Re: Der Einfall der DebConf
On Sat, Jul 28, 2012 at 07:44:51PM +0200, Alexander Reichle-Schmehl wrote:
> Hi!
>
> * Pfannenstein Erik <debianignatz@gmx.de> [120726 22:22]:
>
> > wenn ihr in der englischen Version ebenfalls einen solchen Titel verwendet, kann
> > ich euch auch nicht helfen. Ich geb zu, ich fand ihn merkwürdig, allerdings bin ich
> > davon ausgegangen, dass jeder das darin enthaltene Augenzwinkern sieht und deswegen
> > hab ich nichts gesagt.
> >
> > Wenn ihr dann aber dermaßen überreagiert, dass ihr mir (_nur_ mir wohlgemerkt)
> > deswegen den Schreibzugriff enzieht, dann überlege ich mir schon, ob ich zu eurem
> > Debian noch irgendetwas beitragen will. Das mal so als unverhohlene Drohung, denn
> > so lasse ich mich nicht behandeln.
>
> Um das mal etwas ausführlicher zu erleutern: Es geht hier nicht um
> irgendeine Paketbeschreibung, Webseite oder einen Konfigurationsdialog.
> Es ging um eine offizielle Presseerklärung. Die wird quasi von aller
> Welt gelesen. Und was Pressetexte angeht kann man sich im nur sehr
> selten Humor leisten.
Ich sehe mit Interesse dem Tag entgegen, an dem Paket-Betreuer ihre
Upload-Rechte verlieren, wenn sie größere Fehler einbauen (die Älteren
unter uns können mit dem Stichwort "OpenSSL" in diesem Zusammenhang
sicherlich etwas anfangen).
Und ich erinnere mich dunkel, dass es da auch so ein, zwei
Veröffentlichungen in den Gazetten des Internets gab. Nur der Entzug der
Upload-Rechte oder auch nur Commit-Rechte für den entsprechenden
Betreuer ist irgendwie an mir vorüber gegangen.
Da muss ich doch gleich mal die englische Originalversion der
Pressemitteilungen von damals lesen, da steht das sicher drin ;)
> Und ja, ich bin auch schon von deutschen Journalisten angerufen
> worden, weil sie mit Übersetzungen nichts anfangen konnten (und
> netterweise lieber nachgefragen, statt frei zu interpretieren wie
> sonst in diesem Gewerbe leider durchaus üblich). Wenn sowas passiert,
> dann ist da einfach etwas schief gelaufen.
>
> Und in solchen Situationen sehe ich es dann schon als meinen Job an,
> Schadensbegrenzung zu machen. Trifft übrigens nicht nur Invasionen,
> sondern auch die "Chinapolitik" des Projekts (Stichwort Taiwan und
> Tibet) und ähnliche "lustige" Problemchen. Bei Presseerklärungen kommt
> es nunmal leider ziemlich leicht vor, dass irgendwelche Gruppen etwas
> falsch verstehen, überinterpretieren, oder schlicht und einfach falsch
> lesen wollen. Insofern ist bei sowas besondere Sorgfalt nötig.
Und wo genau hast Du mit dem Entzug der Commit-Rechte jetzt Schaden
begrenzt? Ernsthaft, was war mit diesem Entzug besser als ohne? Die
schnelle Änderung des Artikels ist Schadensbegrenzung, der Entzug der
Rechte schiesst weit über das Ziel hinaus. Die normale Reaktion auf
sowas ist "Dann macht's doch selbst und rutscht mir den Buckel runter"
und es gibt wieder einen weniger, der bei Debian mitmacht.
Du legst hier bei den Übersetzungen Maßstäbe an, die es bei
keinem auch noch so zentralen Paket in Debian gibt. Bei dem
OpenSSL-Paket kam der Vorwurf, dass der konkrete Patch nicht zu Upstream
geschickt wurde - Erik hat seinen Entwurf an die Liste geschickt, hat
also *noch mehr* gemacht als Kurt damals und kriegt trotzdem auf die
Mütze.
Thomas
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