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Re: [Debian]:Updates fuer "slink" [was: mc 4.5.38-1 = fork-bomb?]



On 99-09-16 Paul Seelig wrote:
> On Wed, 15 Sep 1999, Christian Kurz wrote:
> > On 99-09-15 Paul Seelig wrote:

> > > Ja, und es ist in meinen Augen einer der gravierendsten Nachteile von
> > > Debian, dass dafür bisher leider keinerlei offizielle Infrastruktur
> > > eingerichtet werden konnte.  Das kostet eben leider viel Zeit,
> > > Plattenplatz und und letztendlich entsprechendes Personal.
> > 
> > Wieso sollte man fuer so etwas auch noch die Infrastruktur zur
> > Verfuegung stellen? 
> >
> Aus dem selben Grunde, aus dem "unstable" existiert: Um nicht jeden
> Benutzer das Rad von neuem erfinden (aka kompilieren) lassen zu muessen
> und vor allem, um veraltete Software an den real existierenden Stand
> anzupassen.  Was ist daran so schwer zu verstehen?

Nichts, ausser dass dies notfalls ein eigenen build-daemon machen
koennte und somit eigentlich keine Infrastruktur benoetigt wird. Oder es
sollen sich engagierte User, die unbedingt immer aktuelle Versionen
brauchen darum kuemmern und diese fuer slink rekompilieren.

> >  Bisher kriege ich nur dauernd erklaert, dass man das
> > neuste braucht, aber keiner kann wirklich sinnvoll begruenden, warum er
> > das neuste Programm und warum die alte Version nicht reicht. 
> >
> Erstens glaube ich nicht, dass sich hier jemand dafuer rechtfertigen muss,
> warum er/sie von einzelnen Paketen moeglichst die aktuellste Version

Ich will auch keine Rechtfertigung von jemand oder allen, sondern nur
mal wissen, warum man unbedingt unstable braucht.

> Ist es denn auch nicht im Interesse der Upstream-Entwickler, dass keine
> veralteten Versionen mehr verteilt werden?  Ja, den XEmacs haette ich auch

Sicherlich, aber ich glaube auch nicht, dass es im Interesse eines
Upstream-Autors ist, wenn eine Software, die von ihm selbst als Alpha
bezeichnet wird, von anderen verwendet wird, obwohl er abraet.

> Wenn du diese Perspektive nicht teilen kannst, dann ist das definitiv
> *kein* Gegenargument fuer den ernstzunehmenden Anwender.  Vergiss bitte
> nicht, dass Anwender mit konkreten *Applikationen* aus ganz bestimmten
> Gruenden arbeiten.  Keiner arbeitet mit einer *Distribution*, da es fuer

Warum hoeren wir dann nicht einfach auf Distributionen zu erstellen und
zu pflegen und jeder darf sich seinen Kram selbst zusammensuchen und
kompilieren? Schliesslich arbeitet man doch mit Applikationen und nicht
mit Distributionen.

> > Siehst du, dann solltest du dir die noetigen Sourcen ziehen und
> > rekompilieren. Wer halt die neuste Version braucht, wohlgemerkt aus
> > wirklich sinnvollen Gruenden, der muss halt ein bisschen Arbeit
> > investieren. Ich habe schliesslich auch die noetige Arbeit, wenn ich ein
> > deb mache und wer nicht warten kann, der soll dann auch entsprechend
> > Zeit investieren.
> >
> Und warum sollte man derartige .deb's nicht ganz offiziell anderen zur
> Verfuegung stellen duerfen?  Warum muss jeder weitere Interessent (es geht
> hier definitiv *nicht* um Einzelfaelle) sich immer selbst die Muehe machen
> muessen?  Ist es okay, ihn zu einem potentiell risikobehafteten Upgrade
> auf "unstable" zu verleiten oder ihn unnoetigerweise mit veralteter
> Software abzuspeisen?  Finde ich jedenfalls nicht.

Und wo ist das Problem inoffiziell eine build-daemon aufzusetzen, der
alles aus unstable fuer stable rekompiliert und entsprechend zur
Verfuegung stellt?

> > > Hier bestünde IMHO sogar ein ganz erhebliches Potential, um Debian
> > > anwenderorientierter zu gestalten und dadurch populärer werden zu
> > > lassen, indem "stable" laufend (natürlich auf eigene Gefahr des
> > > Anwenders) um aktuellere *offizielle* Pakete ergänzt werden würde, die
> > > auch über das Bugtracking laufen sollten.
> > 
> > Und wie stellst du dir das mit dem BTS vor? Noch mehr offene Bugs, um
> > die sich kaum jemand kuemmert? Noch mehr Arbeit fuer QA, auch wenn diese
> > zur Zeit schon ueberlastet sind und es nur wenige ernsthaft machen?
> >
> Ein frisches .deb neuer Upstream-Versionen hat bisher schon so manchen
> alten Bug obsolet werden lassen.  Ich habe kein Interesse Bugs veralter
> und laengst ueberholter Versionen gefixt zu sehen.  Ich halte es sogar 
> fuer verschwendete und fehlgeleitete Energie, die Bugs veralteter
> Software zu fixen, anstatt gleich ein Update auf eine aktuellere Version
> zu empfehlen.

Und was machst du, wenn sich der alte Bug selbst mit der neuen Version
reproduzieren laesst, weil er fuer alle zu alt war um ihn zu fixen?
Ignorierst du ihn dann immer noch oder kuemmerst du dich dann darum?

> > > Ich persönlich würde meine ohnehin bereits viel zu knapp gewordene
> > > Zeit eigentlich *viel* lieber in eine solche Arbeit stecken, als nur
> > > Pakete für ein "unstable" zu produzieren, die bei dessen Release als
> > 
> > Und noch besser waere, wenn auch du dich mit um das Bugfixen bemuehen
> > wuerdest und wir erstmal die Buganzahl gesenkt bekaemen anstelle sie
> > dauernd steigen zu sehen.
> >
> Siehe oben. Ich habe kein Interesse dabei mitzuhelfen, Bugs in obsoleter
> Software zu fixen.  Sowas macht sich zwar gut auf dem Papier und auf einer
> Webpage, aber im echten Leben sieht das dann doch ganz anders aus.  
> Debian ist fuer mich und viele Anwender nicht nur Selbstzweck, sondern vor
> allem auch Mittel zum Zweck. Warum sonst sollte ein Anwender Interesse
> daran haben?

Interessanterweise bist du aber auch als Maintainer gelistet und nicht
nur Anwendern. Und gerade wenn du mal nachschauen wuerdest, wieviel
offene Bugs wir haben und wie wenig sich darum kuemmern und dies fixen,
dann sollte dir auffallen, dass dies wichtig ist. Wenn du meinst dies
ignorieren zu muessen, dann wundere dich aber bitte nicht ueber die
vielen bestehenden Bugs, die einfach nicht gefixed werden.

Ciao
     Christian
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