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Re: [RFR] man://manpages-de/systemd.target.5.po



Hallo Helge,
Am So., 4. Nov. 2018 um 09:03 Uhr schrieb Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de>:

> Hier ist Einiges doppelt gemoppelt, auch schon im Original.

Ja, das Original ist teilweise sehr ausführlich, dann folge ich dem
aber i.d.R. auch in der Übersetzung.

Ausführlich einerseits, aber die Dopplungen bringen keinerlei Mehrwert. Die Zielgruppe der Systemd-Handbuchseiten sind nicht diejenigen, denen man beispielsweise die Funktionsweise des Ausschneidens und Einfügens in grafischen Oberflächen haarklein erklären muss, und die es dann auch nur deswegen hinkriegen, weil sie die Schritte auswendig lernen, ohne die dahinter stehende Logik zu begreifen. Ist jetzt vielleicht ein etwas krasses Beispiel, aber wer sich für die Dokumentation von Systemd interessiert, geht in der Regel souveräner mit seinem System um und ist durchaus in der Lage, logische Zusammenhänge zu erfassen.

Dieser oft groteske, zuweilen sogar absurde Stil in den Originaltexten kommt nicht daher, dass es die Verfasser es besonders idiotensicher machen wollen, sondern weil sie keine englischen Muttersprachler sind und eben nur ihren begrenzten Wortschatz und vielleicht auch noch Grammatik, Syntax und Konventionen ihrer eigenen Muttersprache auf die Texte abbilden. Wenn im gleichen Satz von Runlevel und Sysvinit die Rede ist, dann sollte es klar sein, dass beides inhaltlich zusammenhängt. Verstehe mich nicht falsch, ich bin auch nicht dafür, über die Hintertür der Übersetzungen die Originale zu verbessern, aber ich will auch nicht der Übersetzer sein, der für seinen lausigen Stil bekannt ist.

> Änderungsvorschläge:



> flexiblerer Ersatz für SysV-Runlevel im klassischen SysV-Init-System
> →
> flexiblerer Ersatz für Runlevel im klassischen SysV-Init-System

Den lasse ich.

> Die Klammern im letzten Satz sind eigentlich entbehrlich, außerdem würde
> ich das »Und« am Satzanfang weglassen.

Ich denke, hier hat das Original Gründe, daher folge ich dem.
 
Generell bin ich dagegen, beim Übersetzen von Hilfetexten möglichst nahe am Original zu bleiben. Es ist sowieso nicht möglich, nahe an der englischen Grammatik und Syntax zu bleiben. Besser und für den Leser angenehmer ist es, freier zu übersetzen, ohne den Sinn zu entstellen. Sprache besteht nicht nur aus Orthografie und Grammatik, da gehört schließlich viel mehr dazu. Hier kann ich keine triftigen Gründe für die Klammern erkennen. Außerdem ist ein »Und« am Satzanfang im Deutschen verpönt, außer natürlich in der Literatur, aber Literaten sind wir nun wirklich nicht, sondern Sachbuchautoren.

[...]
> So ein Beispiel würde ich gar nicht übersetzen, auch nicht die
> Beschreibung. In der Praxis finden sich sicher auch keine (oder zumindest
> sehr wenige) Units, die deutschsprachige Beschreibungen enthalten.

Für die Beispiele finde ich das aber sinnvoll, oder hast Du Sorge,
dass ein deutschsprachiger Benutzer jetzt Units erstellt und die dann
Dritten, die kein Deutsch sprechen, vorsetzt?

Beispielcode übersetzen: Ich halte es so, dass ich am liebsten alles so belasse. Übersetzt werden eventuell vorhandene Inline-Kommentare, aber nicht die Inhalte von Schlüssel-Wert-Paaren. Ausnahmen wären Konfigurationsdateien, die sich der Benutzer in ~/.config oder so selbst anlegt. Systemweite Configs lasse ich lieber so, wie sie sind. Im vorliegenden Fall finde ich es sowieso irrelevant, welchem Zweck die beispielhafte Unit dient, schließlich geht es nur um deren Aufbau. 

[...] 
ist es wichtig, zu prüfen,« ist ein nicht erweiterter (einfacher)
> Infinitiv mit »zu«, also kein Komma hinter »wichtig«.

Puh, ohne Komma liest es sich aber holprig. Aber ja, im Kopf habe ich
auch »erweiterter Infinitiv«. Dunkel meine ich mich aber erinnern zu
können (aber kein Wissen), dass es immer gesetzt werden kann? Ich
entferne es jetzt aber.


So eine Regel wäre mir nicht bekannt. Der Infinitiv mit »zu« wird durch vorangestellten Text zum Nebensatz und dann durch ein Komma abgetrennt. Steht da nur das Verb und »zu«, gehört kein Komma hin.

Gruß Mario 

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