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Re: Reproduzierbare Erstellung



On Mon, May 14, 2001 at 07:01:48AM +0200, Michael Bramer wrote:
> > Und die Bootdiskette ist wieder ein Thema für sich, da müssen ja auch die
> > passenden Module zum Kernel bzw. der Kernel selbst und eine ash mit eingebautem
> > insmod (Redhat-SRC-RPM habe ich) drauf.
> 
> also die debian BFs benutzen dafür busybox. Da ist insmod etc. drauf
> bzw. dabei.

Das ist interessant. Aber als ich mir busybox das letztemal angesehen habe, war
das lediglich eine reduzierte libc, mit der dann doch Einzelprogramme verlinkt
waren. Das ist Platzmässig immer noch größer als eine einzelne Shell, die
alle benötigten Programme als builtin enthält. Ich sehe mir die busybox aber
noch mal genauer an.

> > Im Bootscript linuxrc passiert viel mit Variablen, und einige Sachen werden
> > in /etc/sysconfig/subsystem registriert (argh, das gibt's unter Debian ja auch
> > nicht!!!) und später von den Initscripten und bei der Autokonfiguration
> > übernommen. Vor allem wichtig wegen eventueller Parameter, die beim Booten
> > übergeben wurden wie lang=en oder desktop=GNOME oder ähnliches.
> 
> was ist '/etc/sysconfig/subsystem' ? (was imho kein Linux-Standard
> ist, nur btw.)

Ja, da merken sich aber die RPM-basierten Distributionen die
subsystem-spezifischen Einstellungen, z.B.
network für Routing-Infos, Rechnernamen,
pcmcia für den verwendeten PCMCIA-Chipsatz
keyboard für Keyboard-Einstellungen
i18n für die Spracheinstellungen
sound für Sound-Einstellungen
usw.

Das ist sehr praktisch, weil man dort an zentraler Stelle Einstellungen für
jedes Subsystem in leicht parsebarer Form ablegen kann. Können wir das
übernehmen, oder gibt es dafür schon ein Äquivalent unter Debian? Soweit ich es
gesehen habe, steht z.B. die IP-Adresse für die Netzwerkkarte direkt in
/etc/init.d/network drin, das ist eher unpraktisch, vor allem, wenn es mehrere
Netzwerkkarten gibt.

> Oder besser: für was ist diese Datei?
> 
> Wenn es nur um die Speicherung von Werten geht: 
> erzeuge doch einfach eine Datei (wenn du möchtest auch
> /etc/sysconfig/subsystem) und schreibe dort die Werte in der Form
> 'Name=Wert' hinein. 

So ist es.

> unter /usr/ liegt bei Debian _nichts_ was beschreibbar sein muß
> unter /etc/ liegt im Grunde auch nichts was im Betrieb beschreibbar
>   sein muß
> /var muß natürlich becshreibbar sein. (sagt der Name ja schon)

Aber auch da liegen Dinnge, die eigentlich NICHT schreibbar sein müssen,
zumindest nicht, wenn das System von CD läuft. Deswegen muss auch hier viel mit
Softlinks gearbeitet werden, um nicht die Ramdisk mit statischen Daten
vollzumüllen. :-(

> > Ich bin halt bisher immer mit ziemlich witzlosen URLS und Dokumentationen
> > zugepflastert worden statt mit konkreten Lösungsvorschlägen, wenn ich eine
> > (scheinbar einfache) Frage hatte. Im Moment sehe ich noch kein Land, aber das
> > liegt einfach daran, dass ich bisher nur auf RedHat-basierten Systemen
> > (RH, Mandrake, SuXe, DLD) gearbeitet habe. Wie Debian funktioniert ist mir noch
> > nicht ganz klar, und es hat mich etwas beruhigt, dass es auf #debian.de auch
> > offenbar niemand weiß. ;-)
> 
> dann hast du die falschen Leute gefragt oder Fragen, die ich mir noch
> nicht vorstellen kann...
> 
> Wie gesagt: bei Fragen: frag!

Werde ich tun, keine Sorge.
Sorry, wenn meine Kommentare manchmal etwas frustriert-bissig klingen, es ist
sicher NICHT so, dass Debian absichtlich unnötig kompliziert gegenüber
RPM-basierten Systemen ist, es kommt mir halt einfach nur manchmal so vor. ;-)

> > Also ich relativiere mal das "unmöglich" in "ich weiss nicht, wie es geht, bin
> > aber lernfähig, glaube aber nicht, dass wir den Automatismus bis zu dem Termin,
> > an dem die CD ins Presswerk muss, fertig bekommen".
> 
> genau hier sehe ich das Problem: die Zeit...

Jo.

> Wie schon in der anderen Mail gesagt, versteh ich euch beide hier
> nicht. Was muß da 
>  1.) beschreibar sein

Kester stellt sich ein Skript oder eine Anleitung vor, mit der man eine
beliebige Debian-Installation von CD lauffähig machen kann.

>  2.) was soll da in eine DB

Weil man da leichter suchen kann? Ok, ich kann auch mit grep in einem Textfile
suchen. ;-)

>  3.) warum das alles

Weil die CD-Erstellung dann reproduzierbar sein soll. Das ist IMHO eine nette
Idee, aber eben sehr zeitaufwendig bzw. für uns in den paar Wochen bis zur
geplanten Pressung wohl einfach nicht durchführbar, wenn wir auch noch testen
wollen. Doku lenkt halt immer von der eigentlichen Arbeit ab.

> > Wenn mir das Source-Paketsystem von Debian etwas klarer wäre, könnte ich sicher
> > auch selber das Paket paketieren. Evtl. lohnt es sich auch, hwsetup für die
> > libdetect umzuschreiben, die ja anscheinend von Debian bevorzugt wird.
> 
> schnapp dir einen debianer und lass es dir erklären. Wenn du schonmal
> packages gebaut hat, dauert das 30 Minuten und alles sollte in den
> Grundzügen klar sein. 

Prima, da bin ich ja gespannt.

> Ich selber mache das auf fast jeder Linuxmesse/tag, wenn einer mal
> eben fragt live vor. (Bist du in Margdebug?)

Wahrscheinlich werde ich keine Zeit haben. :-/

> > Allerdings weiss ich nicht, wie stabil die ist. Kann die auch Monitorfrequenzen
> > proben? (das schafft nämlich dir libkudzu noch nicht), und wie sieht es mit
> > Grafikkartenerkennung aus?
> 
> Dumme frage: was spricht gegen FB?

Siehe meine letzte Mail: Langsam, funktioniert bei älteren (und sehr neuen)
Grafikkarten nicht, man kann die Auflösung nicht umschalten.
Im Moment wird versucht, den für jede Karte optimalen X-Server zu nehmen, damit
das Arbeiten mit KDE (oder GNOME) auch Spass macht.

> ok
> 
> > /home Ramdisk, variable Größe, kann auch auf / sein, falls nicht genug
> >            Hauptspeicher vorhanden.
> > /var  Ramdisk, variable Größe, siehe /home. Alles, was NICHT schreibbar sein
> >            muss, wird per Softlink von /KNOPPIX verlinkt.
> 
> /var muß beschreibbar sein. Alles was nicht beschreibbar sein muß, ist
> bei debian nicht in /var/. Was ist denn bei der alten CD unter /var/
> und dort nicht 'NICHT (be)schreibbar'?

Da sind bei einigen Spielen (neben Highscore-Listen, die natürlich schreibbar
sein müssen) auch DB-Dateien, slocate legt da sein 3-4MB grosses File hin,
wine installiert dort Zeug... Das ist schon einiges, was auf einer
CD-Installation nicht schreibbar sein muss. Vor allem Sachen in /var/lib (falls
es das unterDebian gibt).

> Wenn man mehrere CDs hat, macht Debian mit den weiteren nichts. Das
> ist Aufgabe des Systemadmins. Ich würde bei mehreren CDs auch /mnt/*
> benutzen oder gleich autofs...

Autofs braucht einen Daemon, und wir sollten so wenig wie möglich Daemons
starten, die evtl. nie gebraucht werden, weil RAM gerade bei einer
CD-Installation kostbar ist. Das System soll auch noch auf alten Rechnern mit
nur 8 MB laufen. Dann geht zwar kein KDE, aber ein paar Shells auf den Konsolen
sollten machbar sein.

Die Einträge in /etc/fstab werden bei der Knoppix für alle bekannten
Partitionen und Geräte automatisch user-mountable erzeugt.

> > Hier fehlt mir noch der entscheidende Hinweis, wie wir das einfacher
> > hinbekommen ohne Handarbeit.
> 
> ok:
> Mach es einfach nicht mit Hand sondern sofort in einen Script. Alles
> was du (nach deinen Weg) an der Konsole eingeben würdest, kannst du
> auch in einen Script schreiben und dieses dann ausführen.

Ich werde sterben...

> Entwicklungsschritte: 
> 
> base in dir installieren
> cp -s DIR DIR_Backup
> vi DIR/script
> cdroot DIR
> ./script
> testen
> exit
> cp -s DIR_Backup DIR 
> vi DIR/script
> cdroot DIR
> ./script
> usw.

./script, das schreibst Du so einfach...
Das könnte ein Lebenswerk werden.

Gruß
		-Klaus
---
Klaus Knopper                  LinuxTag 2001 - Europes largest Linux Expo
Technical Solutions                                 Where .com meets .org
knopper@linuxtag.de                               http://www.linuxtag.de/
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