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Re: Professionelle Absage an Debian.



Hi.

Irgendwie kann mein Icedove mit deiner Zitat-Kennzeichnung nich so gut
umgehen...

Am 2015-11-25 um 11:20 schrieb Bjoern Meier:
> hi,
> 
> Jakob Schürz <wertstoffe@nurfuerspam.de
> <mailto:wertstoffe@nurfuerspam.de>> schrieb am Mi., 25. Nov. 2015 um
> 10:31 Uhr:
> 
> 
>     Deine Zeilen klingen für mich so:
>     "Ich hab ein schlechtes Gewissen, weil ich ja eigentlich ein Linuxer
>     bin, aber Windows doch toll finde. Jetzt sogar toller als Linux. Und
>     bitte gebt mir die moralische Erlaubnis, dass ich es auch offiziell toll
>     finden darf."
> 
> 
> Wenn du es dir damit einfacher macht, bitt sehr. Meine Intention habe
> ich schon mehrfach erwähnt und es kommt tatsächlich etwas dabei rum.
> Wofür brauche ich eine moralische Erlaubnis irgendetwas zu tun? Ich
> wollte nur wissen, inwiefern meine Erkenntnisse /Ansichten auch anderen
> Benutzern auffielen. Ich werde natürlich nutzen was für uns eher in
> Frage kommt, dazu brauche ich keine externe Erlaubnis.
> Mir ist beruflich - auf gut deutsch - scheiß egal, ob Linux oder
> Windows. Das bestimmt die Aufgabe. Da halte ich meine persönlichen
> Präferenzen raus. Darum werde ich mich mit diesen Albernheiten nicht
> weiter befassen.

Ich spreche nicht von einer Erlaubnis eines Dritte, damit du tun darfst,
was du tun möchtest... Ich spreche von der Erlaubnis, die DU dir SELBER
gibst... So Gewissenskonflikt, diese Emo-Kacke... Kenn dich ja nicht,
daher vermute ich so etwas dahinter.

> 
>     Ich schaudere gerade, weil ich beruflich demnächst wohl ganz auf
>     MS-Produkte umschwenken muss... Also nicht nur Windows, sondern auch das
>     ganze Office-Paket... Weil der EDV-Dienstleister Linux insofern kennt,
>     als dass er schon einmal den Namen schreiben kann..
> 
> 
> Würde ich es mir so einfach machen, klingt das hier nach:"Buhuhu, ich
> darf nicht das einsetzen was ich möchte.". Hast du eben nicht gepredigt,
> dass man einsetzen kann, was man wolle, man sei doch keinem Rechenschaft
> schuldigt.
> 
> Oder ist das Leben doch nicht so einfach?

Irgendwo ging in deinem Zitat von meinem Text wohl das Wort
"EDV-Dienstleister" unter... ich bin ANWENDER, nicht Verwalter unserer
IT. Ich arbeite in zwei Büros, bei zwei Arbeitgebern. Bei einem kann ich
Libre-Office verwenden, beim anderen bin ich aufgrund der fehlenden
Linux-Kenntnisse des EDV-Dienstleisters an MS gebunden. Vollkommen und
ganz.
Und das finde ich sehr schade. Denn ich arbeite wesentlich lieber mit
Freier Software.

>     Aber im "normalen" Büroumfeld ist es - für mich - leider immer noch so,
>     dass Unternehmen auf MS setzen
> 
> 
> Ja und das machen die ale NUR um dich zu ärgern und nicht etwa weil die
> usability erheblich besser und der Workflow bekannt ist. Linux kann das
> definitiv nicht bringen, Linux ist nicht tauglich im Büroalltag. 
> Jetzt kommt mir bitte nicht mit "Aber in meinen Büro mit 5 Briefen in
> der Woche, geht das super!".  

Oh Mann... ich hab lange überlegt, ob ich dir überhaupt was schreiben
soll... ich bereue es gerade.

>     Ich krieg das immer wieder mit. Und es stimmt mich traurig.
> 
>     Der Sync von einem Exchange-Server zu einem Tablett mit Apfel hat im
>     letzten halben Jahr sicher 20 Mal nicht funktioniert. Meine Vorgesetzte
>     kam zu Terminen nicht oder falsch, einfach, weil die Synchronisation
>     nicht funktionierte. 
> 
> 
> Und das liegt an Microsoft und nicht an Apple? Dann nenne mir doch mal
> eine Lösung die annähernd die Funktionen von Exhange hat und bitte: komm
> mir nicht mit Exchange unter 2007, weil sonst kommen nur wieder ganz
> komische Vergleiche. Nein, der Service wie Zimbra und Zarafa taugt nicht
> ... wirklich ich habs versucht. Das Einzige, was ich gelten lassen kann
> ist die katastrophale Archierung und die Sicherheitsaspekte (deswegen
> haben wir ein Mailgateway linuxbasiert).

Ich weiß nicht woran es liegt. Wenn ich meiner Vorgesetzten einen Termin
auf Outlook eintrage, der am Exchange-Server hinterlegt wird, und ihr
iPad wird nicht aktualisiert... Was weiß ich? Ich hab weder die Struktur
aufgesetzt noch warte ich sie. Irgendwo ist da der Hund drin. Sind aber
alles gekaufte Produkte mit Schnüffelfunktion. Wahrscheinlich weiß MS
oder Apple besser über die Termine meiner Chefin bescheid, als sie selber...

> 
> Wir haben im Schnitt 50-100 Mobiles (kann mit Powershell einfach
> abfragen) aktiv. Beschwerden? Laut Ticketsystem 2014: 3Mal und auch
> Aufgrund Hausrichtlinien oder nach dem 9(!) Handy syncfehler mit zu
> vielen Kalendern.
> 
> Willst du mir ernsthaft damit kommen, dass bei euch eine Software nicht
> läuft, wie DU es dir vorstellst? Da kommen mir erste Gedanken:Wie groß
> ist das was du da verwaltest? Denn: je kleiner der Anwendungsbereich um
> so kleiner die Erfahrung um so kleiner das Wissen um Störfälle effektiv
> und nachhaltig zu lösen.

Wie ich schon früher schrieb, ich verwalte nicht, ich verwende.

Und wenn ich mir vorstelle, dass so etwas, das schon bei 3 Teilnehmern
nicht richtig funktioniert, wie soll das bei 1000 Teilnehmern
funktionieren soll??? Auf was hinauf?

>     Ein Datenbank-Programm auf dotnet-Basis stürzt
>     regelmäßig ab... die Automatisierung einer VPN-Verbindung klappt nicht,
>     die Verwendung von komplizierterer Formatierung (mit Formatvorlagen und
>     Inhaltsverzeichnissen) in MS-Word klappt nur halb... Die
>     Tastatureinstellung auf Win7Pro kippt seit Jahren immer auf EN...
>     unlösbar...
> 
> 
> Was hat das wieder mit Windows zu tun? Warum kommen immer wieder
> Argumente mit Drittherstellern?
> 

MS-Office ist also ein "Drittanbieter"?
.net ist nicht von MS? Spannend...

> Dein Problem mit Word kann ich ebenfalls nicht mehr nachvollziehen. Wir
> hatten mal Formatprobleme. Wir habewn aber auf Best-Practice und
> aktuelle Office Pakete gesetzt.

Ich hab seit 2 Wochen Office365 hier im Einsatz. Ich hatte aber noch
nicht die Gelegenheit zu prüfen, ob das mit den Formatvorlagen jetzt
endlich funktioniert. Die Kapitelnumerierung war bis zur letzten
Word-Version jedenfalls immer ein Grund für Überstunden und
Blutdrucksenker...

> Die einzigen mir noch bekannten Probleme sind: Druckerspezifische
> Einstellungen im Dokument zu speichern und diese nach Außen verteiolen.
> Dies sind - meiner Meinung nach - Anweder-Fälle und nicht Software-Fälle. 
> 
> PS: Dieses Problem lösen wir gerade mit der Richtlinie externe Dokumente
> nur als PDF weiterzugeben.

Schön... nur ist das halt immer noch das selbe Problem wie schon vor 20
Jahren... Ein Dokument, an dem mehrere Menschen arbeiten sollen, ist
relativ "schlecht" als PDF gespeichert... Aber wurscht. Endversionen
gehen bei mir eh nur als PDF raus... aber nicht die
Zusammenarbeitsdokumente.

>  
> 
>     Alles Anwenderprobleme auf MS-Produkten. Und man ist dagegen vollkommen
>     machtlos...
> 
> Richtig. S. o. und hat mit Windows oder Linux an sich nichts zu tun.
> tatsächlich? Ich dachte genau dafür ist die IT da? Um zwischen Anwendern
> und Software zu vermitteln. Was technisch nicht geht, geht
> organisatorisch oder anders herum. Geht beides nicht, hast du kein
> Konzept. So etwas ist dann definitiv nicht in Produktion.

Du schreibst, dass du von Debian weggehst, weil Windows besser
funktioniert. Ich arbeite hier in einem kleinen Büro im Windows-Umfeld
und in einem zweiten etwas größeren Büro auch im Windows-Umfeld. Und ich
stelle in beiden fest, das was mich vor knapp 10 Jahren zu Linux
getrieben hat, ist in Windows einige Versionen später (sowohl auf der
OS- als auch der Anwendungs-Seite) noch immer vorhanden.

Fehlermeldungen sind nach wie vor so aufgebaut: "Windows hat
festgestellt, sie haben ein Problem. Soll Windows das Problem ausfindig
machen und beheben?"
"Ja"
*rödelrödelrödel*
"Windows hat festgestellt sie haben ein Problem"
Ohne weitere Erklärung, welches...


>  
> 
>     Meine Erfahrung am Desktop ist, dass Linux und Windows Macken haben.
> 
> 
> No shit, sherlock. Genau dies stand in meiner einleitenden Mail.
>  
> 
>     Nicht zu wenige. Aber bei Linux kann ich wenigstens eingreifen.
>     ZUmindest einen Bug-Report verfassen. 
> 
> Ah und das geht mit Windows nicht? Auch hier schrieb ich: wir haben
> ticket frei. Und nein nicht überall bei Linux kannst du freien support
> bekommen. Das ist ein Irrglaube.

Schrub ich auch nicht. Aber egal.

>  
> 
>     Ich kann mir den Code anschauen
>     und ggfs fixen (Ja, auch als Nichtprogrammierer gelang es mir schon
>     tatsächlich im Source-Code einen Fehler ausfindig zu machen und zu
>     fixen, den ich dann als Patch der Gemeinde zurückgab und der dann auch
>     eingeflossen ist beim nächsten Release...)
> 
> 
> Sagen kann ich viel. Hast du tatsächliche Beispiele?  Ich z. B. habe
> acct angepasst weil wir andere Werte brauchten. Kernel hacks ab und zu
> mal. Sogar schon einen Treiber für eigene Hardware geschrieben. Das sind
> aber eher Ausnahmen, den Quellcode brauche ich in 99.999% der Fälle nicht.

Im Kernel wurde bei ACPI etwas verändert. xosview zeigte daraufhin
nichts mehr bzgl. Batterie-Zustand an. Habs gefunden und gefixt.

>     Und als Server macht mir regelmäßig exim4 als Mailserver sorgen...
>     Systemd zickt auch manchmal rum. Aber es wird immer besser und ich komme
>     immer besser damit klar. Vor allem weiß ich mittlerweile, was zu tun
>     ist. Das war eine Lernkurve von einem knappen halben - 3/4 Jahr...
> 
> 
> Du scheinst ja von Problemen nur so umgeben zu sein. Was soll mir etzt
> dein mangelndes Vermögen mit Drittsoftware über Betriebssysteme sagen?  

Ah... bei mir ist es mangelndes Vermögen, wenn systemd zickt. Bei dir
ist es hingegen systemd, der dich dazu zwingt, jetzt doch Windows zu
verwenden. Spannende Sicht der Realität, lieber Björn.

>  
> 
>     Aber dein Geschreibe, lieber Björn, riecht so arg nach "bitte gebt mir
>     doch recht und findet es auch gut, dass ich jetzt Windows verwende",
>     dass ich mich zu diesem Kommentar hab hinreißen lassen...
> 
> Oh, vielen Dank. Komm schon, ist das wirklich dein Niveau? 

Ja. Offenbar immer noch zu hoch für dich...

Tschü

Jakob

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