, seine Aufgaben zu
> > erledigen, soll seine Pakete freigeben.
> 
> Und wie definierst du genau "keine Zeit" mehr? Was ist, wenn jemand
> ploetzlich ueber 1 Monat lag mit beruflicher Arbeit so ausgelastet ist,
> dass er nichts an den Packages tun kann, aber sich dass dann wieder
> bessert? Soll er dann auch nach deinen Vorstellung zwangsweise seine
> Packages abgeben?

Nein, aber ich erwarte ein kurze Antwort, damit ich weiss, was los
ist. Und erzaehlt mir bitte nicht, dass der Maintainer dann nur mit
dem Beantworten von E-Mail beschaeftigt waere.

Wenn jemand keine Zeit hat, dann sollte er das rechtzeitig
ankuendigen, NMUs zulassen und eventuell in der Datenbank eintragen,
dass er im Urlaub ist.

Das Argument mit der Freizeit finde ich uebrigens ziemlich schwach.
Wer ein Paket uebernimmt, muss sich darueber im klaren sein, dass er
gewisse Pflichten hat und sich um Fehlerberichte kuemmern muss.

> > Vor kurzem habe ich zwei Monate lang benoetigt, um einen
> > Maintainer, der sich monatelang nicht um seine Pakete gekuemmert
> > hat, zu erreichen. [...]
> 
> Dir ist aber schon klar, dass es debian-qa gibt und dass es dort um
> die Qualitaet der Distribution geht? Wenn ja, warum meldest du dann
> solche Probleme nicht dorthin?

Erstens habe ich schon mehrmals Probleme nach debian-qa gemeldet,
zweitens warte ich gerade noch auf Antworten der Maintainer, mit denen
ich in Kontakt bin, und drittens habe ich keine allzu grosse Lust
mehr, mich in meiner Freizeit um Probleme dieser Art zu kuemmern, wenn
nicht gesichert ist, dass ich damit etwas erreiche.

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