[Debian]: Umlaute im Dateisystem
Hallo,
wer hat zu folgendem Problem einen (den entscheidenden) Tip (System: debian
1.3.1r6, in weiten Teilen auf Stand debian2.0 hochgezogen, z.B. libc6):
An der Console und im xterm stehen die deutschen Sonderzeichen zur
Verfügung (äöüÄÖÜß), d.h. ich kann sie eintippen und z.B. einen Dateinamen
mit diesen Zeichen erzeugen:
/root # touch umlautäöüÄÖÜß
/root #
Nun das Problem: es funktioniert zwar die command-line completion, nicht
aber ls:
/root # ls umlautä +[TAB] -->
/root # ls umlautäöüÄÖÜß
umlaut???????
Pipe ich die Ausgabe des ls auf less, ist wieder alles im Lot
(LESSCHARSET=latin1 ist gesetzt) :
/root # ls umlautäöüÄÖÜß |less
umlautäöüÄÖÜß
(END)
/root #
Nun könnte ich damit "eigentlich" leben, leider gibt es beim Umgang mit
vfat-Filesystemen (ich sichere meine DOS/Winblond Laufwerke von Linux aus)
Probleme:
/root # mount -t vfat /dev/hda6 /mnt
/root # mount
-
-
/dev/hda6 on /mnt type vfat (rw)
/root # ls /mnt/umlautäöü/* (hier funktioniert wieder die clc)
/mnt/umlaut???/aaaa???.zip* /mnt/umlaut???/ccc????.zip*
/mnt/umlaut???/bbbb???.zip* /mnt/umlaut???/ddd????.zip*
/root #
Wie vor: via less werden die Umlaute und das sz gezeigt.
Aber jetzt der tar:
/root # tar cvf /root/dummy.tar /mnt/umlautäöü/
tar: Removing leading / from absolute path names in the archive
mnt/umlaut\344\366\374/
mnt/umlaut\344\366\374/ddd\366\326\374\334.zip
mnt/umlaut\344\366\374/ccc\337\337\344\304.zip
mnt/umlaut\344\366\374/aaaa\344\366\374.zip
mnt/umlaut\344\366\374/bbbb\304\326\334.zip
/root #
Völlig pervers wird's jetzt, wenn ich dieses tar-Archiv zurückspiele:
/root # cd /mnt
/mnt # rm -r umlautäöü/
/mnt # cd ..
/ # tar xvf /root/dummy.tar
mnt/umlaut\344\366\374/
mnt/umlaut\344\366\374/ddd\366\326\374\334.zip
mnt/umlaut\344\366\374/ccc\337\337\344\304.zip
mnt/umlaut\344\366\374/aaaa\344\366\374.zip
mnt/umlaut\344\366\374/bbbb\304\326\334.zip
/ # ls mnt/umlautäöü/*
mnt/umlaut???/aaaa???.zip* mnt/umlaut???/ccc????.zip*
mnt/umlaut???/bbbb???.zip* mnt/umlaut???/ddd????.zip*
/ # ls mnt/umlautäöü/*|less
mnt/umlautäöü/aaaaäöü.zip*
mnt/umlautäöü/bbbbÄÖÜ.zip*
mnt/umlautäöü/cccßßäÄ.zip*
mnt/umlautäöü/dddöÖüÜ.zip*
(END)
/ #
...also scheinbar alles ok, aber "denkste":
Unter Winblond ist der Verzeichnisname ok, die Dateinamen enthalten aber
statt der ursptünglichen Umlaute diverse Akzent- und Sonderzeichen und
Unterstriche. Im Explorer wird die richtige Dateigröße angezeigt, unter
Eigenschaften ist die Dateigröße aber Null. Der Versuch, die Dateien
umzubenennen, sie zu kopieren oder zu löschen führt zu einem
"Dateisystemfehler 1026" (sehr aufschlußreich, vielen Dank, Herr Gates).
Wenn ich unter Linux diese Dateinamen von den Umlauten "befreie", sind die
Dateien unter Winblond wieder völlig normal zugreifbar.
Ich habe das German-HOWTO und die Man-Pages zu loadkeys und setfont gelesen.
In meiner /etc/init.d/boot stehen ein setfont auf
/usr/lib/kbd/keytables/de-latin1-nodeadkeys.map
und ein loadkeys auf /usr/lib/kbd/keytables/de-latin1-nodeadkeys.map
Ich habe mit diversen Einstellungen zu locales experimentiert, ohne einen
Einfluß auf das hier beschrieben Phänomen feststellen zu können (es ist
locales in der Version 2.0.7t-1 installiert). Ich habe mit "loadunimap" und
den vfat-Options "uni_xlate" und "isocharset=iso-8859-1" keinerlei Effekte
erzielt. Der Inhalt meiner /etc/inputrc lautet:
set convert-meta off
set meta-flag on
set output-meta on
Und jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende. Und was mich am Meisten
frustet: In der 4ma habe ich eine SuSE 6.0 installiert - die hat dieses
Problem nicht. Und ich kann nicht erkennen, was dort entscheidend anders
ist.
Grumpf & Gruss, Joachim
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Joachim Seelig joachim@kruemel.han.de
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