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Re: BenutzerInnen



	Hallo!

* Chris Leick <c.leick@vollbio.de> [2010-09-01 15:49:33 CEST]:
> Alexander Reichle-Schmehl:
>> * Martin Eberhard Schauer:
>> Wer sagt denn, dass wir das müssen?  Wir können doch auch einen
>> langsamen schwenk machen, oder einfach nur die DPN so lassen, oder DPN
>> und $wichtige Dokumente, die am ehesten gelesen werden, ändern.
>
> Ich halte das für keine gute Idee. Wirf mal einen Blick in eine 
> Tageszeitung oder Zeitschrift oder hör Dir die Nachrichten im Radio an: 
> "Die Bergarbeiter streiken, die Minister tagen, die Aktienbesitzer kaufen 
> ...
> Niemand dort verwendet explizit die weibliche Form.

 Das Niemand halte ich für einen sehr unsachlich verallgemeinernden
Stil, weil es einfach nicht der Realität entspricht. Es gibt durchaus
Tageszeitungen, Zeitschriften und Nachrichten, die sich um eine
geschlechtsneutrale Formulierung bemühen.

 Und nein, ich bestreite nicht, dass diese Medien in der Minderzahl sind
- aber zu behaupten, es gäbe sie nicht, ist schon ein wenig dreist.

> Tun wir uns und den Damen wirklich einen Gefallen, wenn wir eine
> Insellösung in den DPN anstreben?

 Tun wir uns wirklich einen Gefallen, wenn wir die realen Gefühle von
einigen Personen geringschätzen und sie als nicht existent bezeichnen?
Bricht uns hingegen ein Zacken aus der Krone, wenn wir uns bemühen, alle
anzusprechen und nicht bewusst einige vor den Kopf stoßen? Ich schreibe
explizit bewusst, weil ich die Diskussion vor einigen Jahren
mitbeobachtet habe, die durch debian-women aufgekommen sind - und die
Diskussion hier zeigt, dass debian-women nach wie vor gebraucht wird.

 Das soziale Umfeld ändert sich - Sprache ändert sich. Egal, ob das
einem ungut aufstoßen mag oder nicht. Auch der Duden hat das inzwischen
erkannt und entsprechend aufgegriffen. Anstrengungen zum Gender
Mainstreaming als »Insellösung« zu titulieren deutet auf eine eher
geringe Auseinandersetzung mit der Thematik hin, den eine solche ist es
beileibe nicht.

 Danke,
Rhonda
-- 
"Lediglich 11 Prozent der Arbeitgeber sind der Meinung, dass jeder
Mensch auch ein Privatleben haben sollte."
        -- http://www.karriere.at/artikel/884/


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