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Re: VirtualBox OSE als Alternative zu Qemu?



On Sat, Mar 17, 2007 at 06:44:53PM +0100, RalfGesellensetter wrote:

> Haben andere Listenteilnehmer bereits Erfahrungen mit VirtualBox 
> gemacht? Es w?re nett, wenn ihr eure Tipps auf die angegebene Wikiseite 
> stellen k?nntet.

Mit VMWare Workstation ein Skolelinux-Netzwerk zu simulieren, bestehend
aus tjener, terminalserver und 1 - 2 thinclients geht ab 1 GByte RAM und
Pentium M 1.7 MHz. Die Geschwindigkeit ist nicht berauschend, reicht aber
für Erprobungs- und Testzwecke. Nachteil ist, dass man bei jeder neuen 
Kernelversion VMWare updaten (d.h. bezahlen) muss.              

Mit Xen kann man daselbe Netz ebenfalls probehalber installieren. Es läuft 
subjektiv empfunden etwas schneller. Der Konfigurationsaufwand ist jedoch 
erheblich und keineswegs trivial. Es gibt jedoch gute Anleitungen im Netz. 
Weil Xen keine Grafikkarte simuliert, muessen die grafischen Oberflächen
der Netzwerkteilnehmer mittels vncserver/client (oder anderes) angebunden
werden. Wenn man den Terminalserver als Wirtssystem installiert, hat man
eines dieser Probleme weniger. Mittels xen kann man gut eine Livecd pro-
duzieren, die ein komplettes Netzwerk simuliert. Mit der oben beschriebenen 
Hardware kann man Demo-und Testzwecke verwirklichen. Beim Hochfahren braucht
man aber Geduld.

LinuxServer und Virtuoso haben den Nachteil, nur mit Linuxkerneln zu
funktionieren. Andere Betriebssysteme kann man nicht ausprobieren. Dafür
sollten diese Lösungen (der Theorie nach) am schnellsten laufen. 

Die Open Source Variante von VirtualBox sieht vielversprechend aus. Für den
harten praktischen Einsatz scheint sie mir noch nicht geeignet zu sein. Es
fehlt z.B. das Feature, vorhandene Festplatten bzw. -partitionen einbinden
zu können. Stattdessen ist man auf virtuelle Images (d.h. loop-devices) ange-
wiesen.

KVM steht, wie dem Vortrag auf dem Linuxtag in Chemnitz zu entnehmen war, noch
ganz am Anfang seiner Entwicklung. Die beiden Entwickler haben selber davon
abgeraten, es für produktive Zwecke einzusetzen.

Die neue Ausgabe der CT enthält die Knoppix 5.2 DVD mit mehreren Virtualisierungs-
Lösungen. Man sollte den betreffenden Artikel der CT beim Ausprobieren daneben
liegen haben. Qemu lief bei mir nicht mit dem Zusatz-Modul kqemu, so dass ich
keine Beschleunigung ausprobieren konnte. Ohne Beschleunigung entsprach Qemu
per LiveCD in etwa einem 300 MHz-Rechner (auf der eingangs geschilderten
Hardware). Vielleicht lags am eingesetzten Pentium M, der wohl kein PAE hat.

Mit der DVD lassen sich nette Szenarien erproben. Z.B. aus einem laufenden Netz-
werk 1:1 Images auf einen Rechner legen, Knoppix-DVD starten und mittels 
der Virtualisierung alle Images gleichzeitig starten. So kann der Backup-Server
bei passender Einstellung gleich als Forensic-System eingesetzt werden, wenn
man irgendwelchen Fragen auf den Grund gehen will. Man braucht nur gewisse
Konfigurationseinstellungen anpassen, was aber leicht machbar sein sollte.

Gruß
pv






Gruß
pv





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