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Re: Deutsche Übersetzung der Release Notes für Lenny



Jan Hauke Rahm <info@jhr-online.de> writes:

>entschuldige, dass ich erst jetzt dazu komme, deine weiteren Vorschläge
>durchzusehen; irgendwie kam mir Urlaub und sowas dazwischen. :)

Kein Problem.  Ist ja sowieso alles reine Freiwilligkeit.

>On Thu, Feb 26, 2009 at 01:40:02PM +0100, Helmut Waitzmann wrote:
>> @@ -300,7 +300,7 @@
>>  "The <systemitem role=\"package\">initramfs-tools</systemitem> includes a "
>>  "debug shell<footnote>"
>>  msgstr ""
>> -"Die <systemitem role=\"package\">initramfs-tools</systemitem> integrieren "
>> +"Die <systemitem role=\"package\">initramfs-tools</systemitem> nehmen "
>>  "eine Shell zur Fehleranalyse (Debug-Shell)<footnote>"
>>
>>  # type: Content of: <chapter><section><section><section><para><footnote><para>
>> @@ -320,7 +320,7 @@
>>  "shell which has basic commands available to help trace the problem and "
>>  "possibly fix it."
>>  msgstr ""
>> -"</footnote> in den von ihnen generierten Initrds. Falls die Initrd "
>> +"</footnote> in die von ihnen erzeugten Initrds auf. Falls die Initrd "
>>  "beispielsweise nicht in der Lage ist, die Wurzel Ihres Dateisystems "
>>  "(<filename>/</filename>) einzuhängen, wird Ihnen diese Debug-Shell "
>>  "präsentiert, in der die grundlegenden Befehle vorhanden sind, um das Problem "
>
>Ich sehe den Gewinn nicht; die Übersetzung ist doch sauber.

Ich fand sie eher unverständlich:  Folgende Fragen habe ich dem Text
gestellt, um hinter seine Bedeutung zu kommen:

Was tun die initramfs-tools?  Sie integrieren etwas, ordnen also etwas
ein, nehmen etwas hinzu.  Was?  Eine Shell.  Zu welcher Ansammlung soll
diese hinzugenommen werden?  Keine Antwort.  Statt dessen nur eine Angabe,
wo sie das tun: in den von ihnen erzeugten Initrds.

Das heißt also, die initramfs-tools halten sich in den Initrds auf (anders
könnten sie ja nicht in ihnen ans Werk gehen) und nehmen dort ein Shell
hinzu.  Also bleibt nur die Folgerung, dass die initramfs-tools sozusagen
in den Initrds leben, d.h. sie laufen, während Linux vom Initrd lebt,
während des Systemstarts.  Und zu diesem Zeitpunkt nehmen sie ein Shell
hinzu?  Woher?  Reicht es dazu nicht, zu warten, bis ein Fehler
aufgetreten ist?

Meines Wissens laufen die initramfs-tools aber nicht beim Systemstart
sondern bereits vor dem Herunterfahren, damit beim Systemstart alles da
ist, was man braucht, richtig?

Mein Vorschlag betrifft also zwei Dinge:
(1) nicht »in den initrds« sondern »in die initrds«, also nicht »wo?«
sondern »wohin?«.
(2) statt »integrieren« das m.E. leichter verständliche deutsche
»hinzunehmen«.


>> @@ -357,7 +357,7 @@
>>  "Falls Sie das Problem beheben können, geben Sie <literal>exit</literal> ein, "
>>  "um die Debug-Shell zu beenden und mit dem Boot-Vorgang an der Fehlerstelle "
>>  "fortzufahren. Natürlich müssen Sie das zu Grunde liegende Problem auch "
>> -"beheben und die Initrd neu generieren, damit der Systemstart nicht beim "
>> +"beheben und die Initrd neu erzeugen, damit der Systemstart nicht beim "
>>  "nächsten Mal wieder fehlschlägt."

Nur Kosmetik:  Ein deutsches statt eines Fremdworts ergibt für mich einen
leichter verständlichen Text.


>>  # type: Content of: <chapter><section><section><title>
>> @@ -448,7 +448,7 @@
>>  "<acronym>LILO</acronym> es nicht mehr laden kann. Diese Benutzer sollten "
>>  "entweder auf <systemitem role=\"package\">grub</systemitem> umstellen oder "
>>  "die Datei <filename>/etc/initramfs-tools/initramfs.conf</filename> "
>> -"bearbeiten und die Zeile"
>> +"anpassen und die Zeile"

Eine leichte Verschiebung des Schwerpunkts von der Handlung zum Zweck der
Handlung:  Ziel ist das Anpassen der Datei an die neuen Verhältnisse.
Damit fand ich den Zusammenhang von »Datei bearbeiten« und »Zeile ändern«
besser ausgedrückt:  Der Anwender soll nicht zwei verschiedene Dinge
(erstens: Datei bearbeiten, zweitens: eine Zeile ändern) tun, sondern
eines:  Indem er die Zeile ändert, bearbeitet er die Datei.

Das wird auch m.M.n. im Englischen ausgedrückt:  Dort steht nicht »edit
the file [...] and change the line« sondern »edit the file [...], changing
the line«, auf Deutsch vielleicht sogar am besten mit »indem« statt »und«
wiederzugeben: »die Datei anpassen, indem sie die Zeile [...] ändern«

Und dann habe ich den Eindruck, dass englische Texte zum Teil an Stellen,
wo im Deutschen der Zweck einer Handlung genannt wird, statt dessen die
Handlung selbst nennen (hier: »edit the file«, also Datei ändern), während
man m.M.n. im Deutschen eher auf den Zweck abzielt (»Datei anpassen«).

Also möchte ich meinen Vorschlag noch ein wenig abändern:  Diese Benutzer
sollten entweder auf grub umstellen oder die Datei [...] anpassen, indem
sie die Zeile [...] so ändern, dass sie [...]

Statt »Datei [...] anpassen« notfalls auch »Datei [...] bearbeiten«.  Aber
mir gefällt »anpassen« besser.


>>  # type: Content of: <chapter><section><section><screen>
>>  #: en/upgrading.dbk:319
>> @@ -1015,8 +1015,8 @@
>>  "line to <filename>/etc/apt/apt.conf</filename>, if it's not already in "
>>  "<filename>/etc/apt/apt.conf.d/00trustcdrom</filename>:"
>>  msgstr ""
>> -"Es könnte sein, dass Sie eine Ausnahme für die Überprüfung von <acronym>GPG</"
>> -"acronym> für <acronym>DVD</acronym>s und <acronym>CD-ROM</acronym>s "
>> +"Es könnte sein, dass Sie eine Ausnahme von der Überprüfung von "
>> +"<acronym>DVD</acronym>s und <acronym>CD-ROM</acronym>s mittels <acronym>GPG</acronym> "
>>  "hinzufügen müssen. Ergänzen Sie die folgende Zeile zu <filename>/etc/apt/apt."
>>  "conf</filename>, falls sie noch nicht in <filename>/etc/apt/apt.conf."
>>  "d/00trustcdrom</filename> enthalten ist:"
>
>Hab's anders gemacht:
>
>Es könnte sein, dass Sie eine Ausnahme für
><acronym>GPG</acronym>-Überprüfungen für <acronym>DVD</acronym>s und
><acronym>CD-ROM</acronym>s hinzufügen müssen.
>
>Das macht die "GPG checking exception" deutlicher, finde ich.

Mir gefällt das an zwei Stellen nicht so recht:

Nach meinem Sprachgefühl macht man im Deutschen Ausnahmen nicht für etwas
sondern von etwas.  Die Datenträger sollen von einer Überprüfung
ausgenommen werden.

Zusammengesetzte Hauptwörter, die mit »-Überprüfung« enden, nennen im
vorderen Teil m.M.n. nicht das Werkzeug, mit dem überprüft wird, sondern
den Gegenstand oder Sachverhalt, der überprüft wird.  Daher würde ich
nicht von »GPG-Überprüfung« sondern - wenn mit Zusammensetzung - dann von
DVD- und CD-ROM-Überprüfung reden.  Im Englischen scheint das wohl anders
zu sein.  Andernfalls wäre der englische Text inhaltlich falsch:
»TrustCDROM "true" meint eindeutig, den Datenträgern zu vertrauen und sie
daher nicht mittels GPG zu überprüfen.


>> @@ -1076,7 +1076,7 @@
>>  msgstr ""
>>  "Die Konfiguration ist standardmäßig so eingerichtet, dass Sie von den Haupt-"
>>  "Internetservern von Debian installieren, aber Sie können <filename>/etc/apt/"
>> -"sources.list</filename> bearbeiten, um andere Spiegel zu verwenden, "
>> +"sources.list</filename> anpassen, um andere Spiegel zu verwenden, "
>>  "bevorzugt solche, die netztopologisch nahe bei Ihnen liegen."

Dasselbe wie oben: den Schwerpunkt von der bloßen Handlung auf den Zweck
der Handlung verschieben.


>> @@ -2823,8 +2823,8 @@
>>  "vollständige System-Upgrade erledigt haben, wie dies in <xref linkend="
>>  "\"upgrading-other\"/> beschrieben ist. Sobald das System-Upgrade "
>>  "abgeschlossen ist, können Sie Folgendes durchführen (passen Sie den Kernel-"
>> -"Paketnamen an die Bedürfnisse Ihres Systems an, indem Sie den "
>> -"<varname>Variante</varname>-Namen ändern):"
>> +"Paketnamen an die Bedürfnisse Ihres Systems an, indem Sie "
>> +"<varname>flavor</varname> passend ersetzen):"
>
>Das ganze flavor-Ding wurde viel diskutiert und ich hab das Gefühl, dass
>wird das Ergebnis hier mit "Variante" auch verarbeitet haben. Die
>anderen Übersetzer mögen sich äußern, wenn ich hier falsch liege.

Hier kam es mir auf drei Dinge an:

Die Formulierung »Variante-Namen« gibt es im Deutschen so nicht:
Zusammengesetzte Wörter mit »-Name« am Ende enthalten im vorderen Teil
nicht den Namen, mit dem etwas benannt werden soll, sondern den Gegenstand
oder Sachverhalt, der einen Namen erhalten soll.  »Variante« meint aber,
da im Text mittels »<varname>[...]</varname>« ausgezeichnet, den Namen,
nicht den zu benennenden Gegenstand.  Daher habe ich »-Namen« samt des
Artikels weggelassen.

Auch hier wieder habe ich die Betonung vom bloßen »Ändern« auf das
»Anpassen« verschoben.

Ich will nicht die Entscheidung zwischen »Variante« und »Flavor« in Frage
stellen (mir ist beides recht).  Wichtig ist mir hier nur, dass sowohl in
der einzutippenden Kommandozeile als auch in der Erklärung dasselbe Wort
auftaucht, damit der Leser die Zuordnung sofort erkennt:  Wenn also in der
einzutippenden Kommandozeile das Wort »flavor« verwendet wird, dann sollte
es auch in der Erklärung verwendet werden; alternativ kann auch an beiden
Stellen »Variante« stehen.  (Dass ich mich für »flavor« entschieden hatte,
hatte nur den Grund, dass ich mich nicht getraut hatte, an der
einzutippenden Kommandozeile etwas zu ändern.)


>>  # type: Content of: <chapter><section><section><title>
>>  #: en/upgrading.dbk:1278
>> @@ -2843,7 +2843,7 @@
>>  "exchange ethernet adapters in a running &releasename; system, the new "
>>  "adapter will also get a new interface name."
>>  msgstr ""
>> -"&Releasename; enthält einen robusteren Mechanismus für die Hardware-"
>> +"&Releasename; besitzt einen robusteren Mechanismus für die Hardware-"
>>  "Erkennung als frühere Veröffentlichungen. Allerdings könnte dies dazu "
>>  "führen, dass die Reihenfolge, in der Geräte auf Ihrem System erkannt werden, "
>>  "sich ändert, was sich auf die Vergabe der Gerätenamen auswirken kann. Falls "

»to feature«, meine ich, wird im Deutschen besser mit »besitzen«,
»aufweisen«, »sich auszeichnen durch« oder »haben« wiedergegeben als mit
»enthalten«.


>> @@ -2964,7 +2964,7 @@
>>  "You will then need to regenerate your initramfs image(s) by executing "
>>  "<literal>update-initramfs -u -k all</literal>."
>>  msgstr ""
>> -"Sie müssen dann Ihr Initramfs-Image neu generieren, indem Sie "
>> +"Sie müssen dann Ihr Initramfs-Image neu erzeugen, indem Sie "
>>  "<literal>update-initramfs -u -k all</literal> ausführen."
>
>Hmm... wie oben, denk ich. Kann man ändern, muss man aber nicht.

»erzeugen« statt »generieren« ist für mich verständlicher.  Ich denke hier
auch an Leser, die kein Englisch können und denen daher die Nähe von
»generieren« zu »to generate« nicht hilft.


>>  # type: Content of: <chapter><section><section><para>
>> @@ -3574,7 +3574,7 @@
>>  "system. The proposed choices will look something like:"
>>  msgstr ""
>>  "Starten Sie Ihr System von einem &debian;-Installationsmedium (<acronym>CD</"
>> -"acronym>/<acronym>DVD</acronym>) und wenn der boot-Prompt erscheint wählen "
>> +"acronym>/<acronym>DVD</acronym>), und wenn der boot-Prompt erscheint, wählen "
>>  "Sie <literal>rescue</literal> aus, um den Rettungsmodus zu starten. Wählen "
>>  "Sie Sprache, Ort und Tastatur, warten Sie dann die Netzwerkkonfiguration ab, "
>>  "unabhängig davon, ob diese erfolgreich ist oder nicht. Nach einer Weile "
>
>Neue Rechtschreibung; da muss kein Komma hin.

Beim ersten Komma stimme ich Dir zu:  Die neue Rechtschreibung lässt das
Weglassen zu, verbietet das Komma aber nicht.

In

<http://de.wikipedia.org/wiki/Neuerungen_der_deutschen_Rechtschreibreform_von_1996#Zeichensetzung_2>

heißt es:

   Das Komma zwischen Hauptsätzen, die durch »und«, »oder« oder eine
   verwandte Konjunktion verbunden sind, ist nicht mehr zwingend
   vorgeschrieben, aber weiterhin zulässig: Hanna liest ein Buch und
   Robert löst ein Kreuzworträtsel.  Angeraten wird es zwischen
   unterschiedlichen Hauptsätzen:  Wir warten auf euch, oder die Kinder
   gehen schon voraus.

Beim zweiten Komma (und in Folge dessen eventuell auch beim ersten) muss
ich der derzeitigen Fassung der Release-Notes widersprechen, denn es folgt
ein Nebensatz.

Das ist der erste Hauptsatz:

   Starten Sie Ihr System von einem Debian GNU/Linux-Installationsmedium
   (CD/DVD)

Dann folgt, je nach Sichtweise,

entweder ein Hauptsatz, in den ein Nebensatz eingebettet ist (scheint
mir eine eher altertümliche Sichtweise zu sein):

   Der zweite Hauptsatze beginnt:

      und,

   Ein Nebensatz wird eingeschoben:

      wenn der boot-Prompt erscheint,

   Der zweite Hauptsatz wird fortgeführt:

      wählen Sie rescue aus, um den Rettungsmodus zu starten.

oder, nach alternativer Sichtweise, eine Verbindung von Neben- und
Haupsatz:

   Der Nebensatz:

      und wenn der boot-Prompt erscheint,

   Der zweite Hauptsatz:

      wählen Sie rescue aus, um den Rettungsmodus zu starten.

Ich wüsste jedoch nicht, dass die neue Rechtschreibung es erlaubt,
zwischen dem Ende des ersten Hauptsatzes (bzw. dem ersten Wort des zweiten
hauptsatzes) und dem Anfang des Nebensatzes auf das Komma zu verzichten.

Also entweder (das erste Komma in Klammern darf auch entfallen):

   Starten Sie Ihr System von einem Debian GNU/Linux-Installationsmedium
   (CD/DVD)(,) und, wenn der boot-Prompt erscheint, wählen Sie rescue aus,
   um den Rettungsmodus zu starten.

Oder:

   Starten Sie Ihr System von einem Debian GNU/Linux-Installationsmedium
   (CD/DVD), und wenn der boot-Prompt erscheint, wählen Sie rescue aus, um
   den Rettungsmodus zu starten.

Mit weniger Kommata ist's nicht korrekt, und - ich muss gestehen - es
behindert mich im flüssigen Lesen, wenn sie fehlen.


>Bitte versteh mich nicht falsch, wenn ich Änderungen nicht übernehme.
>Ich will einfach nicht unnötig den Sprachfluss ändern, indem wir später
>mal "enthalten" und "besitzen" im Dokument haben. 

»mal "enthalten" und "besitzen" im Dokument haben«:  Du meinst, zwischen
verschiedenen Fassungen?

>Gerne übernehme ich jede kontruktive Kritik, aber für's Haare spalten ist
>es meiner Meinung nach zu spät -- Lenny ist raus. :)

Sicherlich.  Und ich hab's auch so zum Laufen gebracht, war aber froh,
dass ich im englischen Original nachschauen konnte.

Grüße,

Helmut
-- 
Wenn Sie mir E-Mail schreiben, stellen  |   When writing me e-mail, please
Sie bitte vor meine E-Mail-Adresse      |   precede my e-mail address with
meinen Vor- und Nachnamen, etwa so:     |   my full name, like
Helmut Waitzmann <xxx@example.net>, (Helmut Waitzmann) xxx@example.net


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