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Re: Geschlechtsneutrale deutsche Übersetzung oder nicht?



> * Jutta Wrage <jw@witch.westfalen.de> [040819 10:38]:
> > Hier gibt es ein anderes Problem: Das "-ess" ist tatsächlich ein
> > weibliches Anhängsel, das nicht bei allen Wörtern existiert. Unklar
> > ist mir allerdings, warum Frauen die Unterscheidung "-or" und
> > "-ess" zugunsten des "-or", daß m. E. genau wie die Endung "er"
> > männlich ist, aufheben wollen.
>
> Weil man einfach eine geschlechtsneutrale Formulierung braucht. Das
> ist das große Manko all der Sprachen, dass es da mehrere Formen gibt.
> Das Englische scheint es da geschaft zu haben, nur noch eine Form zu
> haben. Auch im Deutschen haben viele weibl. Berzeichnungen ihrer
> urprünglichen Bedeutung verloren: Statt Friseuse findet man
> Friseurin. Der Politesse wurde ein Politess hinzuerfunden und ein
> weiblicher Polizist ist eine Polizistin. Es fehlt wohl einfach das
> "-in" dass man mitlerweile überall dranhängen kann/dranhängt, selbst
> wenn es mal andere Formen gab. (In Italien gab es auch den Fall, dass
> ein Gericht einer Klage auf eine "doctora"-Urkunde auch mit der
> Begründung ablehnte, es müsse wenn dann doctrix heißen.)
>
> In der deutschen Sprache haben wir leider dieses Konstrukt und
> daher Probleme mit geschlechtsneutralen Formulieren. Aus dem
> univeristären Umfeld will ich hier noch einen alternativen
> Lösungsansatz vorstellen, der mit mal über den Weg lieft:
>
> ein Student - geschlechtsneutral
> ein Studenton - männlich
> eine Studentin - weiblich
> Studenten - geschlechtsneutral
> Studentinnen - weiblich
> Studentonnen - männlich
> Studentennen - männliche und weibliche Studenten

Als Student will ich dem kurz widersprechen. Die neutrale Formulierung 
ist:
die/der Studierende (durch den Artikel nat. nicht mehr ;-)
Mehrzahl: die Studierenden 
und das wird auch so gehandthabt, z.B. in Anschreiben mit »Liebe 
Studierende«
Studierendenschaft gibt es auch noch. Diese Handhabe liegt halt daran, 
dass »Studenten« nicht neutral ist und gerade Unis in dieser Sache 
sensibel sind.

Studenton höre ich zum ersten Mal.

Jens



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