[Date Prev][Date Next] [Thread Prev][Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

Versuch einer Klarstellung (was: Re: Tschuess ...)



Sigi - Anwender (Admin) schrieb:
Es geht bei Skolelinux (und meinen Fragen oder Darstellungen) keinesfalls
um eine Grundfrage zu Linux, in diesem Fall zu Debian GNU/Linux, als Open
Source, sondern um die Definition der Leistung Skolelinux.

  [Meine Mail ist allgemein und nicht spezifisch auf dich 'gemuenzt',
  wenngleich ich einige deiner (stellvertretend fuer andere)
  Formulierungen als Ansatzpunkt nehme. Also bitte nicht bei jeder
  Aussage 'auf den Fusz getreten' fuehlen.]

Missverstaendnis:
Skolelinux ist keine Leistung und Skolelinux bietet keine Leistung.

1. Skolelinux ist ein Projekt.
2. Im Rahmen dieses Projektes wird von den Beteiligten Arbeit geleistet.
3. Diese geleistete Arbeit fuehrt groesztenteils zu Ergebnissen.
4. Ein Teil dieser Ergebnisse konkretisiert sich in der Zurverfuegung-
   stellung einer vorkonfigurierten Debian GNU/Linux-Distribution,
   welche z. Zt. eine Installation voraussetzt, um sie einzusetzen.
5. Diese Distribution bietet mittels einer einfachen [wenn auch nicht
   unbedingt 'schicken'] Installation eine Reihe von Funktionalitaeten
   "out of the box".
   (siehe dazu Antwort zu "Open Source zurechtbiegen" weiter unten)

Ob die Leistung
Skolelinux Open Source ist oder nicht, ist nicht relevant, denn sie wird
eben zur Nutzung angeboten und massiv angepriesen.

Bei uns stand und steht _das_Projekt_ im Vordergrund; dazu gehoert
wesentlich mehr als die installierbare CD an sich.
Ich kann mich an keine Gelegenheit erinnern, wo Skolelinux vom deutschen
Team nicht als Projekt dargestellt/praesentiert wurde (und ich war bei
vielen von diesen Gelegenheiten persoenlich dabei).

Wir sind von dem Projekt ueberzeugt und stellen uns dementsprechend dar;
dazu gehoert auch, dasz wir das installierbare System zur Nutzung
anbieten und das Ganze (nicht nur die CD) massiv anpreisen.

Sowohl unser Ueberzeugtsein als auch das Marketing haben jeweils vieler-
lei Gruende, die sich nicht notwendigerweise alle ueberschneiden.
Weiterhin werden nicht alle diese Gruende zu jeder Zeit und/oder unver-
zueglich nach auszen kommuniziert. Auch dieses hat wiederum vielerlei
Gruende; teils bewuszte, teils unbewuszte.

Uns ist sehr wohl bewuszt, dasz nicht zuletzt darin eine Ursache fuer
viele Miszverstaendisse liegt. Aber wie gesagt: es gibt eine ganze lange
Reihe von Gruenden, warum es (z. Zt.) so laeuft wie es laeuft und eine
noch viel laengere Reihe von Gruenden, warum Sachen bisher so passiert
sind, wie sie passiert sind.

Mit gesundem Menschenverstand und nuechternem Nachdenken (d. h. *ohne*
Verschwoerungstheorien: die einfachste Erklaerung ist zumeist die
zutreffende) kann man sich meines Erachtens aber fast alles selber
denken.
Daher sehe ich auch weiterhin keinen primaeren Bedarf, auf allgemeine
Vorhaltungen der Art "ihr macht falsche Versprechungen" oder feiner
formuliert a la "eure Auszenkommunikation verursacht Miszverstaendisse"
in aller Ausfuehrlichkeit zu begegnen.

Solange keine konkreten Anfragen a la "warum ist dies und das so und so
bzw. ... so und so gelaufen", die in einem angemessenen Ton kommen UND
die darueberhinaus so formuliert sind, dasz man erkennen kann, dasz sich
der/die Fragende zumindest ernsthaft bemueht hat, sich seines/ihres
gesunden Menschenverstandes zu bedienen,
solange sehe ich Schwierigkeiten, darauf so zu antworten, wie der/die
Fragende sich das vielleicht zusammengetraeumt hat.

Wir versuchen unsere [Freizeit(!)-]Arbeit in das Projekt zu investieren.
Dazu gehoert _neben_vielem_Anderen_ auch die Beantwortung von Mails.
Ich (und anscheinend auch Andere) sehen ihre Zeit aber nicht gut
investiert in der Beantwortung von Mails, die erkennen lassen,
dasz der/die Fragende _nicht_mal_ernsthaft_versucht_hat_, sich mit
dem Konzept, dem Ziel und der Arbeitsweise von Skolelinux auseinander
zu setzen.

Noch ein anderer Aspekt:
Ob "Open Source" oder nicht ist sehr wohl relevant. Das impliziert
naemlich einige Rahmenbedingungen, wie z. Bsp. dasz man von einem
Freien-Software-Projekt *nichts* verlangen kann, so wie auch vom
Projekt selber nichts verlangt wird.

Sollte man sich entscheiden, die Arbeitsergebnisse eines Freien-
Software-Projektes zu benutzen und wendet sich im Zuge dessen
an das Projektteam, dann wird (m.E. zurecht) erwartet, dasz man
sich in grundlegendem Masz mit dem Projekt beschaeftigt hat und
sich mit den gegebenen Hilfestellungen beschaeftigen wird.

Fuer die Konzept "Leistung auf Verlangen" gibt es auch eine Ent-
sprechung die da heiszt "Leistung gegen Geld".
Sowas wird im Umfeld des Projekte durchaus geboten; diese Taetigkeiten
von _Einzelpersonen_ oder _bestimmten_Firmen_ sollte aber nicht mit der
Freiwilligenarbeit am Projekt durcheinander gebracht werden.

... dann fehlt zumindest hier eine Doku um
mal festzuhalten was denn Skolelinux überhaupt ist und tut - die Dokugibt
es nämlich auch nicht.

Man beachte(!) folgende Seite:
  http://www.skolelinux.de/architektur.html

(...auch wenn sie hauptsaechlich nur technische Aspekte des Skolelinux-
Konzeptes behandelt.)

Um nur mal einen Punkt
rauszunehmen: Auf der Startseite von skolelinux.de steht "einfache
Installation usw.", da steht nichts davon, daß ich (nicht mal als
SysAdmin) in die Tiefen des Linux gehen muß und mir den Open Source
selbst zurecht biegen muß.

Die auf der Architektur-Seite beschriebenen Funktionalitaeten (und noch
viel mehr) funktionieren nach der Installation fast alle ohne weiteres
Zutun.
Manche Sachen -- wie z. Bsp. Daten-Quota und Internet-Filter -- sind
vorbereitet, aber nach der _Standard_-installation zunaechst nicht
aktiviert. ...Weil -- wie der gesunde Menschenverstand einem leicht
selber verstaendlich machen kann -- dieses Funktionalitaeten sind,
die nicht *jeder* Installierende _standard_-maeszig benutzen moechte.

Dieses und vieles Weitere -- was sogar soweit gehen kann, dasz wesent-
liche Eigenschaften des Skolelinux-Netzwerk- und -Benutzungs-Konzeptes
weitgehend umgekrempelt werden -- kann man haben, wenn man moechte.

Allerdings sollte es selbstverstaendlich sein, dasz diese Aenderungen
dann das aktive Eingreifen in das System erfordern;
sei es nun ueber ein Webmin-Modul oder durch Anpassung von (zumeist
einer bis sehr wenigen) Zeilen in Konfigurationsdateien.

Diejenigen Funktionalitaeten, die solche Extratouren erfordern sind
meines Wissens vom deutschen Team auch immer als solche benannt worden.
Natuerlich haben wir auch immer davon geredet, dasz Skolelinux -- nicht
zuletzt weil es ein Debian-System ist -- noch viel mehr kann, als es
nach der Grundinstallation erstmal der Fall ist.

Ich sehe auch keinen Grund, von dieser Darstellung abzuruecken.
Nur wuensche ich mir, dasz wahrgenommen wird, dasz gewisse Sachen
'einfach so' laufen und alles Weitere und/oder Spezielle dementsprechend
auch weitere und/oder spezielle Arbeiten erfordern.
Dieses sind -- wie oben gesagt -- zumeist sehr wenige Arbeiten.

Fuer die Funtkionalitaeten, die ohne das "Zurechtbiegen des Open Source"
bereitstehen, sollte man sich ebenso an angegebener Architektur-Seite
orientieren.

Und nur wenn ich weiß was Skolelinux tut und ist,
kann ich mich beteiligen (wenn ich will). Aber trotzdem verstehe ich Deine
Argumentation nicht, denn Skolelinux lebt von den Anwendern - wie meine
Wenigkeit - ansonsten wäre es nur ein Spielzeug für Entwickler und
bräuchte keine Werbung für seine Funktionen zu machen.

Das sehe ich auch so.

Admins und Sysadmins unterschieden, ich sehe mich hier beispielsweise
als Admin mit Sysadmin Zeugs "vollgelabert"  (bitte nicht negativ
nehmen)  von dem ich keine Ahnung habe und auch nicht haben will, man

Vermutlich ist die Bezeichnung "user@skolelinux.de" irrefuehrend.
Folgendes:
 * Entwicklerkrams gehoert (auf englisch) auf die "debian-edu" Liste
 * fuer den ganzen Rest haben wir zunaechst mal diese Liste

Soll ich aus deiner Stellungnahme den Wunsch herauslesen, dasz du
fuer eine noch weitere Listenaufteilung votierst?

[ Wir hatten uns bis auf weiteres gegen drei/vier/fuenf Listen ent-
schieden, da beim Zielpublikum zumeist auch erstmal der ordentliche
Umgang mit Listen gelernt werden muss und sich darueberhinaus 'das
Handling' sowohl fuer die Betreuer als auch fuer die Nutzer der ML
als kontraproduktiv eingeschaetzt wurde.
Als Abonnent hat man ja durchaus die Moeglichkeit, Dinge zu ignorieren.
(...oder etwa nicht?). ]

Nochmal zum Mitdenken: Es gibt verschiedene Charaktere die an einem
solchen Projekt wie Skolelinux mitarbeiten (aus meiner Sicht).
 - Entwickler -  [.....]
 - SysAdmins - [.....]
 - Admins - [.....]
 - Anwender - [.....]

Deine Unterteilung in Admin und SysAdmin empfinde ich als Spitzfindig-
keit, die an der eigentlichen Problematik, die durch diese Aufzaehlung
beleuchtet werden sollte, vorbeigeht.

Ein Admin ist ein Admin. Sowohl wenn es danach geht "was kann er", als
auch wenn es danach geht "was macht er" (insbesondere im letzten Fall
macht ein Admin ohne System wenig Sinn).

Ich empfinde den Graben eher zwischen der Seite der Ansprueche ("was
soll er machen" [...und damit auch koennen?]) und der Seite der
Qualifizierung ("was kann er").
Fuer die Seite der Ansprueche, also den Hut den man [un-]gewollterweise
aufgesetzt bekommen hat, wuerde ich eher von EDV-/Netzwerkbetreuer
sprechen.

Ich habe einfach hier nochmal so weit ausgeholt, weil ich eindeutig (sogar
in meiner Mailadresszeile) meine Funktion im Bereich Anwender und Admin
definiere, Du mich aber eiskalt in den Bereich SysAdmin und sogar
Entwickler zerrst und mir dann ein entsprechendes Unverhalten vorwirfst.

Ein Admin ist ein Admin. Siehe auch Flos Antwort dazu.
"Verantwortung ist nicht teilbar";
man kann auch nicht "ein biszchen schwanger" sein.

Skolelinux macht falsche Versprechungen
auf seiner Website, das haben ja schon genügend Leute in dieser Liste
bestätigt.

Dann muessen wir unsere Webseiten ueberarbeiten. (Das ist sowieso ein
staendiger Prozess.) Also:
*Wo* ist *was* als Versprechen formuliert, was *so* nicht gehalten wird?

Auf der Hauptseite von skolelinux.de steht "alte
PCs können als Thin-Clients wiederverwendet werden". Da das für mein
Projekt wichtig war habe ich in dem Wirrwar auf den Skolelinux Seiten
gesucht - aber es gibt definitiv keine Doku zu dem Thema, das mir eine
entsprechende Installation (nicht als SysAdmin und nicht als Entwickler)
möglich gewesen wäre. Nicht mal ein kleines Script, das mir aufzeigt wie
ich eine Bootdiskette erstelle um so einen alten PC mal am Server zu
testen. Auf Nachfrage in dieser Anwender-Liste bekam ich nette Antworten,
die aber ausschließlich auf externe URLs verwiesen, die zwar über das
Thema sprachen aber nichts mit Skolelinux am Hut haben.  Solche Verweise
sind ja nett, aber wenn die nichts mit Skolelinux zu tun haben, dann sind
die fehl am Platz. Was nicht heißt, daß in einer Doku zur Funktion und
Installation des Themas solche Querverweise zum Verständnis und zur Source
falsch wäre. Aber die Doku gibt es einfach nicht.

1. In Skolelinux ist fuer die Verwendung von Thin-Client LTSP (das
   "Linux Thinclient Server Project") vorkonfiguriert enthalten.
2. Um es zu benutzen musz das Profil "Terminalserver" gewaehlt werden.
3. Der Terminalserver musz seit einiger Zeit [PR 47] in den Netgroups
   angemeldet werden. ( siehe: www.skolelinux.de -> Installation
   -> Anmeldung Netgroups; stand aber auch im Wiki:
   http://www.skolelinux.de/wiki/TestInstallation )
4. Alles andere ist *nicht* skolelinuxspezifisch, sondern einfach
   LTSP in Verbindung mit Etherboot bzw. PXE.

Man schaue also zunaechst einmal bzgl. dieser Stichworte (LTSP,
Etherboot, PXE) bei den dementsprechenden Seiten und in den
einschlaegigen Quellen.

*Das* ist die Leitlinie von Skolelinux: uebernehmen, was schon da ist
und nicht nochmal was extra schreiben.
Das bezieht sich zunaechst einmal auf die Software.
Und bezgl. der Dokumentation sehe ich keinen Anlasz, den ganzen Krempel
der woanders schon im Internet steht und dort auch gut auffindbar ist,
nochmal in die Skolelinuxseiten zu kopieren.

Wichtig ist zunaechst einmal, *dasz* es dokumentiert ist.
Ich sehe kein Problem darin, dasz manches (oder vieles) -- auch und
insbesondere funktionell Wesentliches -- auf 'fremden' Seiten steht.
[ Das ist im Uebrigen der Sinn und die Wesenheit des Internet. ]

Jedem steht frei die als fehlend bemaengelte Doku auf die schreibbaren
Bereiche der Skolelinuxseiten zu kopieren; der-/diejenige darf sich
dann auch gleich gerne um die weitere Pflege und den fortwaehrenden
Abgleich dieser Kopie mit 'dem Orginal' kuemmern.

Die, die wir wirklich viel von unserer Freizeit in das Projekt stecken,
investieren diese Zeit lieber in die Weiterentwicklung des funktionell
Wesentlichen und die Beantwortung von Fragen, die erkennen lassen,
dasz sich der/die Frager/-in vornehmlich an der Loesung ihrer
skolelinuxspezifischen Probleme interessiert sind.

Ja hier gibt es auch Antworten auf *nicht* skolelinuxspezifische Fragen;
und wenn die dann mit dem Verweis auf weitere und/oder externe Quellen
abgehandelt werden ist das m. E. auch in Ordnung so.
Wer auf solche Hinweise wie eine beleidigte Leberwurst reagiert, traegt
nur eine Selbstaussage bzgl. seiner Kommunikations- und Problemloesungs-
faehigkeiten in die breite ('google-bare') Oeffentlichkeit.

Dasz auf manche Mails nicht geantwortet wird musz aber im Umkehrschlusz
*nicht* heiszen, dasz man sich im Ton vergriffen hat.
Auch die betreuenden Teilnehmer dieser Liste sind mal in Urlaub oder
haben andere Termine im RealLife(tm), so dasz manchmal einfach keiner
die Zeit [genommen] hat.

Jeder Pudel ist ein Hund, aber nicht alle Hunde sind Pudel.
Logisches Denken ist halt manchmal schwierig.
Da wird dann gerne mal in Verschwoerungstheorien abgeglitten
und/oder auf eine unverhaeltnismaeszig emotionale Ebene geschwenkt.

Dasz man sich ungerecht behandelt fuehlt kommt wohl immer mal wieder
vor.
*Bevor* man allerdings 'zurueckschieszt' oder mit dem (virtuellen)
Zeigefinger auf Leute zeigt nach dem Motto "_der_ wars, _der_ hat mir
wehgetan / mich verunsichert / nicht dasz gesagt/gemacht, was ich
[von ihm/ihr] wollte",
sollte man m. E. mal in aller Ruhe in sich gehen und sich _gruedlich_
fragen, ob denn die empfundene Zuruecksetzung des eigenen Egos
_wirklich_ als solche beabsichtigt war.
Dabei gilt auch hier: im Zweifelsfall fuer den Angeklagten, also den
der die 'boese'/unpassende Mail/Antwort geschrieben hat!

Manchmal ist Email einfach zu schnell :-(

Beste Gruesze,
Patrick

Reply to: