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Re: Ein paar Worte zur Wortliste



* Arno Zielke <arzie@gmx.de> [031216 02:11]:
> Hallo Helge

[...]
> Das Google-Ranking sollte aber insofern Berücksichtigung finden als das
> man hier den existierenden Sprachgebrauch erkennt und seine Dokumente so
> verfassen kann, dass der Teil der Leser der lernen möchte um was es geht,
> schneller Sekundärinformationen zum Thema findet. Insbesondere durch
> Gespräche/Schriftverkehr mit Experten.
> Ich benutze hier den Begiff Experte hier mal als Platzhalter für 'jemanden
> der sich damit auskennt'.
> 
> >Ich halte es für viel sinnvoller, entweder
> 
> >a)eine Übersetzungstabelle bereitzustellen (für die Nutzer, d.h. ein
> >  Link auf der Seite von der Art: häufig gebrauchte Wörter und ihre
> >  englische Entsprechung), oder
> >b)Links auf z.B. die Wikipedia bei technischeren Begriffen.

Wie wäre es mit einer l10n z.B. des Paketes jargon?

> Ein richtiges Glossar ist eigentlich immer sehr sinnvoll.
> Insbesondere bei HTML-Dokumenten fällt es leicht den englischen
> Fachterminus zu verwenden und mit dem Glossar zu verlinken.
> 
[...]
> 
> >S.o. Ich lese »remote«. Ich kann kein englisch. Also schlag ich nach,
> >sehe da abseitig, entfernt, entlegen. Was ist jetzt der Vorteil
> >gegenüber der Verwendung des deutschen Begriffs? Wenn ich von Computer
> >Ahnung habe, weiß ich auch, daß »entfernt« sich nicht auf Kilometer,
> >sondern auf Netztopologie bezieht.

Einer der seltenen Fälle, wo das so ist. Häufiger ist aber, daß der
Fachmannaus dem übersetzten Begriff nicht mehr ohne weiteres die
Bedeutung erkennen kann. Und auch für den Anfänger ist die Übersetzung
nicht immer erleichternd: wenn er nicht weis, was das ist, kann er noch
schlechter Informationen bekommen, als wenn er den "echten" Terminus
(zur Eingabe in google) zur Verfügung hätte.

[...]
> Ein Übersetzer würde sich doch eher den Daumen abbeissen bevor er solche
> Worte schreibt, oder?
> Wenn aber die deutschen Begriffe beim Leser nicht die Assoziation zum
> bekannten 'Strang' wecken, wäre es ungüstig.
> Denn der Englische Leser, der nichts über Intels HT-Technologie weiss
> aber Threads kennt, wird beim Lesen des Begriffs 'Hyper Threading'
> sofort die richtige Assoziation haben, welche ihm das Lernen erheblich
> vereinfacht.
> Ein Deutscher Leser, dem diese sprachliche Brücke verwehrt wird, hat es
> da schwerer.

ACK, s.o.
> 
> An anderer Stelle habe ich gelesen, dass sich die deutschen Dokumente
> eher an den Anfänger als an den Experten wenden und dass man den Anfänger
> nicht mit englischen Begriffen verschrecken möchte.
> Auf den ersten Blick ist das für mich verständlich und akzeptabel.
> Der Experte wird wohl nicht erwarten das er von einem Übersetzer erklärt
> bekommt was Intel unter 'Hyper Threading' versteht.
> Die Tasache, dass Experten die englischen Originaldokumente lesen hat aber
> bekanntermassen zur Folge dass sie automatisch die gelernten englischen
> Fachbegriffe auch in ihrer deutschen Kommunikation benutzen.
> Daraus folgt dann dass sogn. 'Fachchinesisch' der Experten, was ja
> besonders aus der Medizin bekannt ist.

Schlechtes Beispiel! Die Medizin verwendet überwiegend aus dem
Lateinischen abgeleitete Termini, die _systematisch_ sind. Die IT
verwendet üblen und völlig unsystematischen Jargon, der sehr häufig
auch für englische Muttersprachler absolut unverständlich ist. Daß die
Deutschen immer wieder auf Übersetzung der med. Termini bestehen, ist
eine Eigenheit - der Engländer benutzt einfach an die Fachbegriffe
anglehnte Vokabeln (Knochenbruch - fracture und nicht breakage).

> Ich glaube das es in vielen Fällen so ist, dass der Experte wirklich
> nicht weiss wovon der Anfänger spricht (Strang, urladen) und ein Gespräch
> nichts ausser Frust und evtl. Agressionen beim Anfänger erzeugt.

So ist es (s.o.)
> Kurz gefasst wünsche ich mir, zum einen, dass der Wortschatz den Anfänger
> und Experten gebrauchen möglichst viel gemeinsam hat, damit die
> Kommunikation
> zwischen Anfänger und Experten nicht am Fachchinesisch und deren Übersetzung
> scheitert und zum anderen den Vorteil der korrekten Assoziation bei
> wortverwanten
> Fachbegriffen nicht zu verlieren.
> 
> Das dieser Wunsch keine allzu hohe Priorität haben kann ist mir schon klar
> aber vieleicht fließen diese Überlegungen in die ein oder andere
> Entscheidung
> mit ein.

Vielleicht tatsächlich das jargon file lokalisieren und an den
geeigneten Stelle darauf verweisen (und die Fachbegriffe belassen).
> 
> Und ja, es wäre besser wenn sich die Experten den deutschen Begriffen nähern
> würden, als die Anfänger dem Fachchinesisch aber wir wissen das dies in der
> Praxis nicht geschehen wird.

NACK

Gruß
Axel



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