[Date Prev][Date Next] [Thread Prev][Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

[Debian] Sachlich



On Thu, Dec 21, 2000 at 01:02:58AM +0100, Guido Hennecke wrote:
> Hallo Stefan,
> 
> At 20.12.2000, Stefan Hofmann wrote:
> > [Guido Hennecke on Wed, 20 Dec 2000 19:34:42 +0100]
> > >Ich verstehe die Frage nicht. Koenntest Du sie etwas genauer
> > >formulieren?
> > Ich meinte, gerade wenn du Ansaetze wie KDE etc. ablehnst.
> Nein, stopp! Ich lehne KDE nicht als _Ansatz_ ab!
> Ich lehne die Haltung ab, KDE sei nun der herrausragendste und
> intuitivste Desktop fuer *NIX.

Hallo Guido,

Meine Haltung war und ist immer noch, KDE ist *ein* herausragender Desktop
für Unix.
 
> Ich sehe nur keinen Vorteil darin, einem User, der entsprechend
> konditioniert ist, ein Hilfsmittel an die Hand zu geben, was es ihm
> ermoeglicht, auch auf der naechsten Generation der Betriebssysteme mit
> den alten, angelernten und ineffektiven Arbeitsweisen weiterzuarbeiten.

Ich schon! Denn somit kann er _langsam_ umlernen [tanh(x)] und läuft
nicht gegen eine Wand [heavyside]. Ausserdem stärkt das die Akzeptanz des
Systems.

Wer gleich mit vi, bash und latex konfrontiert wird, der sagt i.d.R.
ziemlich schnell "Scheiss kompliziert" und ist wieder bei Windows.
 
> > Wie konsistent ist denn so ein "normaler" X-Desktop, auf dem gimp,
> > netscape, etc.pp. und ein *wm und ein paar xterms mit consolenapps
> > laufen. Wir kommen damit doch nur zurecht, weil wir die Funktionalitaet
> > der Apps ziemlich genau kennen.
> Eben das ist es, was ich auch sagen will. Wenn wir mal vom einigermasen
> ernsthaften Umgang mit dem Computer umgehen, dann sind wir uns wohl alle
> einig, dass wir alle lernen muessen, mit dem neuen Werkzeug und dem
> Einsatzgebiet umzugehen.
 
ACK.

> Wenn man beispielsweise Email nutzen will, dann muss man _auf jeden Fall_
> zur Zeit noch einiges ueber Email wissen.
 
Ausser man ist bei AOL. :-)

> Ich muss mich also mit der verwendeten Software entsprechend auseinander
> setzen. Ob da der Menueeintrag fuer "Datei Speichern" bei jedem Programm,
> welches man einsetzt an der selben Stelle ist, oder nicht, wird da zu
> Nebensaechlichkeit.

Das ist richtig. Nur ob da ein Button "Senden" ist, oder ob die
Senden-Funktion aus C-x C-s besteht, was nirgendwo _steht_ : DAS ist ein
Unterschied, für jemanden, der das Programm das erste Mal benutzt.
 
> Was dann die Konformitaet vieler KDE Apps, die ich kenne angeht, so ist
> das in meinen Augen eher Zweitrangig bei der Entwickluhng gewesen. Mir
> schein, die Hauptsache war es, ein Programm zu entwickeln, welches
> huebsch aussieht (was ja nichts Schlechtes ist) und welches mehr oder
> weniger intuitiv zu bedienen ist. Dass dann Mails nicht korrekt kodiert
> werden und dergleichen, schein weniger wichtig gewesen zu sein.

Hm, kennst du da konkrete Beispiele? kmail 1.x war relativ buggy (konnte
z.B. kein RFC2015) aber ansonsten funktionierte es IIRC ziemlich gut. (ich
benutze immer noch mutt.)
 
> Und (wie ich schon sagte) was eine GUI fuer Vorteile bei einer reinen
> Textanwendung bringt, geht mir nicht auf.

Die Visualisierung, ganz einfach. Alles ist natürlich Gewöhnungssache, aber
die GEwöhnungsZEIT unterscheidet sich u.U. erheblich.
 
> > Ein voellig Unbeleckter mag mit mutt ebenso zurechtkommen wie mit
> > kmail. Sobald er aber ein paar weitere Applikationen startet, wird er
> > auf einem "normalen" X sehr schnell entnervt aufgeben.
> Die Empfaenger der Mails, die der unbefleckte User mit KMail verfasst
> haben, geben mitunter auch recht entnervt auf.

Gibst du mir da mal bitte ein Beispiel? Ich möchte das mit dem aktuellen
KMail Snapshot verifizieren und ggf. einen Bugreport losschicken.
 
> > Dahinter steht natuerlich die (philosophische) Frage, ob Linux jemals
> > ein echtes Desktopsystem sein kann und ob das ueberhaupt gewollt wird.
> Das ist IMO keine Frage des Betriebssystems. Vielmehr ist das eine Frage
> der erhaeltlichen Software und deren Akzeptanz.  Solaneg die meisten
> Spiele nur fuer Windows verfuegbar sind, das Selbe auch fuer Treiber und
> Software gilt, mit denen "Standard Formate" erstellt werden, wird sich
> kein Betriebssystem derart als Desktop System etablieren, wie Windows.

ACK, allerdings hat Linux im Desktop _angeblich_ (IDC, Dataquest) bereits
den Mac überholt (8% vs. 6%). Server usw. kommen noch dazu. 

Imerhin etwas. :-)
 
> Einem Computer Kundigen, der nur Linux nicht kennt, dem empfehle ich
> Debian. Ich habe die Erfolge massenhaft im eigenen Bekanntenkreis
> gesehen:"Was so einfach ist das? Ich denke Debian sei so schwierig!?"

Das geht mir ähnlich, wobei ich es momentan immer noch sehe, daß Leute auf
ihrer Hardware SuSE in 40min installiert bekommen - inkl. Sound, 3D, Mesa,
X11 4.x, Maus, USB usw usw usw - und man für Debian ein Wochenende
investiert (und im Prinzip trotzdem nur die SuSE konfigfiles clont).

LANGFRISTIG ist Debian natürlich deutlich besser (SuSE Upgrade -> System
kaputt, weil der Installer mit vollen Platten nicht klar kommt % argh), nur
da muss man erstmal hinkommen.
 
> > Und die meisten sind einfach begeistert. Also muss der KDE fuer
> > Anfaenger irgendwie intuitiver sein - wahrscheinlich weil er
> > konsistenter ist.
> Nein. Ich denke, er erfordert weniger steile Lernkurven von einem Windows
> User.

Richtig!!!

GENAU das ist mein Punkt. Wobei ich das nicht nur auf Windows-User
beschränke.
 

> > wieso ist Windows eine heterogene Umgebung und was ist KDE deiner
> > Meinung nach?
> KDE sowie Windows versuchen beide mehr oder weniger erfolgreich eine
> homogene Umgebung fuer den Benutzer zur Verfuegung zu stellen.  Meiner
> Meinung nach ist das durchaus interessant, allerdings denke ich, dass
> dabei eher das Symtom behandelt wird.

Das habe ich nicht verstanden.


-- 
oeffentlich abstrakt klasse fuh erweitert Objekt durchfuehrt bar {
	vertraulich fluechtig Zeichenfolge meinText;
	oeffentlich statisch leere haupt(Zeichenfolge[] argu) { ...
}								-- Usenet
http://www.hitchhikers.de/ - Die kostenlose Mitfahrzentrale für ganz Europa

--
-----------------------------------------------------------
Um sich aus der Liste auszutragen schicken Sie bitte eine
E-Mail an debian-user-de-request@lehmanns.de die im Subject
"unsubscribe <deine_email_adresse>" enthaelt.
Bei Problemen bitte eine Mail an: Jan.Otto@Lehmanns.de
-----------------------------------------------------------

691 eingetragene Mitglieder in dieser Liste.


Reply to: