[Date Prev][Date Next] [Thread Prev][Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

[Debian]: Re: German control file for ssmtp - use it or not



Claus R. Wickinghoff <chef@sundancer.oche.de> wrote:

>> hat nämlich schon einen Nachteil: Der Maintainer muß zwei Files
>> aktualisieren, die weitgehend des gleichen Inhalt haben.

> Genau dies ist der Haken: Fuer welche Sprachen erstellt man das
> control-File? Im Englischen existiert es. Weitere Weltsprachen?
> Französisch und Spanisch. Aber Deutsch? Nun gut, vielleicht kann man
> Deutsch durchsetzen. Und dann?

> Dann muß jeder Maintainer die Beschreibung zu seinen Paketen
> pflegen. Also ein Finne, der Englisch, Französisch, Spanisch und
> Deutsch kann und Debian-Pakete packen will? Oder ein Ungar oder ein
> Chinese...

> Oder man guckt ein paar Freiwillige aus, die die Beschreibungen
> jeweils in ihrer Landessprache pflegen.

Das wäre wohl eher ein gangbarer Weg. Für jede Sprache ein Übersetzer
bzw. ein Übersetzer-Team, der die möglichst viele Pakete eine Liste
von Übersetzungen der Paketbeschreibungen erstellt. Dann müßte man
eine Ergänzung zu dpkg-scanpackages erstellen, die ein Packages-File
sowie die Liste der Beschreibungsübersetzungen für die einzelnen
Sprachen einliest und daraus eine Reihe von Packages.<lang> erzeugt
(wo keine Übersetzung existiert, würde halt das englische Original
verwendet). Dann müßte man dselect und apt derart aufgebohrt werden,
daß sie auf Wunsch nicht Packages sondern Packages.<lang> saugen.

So hat man dann auch keine allzugroßen Sprachvermischungen, sondern
nur einen Mix aus Englisch und der jeweiligen Landessprache, das
sollte mit einem einzigen 8bit-Zeichensatz hinzubekommen sein, wenn
ich das richtig sehe.

> Und beim Uplaoden eines jeden neuen Pakets auf den Server wird ein
> Diff auf die englische Beschreibung gemacht und bei Änderungen muß
> jeder Translation-Maintainer die Beschreibung überprüfen und ggf.
> aktualisieren.

Genau. Alle Language-Maintainer könnten ja automatisch benachrichtigt
werden oder so, bei Fehler kann man natürlich auch einen Bugreport an
den Maintainer des jeweiligen Language-Files verschicken.

> Und dann muß die übersetzte Beschreibung zurück ins Paket integriert
> werden. Eigentlich.

Nein, ich denke, die Paket-Beschreibungs-Übersetzungen sollten schon
unabhängig von den Paketen behandelt werden. Ansonsten ist das nicht
mehr handhabbar.

> Das ist alles etwas mehr Aufwand, als mal kurz ein paar
> Beschreibungen zu übersetzen...

Naja, wenn jemand die entsprechende Infrastruktur aufbaut (obige
Änderungen an dpkg, apt, dselect, etc. anbringen), dann sollte das
ganze durchaus umsetzbar sein. Ansonsten müssen ja nicht alle 2500
(oder wieviele Binary-Pakete haben wir zur Zeit?) gleichzeitig
übersetzt werden, damit kann man ja mal langsam anfangen und jeder der 
Lust hat, schickt dem Maintainer der jeweiligen Sprache seine
Ergänzungen.

Ob derartige Übersetzungen überhaupt sinnvoll sind, ist dann natürlich
immer noch die andere Frage. Ich sage mir ja auch oft genug, daß das
für mich eigentlich überflüssig ist, weil ich mit der englischen
Version keine Probleme habe und diesen Mix zwischen Englisch und
Deutsch doch eher nervig finde (insbesondere da viele Übersetzungen
ein wenig gekünstelt sind, da sie auch Begriffe übersetzen, die
ohnehin schon eingedeutscht sind). Aber andererseits gibt es genug
Leute, die in der Schule kein Englisch gelernt haben und sich sehr
schwer damit tuen und froh über jedes übersetzte Wort sind...
Okay, man kann jetzt sagen, daß die mit Linux ohnehin keine Chance
haben, weil die meisten wichtigen Dokus eben noch nicht übersetzt
sind, aber wenn man so denkt, fängt nie jemand an. Wenn man sich dann
andererseits anschaut, wie viele HOWTOs und Programme bereits
übersetzt sind (leider oft nur das Programm selbst, aber nicht die
Doku), dann ist das schon ganz beachtlich und zeigt, daß ein auf
Deutsch bedienbares Linux nicht völlig aus der Luft gegriffen ist. Und 
hin und wieder ein bißchen Englisch muß man ja auch bei Windows
verkraften, auch da ist ja nicht jedes Programm auf Deutsch verfügbar.

In diesem Sinne: Wenn sich jemand zu solch einem Projekt berufen
fühlt und das vernünftig angeht (also erstmal ein konkretes Konzept
ausarbeiten und dann alle benötigten Programme derart aufbohren, daß
der Betreuer des FTP-Archivs (der die Package-Files erstellen läßt)
damit nicht viel Arbeit hat), dann kann das für Debian nur von Vorteil 
sein. Manch einer kauft sich vielleicht genau deshalb SuSE, weil er
das deutsche Handbuch und die deutsche Benutzerführung bei der
Installation braucht. Vielleicht kann Debian diesbezüglich bald
mithalten, deutschsprachige Bücher über Debian sind ja auch bereits in 
Arbeit.

Wobei man natürlich nicht vergessen darf, daß der Rest der
Installationstools auch noch einzudeutschen ist, aber das sollte
mittels gettext ja eigentlich relativ einfach möglich sein. Der
Mailreader Mutt beispielsweise wurde in sehr kurzer Zeit mit
gettext-Support ausgestattet und in kürzester Zeit kamen dann neue
Übersetzungen dazu, so daß es inzwischen schon mindestens 9
Übersetzungen gibt. Es scheint also durchaus Bedarf sowie Motivation
bestehen, sowas umzusetzen.

Tschoeeee

        Roland

-- 
 * roland@spinnaker.rhein.de * http://www.rhein.de/~roland/ *
 PGP: 1024/DD08DD6D   2D E7 CC DE D5 8D 78 BE  3C A0 A4 F1 4B 09 CE AF
------------------------------------------------
Um sich aus der Liste auszutragen schicken Sie
bitte eine E-Mail an majordomo@jfl.de die im Body
"unsubscribe debian-user-de <deine emailadresse>"
enthaelt.
Bei Problemen bitte eine Mail an: Jan.Otto@jfl.de
------------------------------------------------
Anzahl der eingetragenen Mitglieder:     656


Reply to: