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Re: Professionelle Absage an Debian.




hi,
Uwe Laverenz <uwe@laverenz.de> schrieb am Di., 24. Nov. 2015 um 10:21 Uhr:
Hi,

Am 24.11.2015 um 09:13 schrieb Bjoern Meier:

> ja, diese Entwicklung habe ich auch schon fest gestellt. Es ist schade,
> dass die eigenen Vorteile derart über Bord geworfen werden.

Naja, was ein Vorteil ist und was nicht, ist eben immer eine Frage der
Sichtweise. Debian hat viele Vorteile und es ist sicher ein
hervorragendes, universelles System für viele Zwecke, aber eben nicht
für alle und nicht für jeden. :)

Welche Vorteile hat Debian heutzutage gegen Ubuntu? "Rock-stable"? halte ich momentan eher für einen heiligen Mythos.
Wenn ich es drauf anlegte, bekäme ich mit LFS (Linux from Sratch) ein System hin, dass wesentlich stabiler ist als Debian - der Aufwand ist nur zu groß (vll. irgendwann mal mit puppet). Das liegt einfach in der Natur der Sache. Software ist stabil im Bereich für den sie ausgelegt ist. Debian versucht universell zu sein. Da hat Stabilität natürliche Grenzen.
 
> Zur Bekundung. Mir ist schon klar, dass das hier wenige interessiert.

Doch, das interessiert sicher Einige hier. Jeder von uns, der Debian
oder ein anderes freies System im professionellen Umfeld zum Einsatz
bringt, stösst irgendwann auf ein Problem. Nicht immer ist das dann ein
technisches.

Ich habe mich unklar ausgedrückt. Technische Aufmerksamkeit braucht jedes System, dass ist nichts was ich gesondert betrachten muss. Das Einzige was ich bewerte ist, in welche Richtung sich ein System entwickelt und die Richtung von Debian hier, passt nicht in unser Konzept. Es ist auch ziemlich egal. Wir haben eine private cloud. Wir haben alle Server mit puppet in CSV definiert und spawnen Server oder ganze Netzwerke in der Zeit wo andere aufs Klo gehen. Daher können wir Entscheidungen nach reinem "Gusto" treffen.

Aus meiner Sicht liegt die größere Baustelle im Bereich Akzeptanz: die
Mehrheit der Admins fühlt sich mit Windows wohler. Auch bei den
"Entscheidern" geht man ungern alternative Wege, weil man sich z.B.
nicht von einzelnen Know-How-Trägern abhängig machen möchte.

Genau DAS ist mein Punkt. Ich kann nicht erwarten, dass alle die Geduld, Zeit und Muse aufbringen, etwas zu lernen, was keinen wirklichen technischen Vorteil bringt, sondern eher nur mehr Arbeit. Ich will auch davon weg, der Einzige zu sein mit tiefen System-Know-How. Das ist schlecht, für meinen Blutdruck und für die Firma selbst.
 
> Ich bin lediglich der Meinung, dass wenn etwas für einen nicht
> funktioniert, dann sollten alle beteiligten zumindest die Gründe dafür
> kennen. Immerhin hatte Debian auch den Popularity Contest. Zumindest
> gibt es ein Interesse daran wie, wie oft und was für Pakate genutzt
> werden. Ich habe bisher gute Erfahrung mit konstruktiver Kritik gemacht,
> da halte ich auch noch dran fest.

Das ist richtig, die konstruktive Kritik wird aber leider kaum dazu
führen, dass jemand sich Deines Problems annimmt. 

Wie gesagt: darum ging es mir nicht, was Debian damit macht muss mich nicht tangieren. Es gibt immer Alternativen. Ich habe keinen Raum für persönliche Präferenzen. Die Diskussion hier verschafft mir aber einen Überblick. Ob ich nur so denke oder ob es in der IT tatsächlich einen Umschwung gibt in der man solche "shenanigans" nicht einfach mal eben hinnimmt. Ich bin froh z. B. dass Microsoft sich soweit geöffnet hat, wie sie es taten. Das gibt wesentlich mehr Spielraum.

Gruß,
Björn

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