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Re: [Debian]:Zeitschrift: Linuxer sind Kulturverweigerer!



* Matthias Tichy schrieb am 16.Mai.2000:

> Was spricht dagegen, dass man einer Datenbank die ganze Partition
> vorwirft? Ist das nicht raw genug?

Bei Linux eben nicht. Bei anderen UNIXen schon. Da gibt es nicht nur
die Partitionen, da gibt es diese Partitionen auch noch mal im
Raw-Zustand. Das sind dann keine Blockorientierte Gerätedateien,
sondern Zeichnorientierte. 

Bei Linux wie bei anderen UNIXe werden Daten die geschrieben werden
im Hauptspeicher zwichengespeichert. Ein Programm kann nicht
feststellen, ob es schon auf Festplatte geschrieben ist, oder sich die
Daten noch im Hauptspeicher befinden. Wenn man von der Datei liest,
und sie liegt noch im Hauptspeicher, so wird davon gelesen. Man merkt
das erst, wenn man den Strom abstellt und dann wieder neu hochfährt.

Allerdings ist es nicht so, daß da Daten Minuten oder gar Stundenlang
im Hauptspeicher verweilen, obwohl sie auf der Festplatte gehöhren. Es
geht hier um Milisekunden, denn solange braucht der Schreibkopf der
Platte um an die richtige Position zu fahren.

Durch dieses Verhalten ist UNIX sehr schnell, da das speichern im
Hauptspeicher im Nanosekundenbereich erfolgt. Eine Millisekunde sind
aber eine Millionen Nanosekunden. Ein UNIX ist durch diese Strategie
also eine Millionen mal schneller. Wirklich geschrieben wird, wenn der
Kopf an der Stelle steht, wo geschrieben werden soll. 

Natürlich kommt der Faktor eine Million auch nicht annähernd zustande,
aber schneller ist es.

Jedefalls ist ein solches verhalten für eine Datenbank tötlich. Eine
Datenbank muß definitiv wissen, was auf der Platte ist und was nicht.

Bei anderen UNIXe gibt es dafür die raw-Devices. Das sind dann auch
ganze Partitionen. Die Partitionen gibt es da halt doppelt. Einmal
normal als Blockdevice und einmal mit einem r vor dem Namen als
Characterdevice. Im letzteren werden die Daten dann Zeichenweise
unmittelbar auf die Platte geschrieben. Ist dann natürlich nicht mehr
so schnell.

Bernd
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