Moin, Am 30.05.2017 um 21:04 schrieb DdB: > von Christoph Schmees: >> Vielleicht sollte ich hinzufügen, dass ich konsequent nahezu >> sämtlichen SPAM, der hier aufläuft, bei den einschlägigen >> Beschwerdestellen und den beteiligten Providern (Absender, Website) >> melde. Dadurch trockne ich anscheinend die Quellen aus. > Auf die Idee war ich noch gar nicht gekommen! das geht mir ähnlich. Andererseits ist mein "Leidensdruck" nur sehr gering in Bezug auf Spam, bei höherem Aufkommen würde ich wahrscheinlich eher solche Maßnahmen in Betracht ziehen. > von Jan Kappler: >> Spam ist prinzipiell nicht in den Griff zu bekommen > Das sehe ich ähnlich. Aber genau deswegen sind eMail-Adressen in meinen > Augen keine Telefonnummern, die man in Telefonbüchern finden kann, > sondern eher wie Kontonummern, beschützenswerte Information. Und es sind > sowohl gmane als auch debian, die - womöglich einer alten Denke folgend > - die Adressen bedenkenlos ins Netz stellen. Darin liegt m.E. der > Fehler/Verstoß. Das sehe ich anders. E-Mail-Adressen sind quasi-öffentlich, ebenso wie Telefonnummern. Bei letzteren kannst Du einer Aufnahme in eine Datenbank oder ein Telefonbuch widersprechen, doch nutzt es was? Abgesehen von der Möglichkeit, aus einem Telefonbuch alle Nummern durch zu probieren, können Datenbanken gehackt werden und letztendlich wird mit Daten auch gehandelt. Um Bezug auf die Politik zu nehmen: Die Bundeskanzlerin hat mehrfach betont, das Daten quasi das Gold des 21. Jahrhunderts seien - wen wundert dann eine entsprechende Politik? Viele handeln mit Daten, beispielsweise die Kommune oder die Deutsche Post. Die rechtlichen Grundlagen sind schwammig und letztlich muss der Bürger tätig werden und daran denken, überall zu widersprechen. Ich habe das beispielsweise bei einem großen deutschen Verein getan, nur weil ich dort meine Anschrift online ändern wollte. Kollateralschaden war Anlegen eines Accounts, mit dem man gleich mal der kommerziellen Ausnutzung von persönlichen Daten und deren Übermittlung an "Partnerfirmen" zustimmen sollte. Es reicht schon, wenn Telefonnummer und/oder E-Mail ein Bekannter in seinem Smartphone gespeichert hat. Benutzt er die einschlägigen Branchenriesen und Dienste wie Facebook, sind diese Informationen so gut wie sicher bei diesen Diensten und damit eigentlich "verbrannt". Wer kennt nicht die netten Werbeanrufe von Firmen oder Callcentern, mit denen man zuvor nichts zu tun gehabt hat? Gesetze hin oder her, bisher hat die Politik diesem Treiben keinen wirksamen Riegel vorgeschoben! Man kann eigentlich nur pragmatisch handeln. In Bezug auf E-Mail-Adressen halt mehrere verwenden, private Adressen nur wenigen Leuten geben und denen einschärfen, sie nicht weiter zu geben. Falls doch Spam kommt, ist die Adresse tot - das macht Arbeit und ist nicht komfortabel, klar. Signieren und Verschlüsseln sind weitere Möglichkeiten (sprich mit bestimmten Adressen generell nur so kommunizieren). E-Mail ist entstanden, als sich niemand Gedanken über eine kommerzielle Nutzung des Internet gemacht hat (und Spam ist nichts anderes als kommerzieller Dreck). Öffentliche Mailinglisten sind öffentlich, schließlich könnte ein Spammer sich auch einfach an der Liste anmelden! Wie willst Du den Zugriff auf ein öffentliches Archiv verhindern? Geschlossene Foren mit Pflicht zur Anmeldung gibt es bereits genug und wenn ich den letzten geistigen Dünnschiss - bitte entschuldigt meine Ausdrucksweise - aus dem Justizministerium anschaue (Stichworte "Fake news" und "Hate speech"), wird mir übel. Willst Du dem zusätzlich Futter geben mit Spam als Grundlage? Das Internet - und eben auch E-Mail - sind relativ "frei" und "offen" und das ist gut so. Ein staatlich reguliertes Netz, wie derzeit in GB gefordert wird, brauchen wir nicht und will ich nicht. Das damit auch negative Seiten verbunden sind, ist logisch - die Gesellschaft muss halt damit umgehen lernen. Letztlich löst man keine sozialen und gesellschaftlichen Probleme durch Technik. > Wie schon gesagt: Ja, ich stimme zu und nein, ich finde es falsch, > Mail-Adressen ins Netz zu stellen, das ist IMO ein Fehler des "Betreibers" > >> Bitte was? Kann es sein, daß Du überhaupt keinen blassen Schimmer hast? > Ja, wahrscheinlich. ;-) Ich bin auch nur Laie (weder Programmierer noch beruflicher Systemadministrator oder so) und habe von E-Mail nicht wirklich Ahnung, aber er dürfte Recht haben. E-Mail ist offene Kommunikation, denn man kann sich nicht darauf verlassen, das zwischen den Hostern verschlüsselt kommuniziert wird, von der Verbindung User<->Server ganz abgesehen. (Gibt es überhaupt eine Möglichkeit zu prüfen, wie auf dem gesamten Weg kommuniziert wird?) Im Prinzip wäre eine Verschleierung der Teilnehmer nur in einem Forum möglich, das keine E-Mail-Adressen anzeigt. Das macht aber keine Zustellung per E-Mail und erfordert einen Login (sprich Account) auf einer Webseite. Für die Anmeldung ist aber auch wieder eine E-Mail-Adresse vonnöten. Vielleicht hat jemand eine Idee, wie das Problem technisch anders umgesetzt werden könnte, doch ich sehe das nicht so schnell kommen. Insofern sollte man einfach pragmatisch handeln und verschiedene eigene E-Mail-Adressen unterschiedlich behandeln. > von Michelle Konzack: >> Warum so kompliziert? >> >> Richte Dir auf Deinem Mailserver (...) > Kein Mailserver. Hab's mehrfach erwogen, scheue aber (aus gutem Grund) > den Aufwand. Mir geht es ähnlich. Den Gedanken eines eigenen zentralen Mailservers habe ich noch im Hinterkopf, aber viele erfahrene Leute verweisen nicht umsonst auf den hohen Aufwand, damit man keine Spam-Schleuder betreibt. Ich müsste mir viel Grundwissen zu E-Mail aneignen, will aber nicht so viel Zeit investieren. Vielleicht komme ich noch mal auf das Thema zurück. -- Mit freundlichem Gruß Jan Kappler
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