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Re: [RFR] man://manpages-de/systemd-volatile-root.service.8.po



Hallo Felix,
On Tue, Jun 12, 2018 at 03:47:31PM +0200, Felix Dietrich wrote:
> es wurde mehr Text als geplant, sieh es mir bitte nach.

Kein Problem, eher Danke für die lange Erläuterung. In Zukunft reicht
es einfach, exakt zu Beschreiben, was Dein Änderungsvorschlage genau
ist; wenn ich in nicht gut finde, dann melde ich das und wir können es
dann, sofern er Dir wichtig ist, ausdiskutieren.

Wenn der (falsche) Text also z.B. lautete:
Er ging zurück nach Hause
und Du die bessere Formulierung
Er ging nach Hause zurück.
vorschlägst, reicht ein:
s/zurück nach Hause/nach Hause zurück/

> Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> writes:
> > On Sat, Jun 09, 2018 at 09:17:40AM +0200, Felix Dietrich wrote:
> >> Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> writes:
> 
> >> Bei „alle […] Ressourcen [werden/sind] beim Systemstart zurückgesetzt
> >> und beim Herunterfahren verloren” noch, je nach bevorzugter
> >> Passivkonstruktion, entweder das vorgeschlagene „werden” oder „sind”
> >> einfügen, da das vorherige „sind” schon weit zurückliegt. Hast Du dich
> >> bewusst für die Verwendung des Zustandspassiv („sind zurückgesetzt”)
> >> entschieden, oder ist es beim Übersetzen des englischen passivischen
> >> Ausdrucks („are reset”) entstanden?
> 
> > Was genau möchtest Du noch geändert haben, sprich, wie/warum soll ich das
> > passiv vermeiden?
> 
> Hier wollte ich nicht ausdrücken, dass Du das Passiv hättest vermeiden
> sollen, sondern nur bei deiner Wahl des Passivs und des dazugehörigen
> Hilfsverbs (sein/werden) nachhaken, denn die übliche Passivkonstruktion
> im Deutschen verwendet anders als das Englische das Hilfsverb „werden”.
> Im Englischen hingegen kommt zur Konstruktion des Passivs „to be” zur
> Anwendung, das eben je nach Zusammenhang auch mal mit „sein” zu
> übersetzen ist, weil es sowohl zum Ausdrücken des Vorgangspassivs
> (werden) als auch des Zustandspassivs (sein) genutzt wird und auch
> Prädikatsnomen verbindet (sein).
> 
> Also „sind die Daten zurückgesetzt” beim Systemstart oder handelt es
> sich um einem Vorgang der sich während des Systemstarts abspielt, also:
> „werden die Daten zurückgesetzt” beim Systemstart, sodass sie dann
> *nach* dem Systemstart „zurückgesetzt sind”?  Ebenso für
> „herunterfahren”.  Allerdings passt meinem Sprachempfinden nach „werden”
> in diesem Fall nicht zu „damit” und ich würde es bei der Verwendung von
> „werden” mit „dadurch” ersetzen – über eine Begründung dafür nachdenken
> will ich jetzt nicht.

Mir persönlich wäre das zu frei. 

Ich habe es jetzt wie folgt geändert:
Damit sind Lieferantendaten aus /usr ganz normal verfügbar, aber sämtliche
Konfigurationsdateien in /etc, alle Zustandsdaten in /var und alle anderen, 
direkt unter dem Wurzelverzeichnis gespeicherten Ressourcen werden beim Systemstart 
zurückgesetzt und sind beim Herunterfahren verloren.

> Im übrigen folgt aus der Verwendung eines flüchtigen Dateisystems im
> Arbeitsspeicher zwar der Verlust der darauf abgelegten Daten beim
> Herunterfahren aber *nicht* das Zurücksetzen der Daten.  In der Tat ist

Das ist aber ein Fehler im Original, dort wird explizit von »reset«
gesprochen.

> dieser Dienst auch nur für das Einhängen eines flüchtigen Dateisystems
> (tmpfs) als Wurzelverzeichnis und eines /usr Verzeichnisses, auf das nur
> lesend zugegriffen werden kann, zuständig [1].  Das Befüllen des
> Wurzelverzeichnisses und dadurch Zurücksetzen in einen bekannten Zustand
> muss an anderer Stelle, durch andere Dienste erfolgen.  „Damit” halte
> ich daher, auch wenn es dem englischen Dokument entspricht, bezogen auf
> „sind zurückgesetzt” für falsch – oder zumindest für missverständlich.

Damit bezieht sich ja auch auf den ersten Teil des Satzes und wie Du
schreibst, passt die Übersetzung zum Original. 

> > Es liest sich aber sehr schief, wenn ich da ein »werden« oder »sind«
> > einfüge.
> 
> Als schief empfinde ich es nicht (ausgenommen die bereits zuvor erwähnte
> Verbindung von „damit” und „werden”, so wie sie in diesem Zusammenhang
> hier vorkommt), verstehe aber durchaus die Neigung dazu (Hilfs)Verben
> nicht unnötig mehrmals zu erwähnen – hier jedoch halt ich sie für
> angemessen, denn es erging mir beim ersten Lesen so, dass ich mich bei
> den einzelnen Verzeichnissen der Aufzählung immer einen Moment aufhielt,
> über ihre Bedeutung für ein zustandsloses System nachzudenken, und mir
> darüber am Ende der Aufzählung der Satzanfang verloren gegangen war.
> Wäre der verknüpfte Hauptsatz nach „aber” jedoch ohne Auslassung des
> Hilfsverbs geschrieben worden, könnte er also für sich selbst stehen,
> wäre mir das nicht passiert.  Jetzt nachdem ich ihn mehrmals gelesen
> habe ergibt sich das Problem für mich natürlich nicht mehr, trotzdem
> wäre es meinem Lesefluss beim ersten Lesen zuträglich gewesen.

Ich habe jetzt verstanden, was genau Du geändert haben wolltest (war
mir beim ersten Lesen leider nicht klar gewesen, siehe meine
einleitenden Worte oben). Ich denke, jetzt haben wir eine Lösung, die
zwar einen Tick länger ist aber dafür deutlich verständlicher (was
wichtiger ist).

> >> > Beachten Sie, dass dieser Dienst nicht verwandt wird, falls
> >> > »systemd\\&.volatile=state« verwendet wird, da in diesem Modus das
> >> > Wurzelverzeichnis nicht flüchtig ist\\&.
> >> 
> >> „Verwandt” und „verwendet” in einem Satz: entweder die eine oder die
> >> andere Form.
> >
> >  Kann ich machen, aber hier sehe ich eigentlich keine Notwendigkeit,
> >  sondern kann, um den Sprachfluss aufzulockern, auch mal variieren
> >  (was normalerweise wegen des technischen Inhalts und der eindeutigen
> >  Übersetzung nicht geht).
> 
> Es erscheint mir merkwürdig, das ist zugegeben subjektiv, wenn der selbe
> Autor im selben Text, noch dazu so nah beieinander, ein Verb ein Mal
> stark, ein anderes Mal aber schwach beugt [2].  Zumal die Übersetzung so
> eindeutig ja nicht ist: es gäbe durchaus genug Verben mit gleicher oder
> ähnlicher Bedeutung: anwenden, benutzen, gebrauchen, einsetzen.  In
> Bezug auf einem Wert, der einer benannten Option oder einem benannten
> Parameter zugewiesen wurde, verwende ich gerne „setzen”: „falls
> »systemd.volatile=state« gesetzt wurde. (Das „=” lese ich dann einfach
> als „gleich” oder auch „auf”.)  Durch diese Wort- und Zeitwahl wird auch
> der Ablauf beim Systemstart deutlich: erst wird systemd.volatile=state
> gesetzt, dann der flüchtige Modus nicht gestartet.  Der Satz komplett
> (mit freieren Übersetzungen für „used”):
> 
>   Beachten Sie, dass dieser Dienst nicht startet [3], falls
>   »systemd.volatile=state« gesetzt wurde.

Gesetzt ist eher »set«. Ich bin mit deutschen Synonymen eher
vorsichtig, da ich mehrfach erlebte, dass die Autoren plötzlich im
Orignal Begriffe mit leicht anderer Bedeutung verwandten, die ich
bisher für Synonyme gehalten hatte, und ich dann in der Übersetzung
(wo ich mit Synonymen gearbeitet hatte) auch differenzieren muss.

Ansonsten sehe ich »verwandt« vs. »verwendet« eher als kleines
Stildetail.

> Der letzte Teil des Satzes („, da in diesem Modus das Wurzelverzeichnis
> nicht flüchtig ist\\&”) ergibt keinen Sinn, da es ja gerade dieser
> Dienst ist, der das Wurzelverzeichnis als tmpfs einhängt.  (Ich weiß,
> dass es so auch in der englischen Handbuchseite steht.)  Vielleicht ist
> etwas in der Art von „nicht flüchtig zu machen ist” gemeint?

Mein Vorschlag wäre, dass Du die Punkte als Fehlerbericht gegen das
englische Original einreichst. Sobald sie in die englische Vorlage
einziehen, werde ich sie übernehmen. Aber um ehrlich zu sein: Ich kann
nicht jedes Detail der Vorlage hinterfragen, dann käme ich nie voran.
Manchmal ist es nur flüchtiges, aber gelegentlich auch echt falsches,
was im Original steht.

Viele Grüße

            Helge
-- 
      Dr. Helge Kreutzmann                     debian@helgefjell.de
           Dipl.-Phys.                   http://www.helgefjell.de/debian.php
        64bit GNU powered                     gpg signed mail preferred
           Help keep free software "libre": http://www.ffii.de/

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