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Re: Serverkauf: auf dem Basar oder in der Kathedrale?



On Wed, 2004-09-29 17:22:39 +0200, Ralf Gesel|ensetter <rgx@gmx.de>
wrote in message <[🔎] 200409291722.40196.rgx@gmx.de>:
> Am Mittwoch, 29. September 2004 17:01 schrieb Stefan Padberg:
> > Ist man als Schule irgendwie ein "unbeliebter Kunde", oder ist das nur
> > Zufall?

Naja, (bitte hier *nicht* in weitere Folge-Diskussionen verfallen)
Lehrer und damit Schulen haben durchaus den Ruf, schwierig zu sein.
Einmal möchte man ihnen als Lieferant keinen Schrott hinstellen,
andererseits haben Schulen oft nur knappes Geld zur Hand,
unterdimensionieren Hardware, Software und vor allem ihren eigenen
Wissensstand und erwarten viel zu oft "AEG" (auspacken, einschalten,
geht -- nicht die hinlängliche Variante).

Installationen in der Größe von 50+ Rechnern erfordern es aber
heutzutage (noch?), daß sich ab und zu mal jemand darum kümmert, der
halbwegs weiß, was er macht. Wenn Systeme an Firmen verkauft werden,
werden die vieles selbst hinbekommen (oder sich das System derart
zersägen, daß eine größere Rekonstruktion anfällt, die dann auch wieder
kostet)...

> Vielleicht war die Anfrage zu unspezifisch? Was soll der Server können? 

Das wird eher das Problem sein. Zudem haben viele kleinere Händler
durchaus Probleme, den Load von 50..500 Clients (gegen einen file
server, XDMCP, ...) abzuschätzen.

> Wieviel Geld ist da? Für was gutes musst du sicher einen vierstelligen Betrag 
> veranschlagen, ]1000;2000]  ist ein realistisches Intervall.

Ohne den Betrag zu kommentieren, aber der Betrag wächst natürlich mit
den Anforderungen. Dazu kommen dann (für einen Händler) noch so Probleme
wie gewünschter Vor-Ort-Service in möglichst < 24 Stunden (Achtung: 1
Tag vs. 24 Arbeitszeit-Stunden (= 3 Tage)).

Wer als Schule eher daran geht wie "Hier ist eine Liste von Komponenten.
Sag mir wie viel, dann nehm' ich das mit und wenn's läuft, komme ich
garantiert nicht wieder, außer bei Neuanschaffung" wird schneller eine
Antwort bekommen, als "ich hab' vor, mit Linux XDMCP und file services
für 60 Schüler-PCs anzubieten. Dafür hätte ich gerne Hardware (was ich
genau brauche, das weiß ich nicht, verkauf' mir halt was) und
Vor-Ort-Service."

Wenn ich Kistenschieber wäre, würde ich auf letztere Anfrage wohl auch
nicht näher eingehen (es sei denn, ich hätte viel Zeit, um auszuloten,
was die da eigentlich vorhaben, um so die Hardware abschätzen zu
können).

Wenn Systeme auf Empfehlung des Verkäufers gekauft werden, dann hat man
mehrere Probleme:

	- Der Verkäufer muß schätzen (insbesondere, wenn er die
	  durchschnittliche und maximale Last für die einzelnen Dienste
	  nicht kennt) und kann dann entweder zu dicke Hardware
	  verkaufen (dann wird's teurer und ungenutzte Kapazitäten
	  liegen ev. brach), oder zu schmale (dann darf er u.U. noch ein
	  neues System hinstellen...).

	- Wenn der Verkäufer sich selbst nicht mit der Software
	  auskennt, die laufen soll, wird er die nicht anfassen wollen

	- Wenn anfangs zu wenig Hardware hingestellt wurde, gibt's u.U.
	  Ausfallzeiten beim Umziehen von Daten vom alten aufs neue
	  System.

Die Kistenschieber wollen auch nur Geschäfte machen, kein Roulett
spielen:-)

Kann man unter Skolelinux eigentlich (so aus der Tüte) mehrere
Terminalserver in ein Netz installieren? Dann könnte man mal überlegen,
ob's (für größere Installationen) Sinn macht, einen ordentlichen
Fileserver hinzustellen, und 5 Aldi-PCs über XDMCP-Chooser
danebenstellt:-) Das könnte deutlich günstiger sein, als einen dicken
Terminal-Server zu installieren; zudem tut's nicht so weh, wenn man die
dann nach und nach durch neue Aldi-Systeme ersetzt (um so mehr
Performance ins Netz zu bringen, wenn z.B. mehr Clients ins Netz
kommen).

MfG, JBG

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