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[Debian]:Re: Init-Konzept



Erkan Yanar schrieb am Sonntag, den 20. Februar 2000:

> > Beim Wechsel von 2 nach 3 werden also nicht die K-Links aus rc2.d
> > ausgeführt sondern die von rc3.d. Bei SuSE funktioniert das m.W.
> > anders, wie es bei RedHat aussieht, weiß ich nicht. Leider sind
> > die Runlevel-Konzepte von RedHat, SuSE und Debian alles andere als
> > kompatibel :-(

> Ist nur das auf meinem Minimalstsystem (Die 7 base-Disketten)
> wirklich keine mit K beginnenden Links existieren.

Hast Du vielleicht schon das Paket file-rc installiert? Das ersetzt
nämlich sämtliche Links durch ein File /etc/runlevel.conf. Ansonsten
kann ich nichts dazu sagen, da ich gerade kein Minimalsystem zur Hand
habe, um das nachzuprüfen. Normalerweise gibt es jedenfalls K-Links
bei Debian (nur nicht unbedingt die selben wie bei SuSE).

> Bei SuSe werden die K-Links in dem prerunlevel abgearbeitet, was
> auch logisch ist.

Beide Varianten sind logisch und begründbar. Sie sind halt nur
unterschiedlich. Allerdings ist mir nicht ganz klar, warum man bei
SuSE überhaupt K-Links braucht, da die nach Deiner Beschreibung
eigentlich identisch zu den entsprechenden S-Links sein müßten, oder?

> Vereinfacht:
> Wenn äquivalenet zu allen Skripten die ich in einem Runlevel starte
> auch ein K-Link mit ins Verzeichnis lege

Wofür brauchst Du denn dann überhaupt die K-Links? Du könntest doch
genauso gut beim Wechsel die S-Links im alten Verzeichnis mit "stop"
als Parameter aufrufen, oder übersehe ich jetzt was?

> und beim wechseln in einen anderen Runlevel nur die Programme des
> vorherigen Runlevels gestopt werden, die ich im neuen nicht eh
> wieder starten muß.

Das macht Debian ja genauso (wird ja in README.runlevel als
Optimierung genannt). Wobei die Techniken von Debian mir flexibler
erscheinen, um beispielsweise in Ausnahmefällen auch mal den Restart
eines Daemons beim Runlevel-Change zu erzwingen (auch wenn ich
persönlich sowas noch nie in der Praxis gebraucht habe, aber es ist
immerhin möglich).

> Sich aber zu merken, also in dem Runlevel selber die Killskripte
> beim Eintritt in jene auszuführen, beinhaltet doch, daß ich wissen
> muß welche Programme ich alle nicht haben will.

Wo ist das Problem? Wenn ich sage, daß ich einen Daemon in den
Runlevels 3 und 4 laufen lassen möchte, dann sage ich damit implizit
auch gleich, daß ich ihn in 0, 1, 2, 5 und 6 killen möchte.
update-rc.d automatisiert diesen Prozeß weitgehend, so daß man Fehler
leicht vermeiden kann.

> Sonst könnte doch ein Program weiterlaufen, das ich eben nicht
> gestopt habe :( oder net ?

Ja, aber das ist bei SuSE doch genauso. Wenn ich in rc2.d zwar ein
Start-, aber kein Kill-Skript für einen Daemon habe, dann wird der
Daemon auch nicht beendet, wenn ich das Runlevel ändere.

Schau Dir zu dem Thema auch mal die Policy (Abschnitt "3.3.1.
Introduction") an. Wenn Du weiterhin überzeugt bist, daß das
SuSE-Konzept besser ist, kannst Du das Thema ja mal in der
debian-policy Mailingliste zur Sprache bringen.

Ich bin wie gesagt der Meinung, daß beide Varianten durchaus ihren Job
erledigen, wobei ich bei der von Debian verwendeten Methode keinerlei
Einschränkungen erkennen kann, ob es beim Konzept von SuSE
irgendwelche Einschränkungen gibt oder diese Einschränkungen wirklich
stören, weiß ich nicht.

Ich habe gerade mal gesehen, wie das bei DEC Unix funktioniert. Dort
gibt es zwar nur die Runlevel 0, 2 und 3, aber ansonsten funktioniert
es da genauso wie bei Debian, d.h. es werden zuerst die K-Skripte und
dann die S-Skripte im _neuen_ Runlevel ausgeführt. Ebenso sieht's bei
Solaris 7 aus (dort allerdings mit den Runlevels 0 bis 6 wie bei
Linux).

Ich vermute daher, daß die von Debian verwendete Methode dem
ursprünglichen SystemV-Konzept entspricht, während SuSE wieder mal
eigene Wege geht und dabei vom "Standard" abweicht. Wie sieht das bei
anderen SysV-Unixen aus?

Tschoeeee

        Roland

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