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Re: Pakete und Debian Policies



Gerhard Wolfstieg:
> schrieb Jochen Spieker <ml@well-adjusted.de>:
>> Gerhard Wolfstieg:
>>> 
>>> Gehören nicht bestimmte Programme und daraus folgend deren Pakete
>>> unverzichtbar in ein stable release?  
>> 
>> Ja, die haben eine Priority von mindestens "standard". Siehe die
>> Policy:
> 
> Das wäre doch ein Ansatz. Den sollte man neu überdenken und die
> Einordnung nicht nach Beliebtheit vornehmen, sondern nach z.B.
> Unverzichtbarkeit für bestimmte Gruppen, auch wenn die eine Minderheit
> bilden sollten.

Es geht da aktuell weniger um Beliebtheit, sondern zuerst um technische
Notwendigkeiten und dann um die klassische Erwartungshaltung eines
UNIX-Anwenders/-admins.

>> https://www.debian.org/doc/debian-policy/ch-archive.html#s-priorities
>> 
>>>   Das bringt mich auf den Gedanken, daß es eine vip-Liste (vip = very
>>> important programs) geben müßte, dessen Inhalt für stable garantiert
>>> wäre.  
>> 
>> Und die bestimmst Du? Ich verwende Debian seit 15 Jahren und habe Deinen
>> Liebling noch nie verwendet. Ich verwende sowas einfach generell nicht.
>> Wie die meisten anderen Debian-User auch:
> 
> Ich will gar nichts bestimmen. In die Richtung habe ich nicht
> geschrieben. Der Begriff „Liebling“ paßt überhaupt nicht. Es geht hier
> um Notwendigkeiten.

Aus Sicht des Debian-Projekts ist ein Notensatzprogramm keine
Notwendigkeit.

>>> […] Für mich ist die Lösung speziell in dem Fall einfach. Wenn
>>> man guile 1.8 parallel zu 2.0 in testing belassen würde, gäbe es auch
>>> keine Probleme mit Lilypond, das selbst mehr als stabil ist.  
>> 
>> Klar ist das für Dich einfach. Du musst das ja nicht supporten.
> 
> Ich habe genug Fantasie und Wissen um die Sache, um mir auszumalen,
> wieviel Arbeit worin steckt. Weil ich es noch nie irgendwo gemacht
> habe: Danke an Alle, die in dem Bereich arbeiten. Ich hätte das und
> noch einiges Andere in meiner Ursprungsmail zum Ausdruck bringen können.
> Dann wäre es ein Sieben-Seiten-Artikel geworden.

Sorry, ich wollte Dir keine Undankbarkeit unterstellen. Es geht mir
einfach darum, dass solche Entscheidungen immer Abwägungen sind, wobei
die verfügbare Arbeitsleistung eine wesentliche Komponente ist.

>>> Ein zweites, nicht unverwandtes Problem sind die nicht nötigen
>>> Abhängigkeiten von Paketen.  
>> 
>> Das ist prinzipbedingt bei Debian (bzw. allen Binärdistributionen) so.
>> Wenn Du nicht willst, dass Dir diese Entscheidungen abgenommen werden,
>> musst Du Gentoo oder Slackware nehmen.
> 
> „Geh doch nach drüben!“

Nein, das lass ich mir hier nicht unterstellen. Debian hat einen
technischen Ansatz gewählt, der es extrem unhandlich macht, Pakete mit
verschiedenen Sätzen von Dependencies anzubieten. Und wenn man sich für
eine Variante entscheidet, wird es immer Leute geben, denen das in die
eine oder andere Richtung nicht gefällt. Das ist einfach so.

>>> Beispiel: Warum muß ich mit einer AMD-Graka
>>> unbedingt xserver-xorg-video-nouveau installieren? (Vielleicht hinkt
>>> das Beispiel. Es gibt dafür dann treffendere Andere.)  
>> 
>> Ja, das Beispiel hinkt, weil es nicht zutrifft. Deinstallier das Paket
>> einfach.
> 
> Das geht ja nun nicht, weil dann ganz xorg mit deinstalliert wird. Das
> ist es ja, was ich meine.

Den Einwand habe ich vermutet. Du hast das Paketsystem an der Stelle
nicht verstanden. Aktuell hast Du wahrscheinlich das Metapaket
xserver-xorg installiert. Das zieht alle Grafiktreiber mit, die es gibt.
Du musst das aber für ein laufendes X nicht installiert haben.

>>> macht klüger.)  
>> 
>> Da sag ich mal nichts zu.
> 
> Das war jetzt eine contradictio in adjecto.

Ja, auch wenn ich das nachschlagen musste.

J.
-- 
My clothes aren't just fashion. They're a lifestyle.
[Agree]   [Disagree]
                 <http://archive.slowlydownward.com/NODATA/data_enter2.html>

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