Hallo Mario, uups, da scheint mir, haben wir beide einen Nerv getroffen :-)) On Sun, Nov 04, 2018 at 11:17:09AM +0100, Mario Blättermann wrote: > Hallo Helge, > Am So., 4. Nov. 2018 um 09:03 Uhr schrieb Helge Kreutzmann < > debian@helgefjell.de>: > > > > > > Hier ist Einiges doppelt gemoppelt, auch schon im Original. > > > > Ja, das Original ist teilweise sehr ausführlich, dann folge ich dem > > aber i.d.R. auch in der Übersetzung. > > > > Ausführlich einerseits, aber die Dopplungen bringen keinerlei Mehrwert. > Die Zielgruppe der Systemd-Handbuchseiten sind nicht diejenigen, denen man > beispielsweise die Funktionsweise des Ausschneidens und Einfügens in > grafischen Oberflächen haarklein erklären muss, und die es dann auch nur > deswegen hinkriegen, weil sie die Schritte auswendig lernen, ohne die > dahinter stehende Logik zu begreifen. Ist jetzt vielleicht ein etwas > krasses Beispiel, aber wer sich für die Dokumentation von Systemd > interessiert, geht in der Regel souveräner mit seinem System um und ist > durchaus in der Lage, logische Zusammenhänge zu erfassen. Jein. Den Experten mit Informatikstudium und 10 Jahre Linux-Erfahrung nerve ich vielleicht damit, aber der hat wahrscheinlich kein Deutsch eingestellt. Der arme Mitarbeiter (z.B. eines KMUs), dem gesagt wird, dass der neue Linux-Server unter Debian laufen soll und er »nebenher« ihn mal aufsetzen und sicher machen soll, der freut sich, wenn er die Sätze auf Deutsch liest und ggf. etwas mehr Erklärung bekommt oder vielleicht Sachen doppeltgemoppelt werden statt zu knapp formuliert sind. Und wenn die Dopplung (sehr) eindeutig ist, dann entferne ich sie, spätestens bei der Korrekturlesung (beim Schreiben fällt mir das nicht immer auf). > Dieser oft groteske, zuweilen sogar absurde Stil in den Originaltexten > kommt nicht daher, dass es die Verfasser es besonders idiotensicher machen > wollen, sondern weil sie keine englischen Muttersprachler sind und eben nur > ihren begrenzten Wortschatz und vielleicht auch noch Grammatik, Syntax und > Konventionen ihrer eigenen Muttersprache auf die Texte abbilden. Wenn im Das mag sein, der Chef-Entwickler von Systemd ist ja kein »nativ speaker«. > gleichen Satz von Runlevel und Sysvinit die Rede ist, dann sollte es klar > sein, dass beides inhaltlich zusammenhängt. Verstehe mich nicht falsch, ich Ok, das ist für Dich völlig klar, ich würde es auch annehmen, aber ich kenne nicht alle Init-Systeme und weiß daher nicht, ob es nicht auch andere Runlevel-Systeme gibt. > bin auch nicht dafür, über die Hintertür der Übersetzungen die Originale zu > verbessern, aber ich will auch nicht der Übersetzer sein, der für seinen > lausigen Stil bekannt ist. Danke dass Du Dich um meinen Stil Sorgen machst und mir auch entsprechend Hinweise gibst (ehrlich gemeint!), aber letztendlich muss ich auch zu meinem Stil stehen können. Und mache das auch, wenn Dritte meine Überetzung kritisieren sollten. > > Änderungsvorschläge: > > > > … > > > > > flexiblerer Ersatz für SysV-Runlevel im klassischen SysV-Init-System > > > → > > > flexiblerer Ersatz für Runlevel im klassischen SysV-Init-System > > > > Den lasse ich. > > > > > Die Klammern im letzten Satz sind eigentlich entbehrlich, außerdem würde > > > ich das »Und« am Satzanfang weglassen. > > > > Ich denke, hier hat das Original Gründe, daher folge ich dem. > > > > Generell bin ich dagegen, beim Übersetzen von Hilfetexten möglichst nahe am > Original zu bleiben. Es ist sowieso nicht möglich, nahe an der englischen > Grammatik und Syntax zu bleiben. Besser und für den Leser angenehmer ist Ich bleibe weder nahe an der Grammatik noch der Syntax. Es ist oft nicht trvial, alle Nuancen des Originals zu berücksichtigen und gleichzeitig gute deutsche Sätze zu schreiben. Manchmal gelingt das besser, manchmal weniger gut. > es, freier zu übersetzen, ohne den Sinn zu entstellen. Sprache besteht > nicht nur aus Orthografie und Grammatik, da gehört schließlich viel mehr Korrekt. Aber alle Inhalte müssen schon da sein. > dazu. Hier kann ich keine triftigen Gründe für die Klammern erkennen. > Außerdem ist ein »Und« am Satzanfang im Deutschen verpönt, außer natürlich > in der Literatur, aber Literaten sind wir nun wirklich nicht, sondern > Sachbuchautoren. Für mich gehören »Und« und die Klammer zusammen. Die Klammer sagt dem Leser, dass diese Information nicht so wichtig ist, er sie also überpringen kann. Das »Und« informiert ihn, dass es sich um etwas zusätzliches handelt, was natürlich auch implizit klar ist. Ich fand es nicht sehr schädlich, es da zu lassen. Da es Dir aber wichtig, mir aber nicht ist, habe ich jetzt das »Und« entfernt. > > [...] > > > So ein Beispiel würde ich gar nicht übersetzen, auch nicht die > > > Beschreibung. In der Praxis finden sich sicher auch keine (oder zumindest > > > sehr wenige) Units, die deutschsprachige Beschreibungen enthalten. > > > > Für die Beispiele finde ich das aber sinnvoll, oder hast Du Sorge, > > dass ein deutschsprachiger Benutzer jetzt Units erstellt und die dann > > Dritten, die kein Deutsch sprechen, vorsetzt? > > > > Beispielcode übersetzen: Ich halte es so, dass ich am liebsten alles so > belasse. Übersetzt werden eventuell vorhandene Inline-Kommentare, aber > nicht die Inhalte von Schlüssel-Wert-Paaren. Ausnahmen wären > Konfigurationsdateien, die sich der Benutzer in ~/.config oder so selbst > anlegt. Systemweite Configs lasse ich lieber so, wie sie sind. Im > vorliegenden Fall finde ich es sowieso irrelevant, welchem Zweck die > beispielhafte Unit dient, schließlich geht es nur um deren Aufbau. Und da finde ich es hilfreich, wenn der Benutzer schnell verseht, was da steht. Wenn er dann im »echten« System in Beispiele reinschaut, wird er natürlich die jeweiligen englischen Fassungen sehen. Wo nur der englische Wert einen Sinn ergibt (Schlüsselwöärter, nur bestimmte Werte möglich), da übersetze ich sie natürlich *nicht*. > [...] > > ist es wichtig, zu prüfen,« ist ein nicht erweiterter (einfacher) > > > Infinitiv mit »zu«, also kein Komma hinter »wichtig«. > > > > Puh, ohne Komma liest es sich aber holprig. Aber ja, im Kopf habe ich > > auch »erweiterter Infinitiv«. Dunkel meine ich mich aber erinnern zu > > können (aber kein Wissen), dass es immer gesetzt werden kann? Ich > > entferne es jetzt aber. > > > > > > So eine Regel wäre mir nicht bekannt. Der Infinitiv mit »zu« wird durch > vorangestellten Text zum Nebensatz und dann durch ein Komma abgetrennt. > Steht da nur das Verb und »zu«, gehört kein Komma hin. Ja, das habe ich ja auch geändert, *ich* muss mir nur bei Gelegenheit die Regel noch mal anschauen, da ich mich dunkel an etwas dazu erinnere, das ich aber nicht mehr präsent habe. Viele Grüße Helge -- Dr. Helge Kreutzmann helge@helgefjell.de Dipl.-Phys. http://www.helgefjell.de 64bit GNU powered gpg signed mail preferred Help keep free software "libre": http://www.ffii.de/
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