Re: Daemon unter Jessie
On Thu, 18 Jun 2015 22:17:33 +0200, Matthias Taube
<no_html.max50kb@nurfuerspam.de> wrote:
>Jessie ist ja in so einem Zwitter-Zustand mit Systemd. Auf dem System
>existieren viele Dienste parallel mit sysV-Script und systemd-service.
Ein systemd-Service übersteuert das sysv-Script. Sprich: Ein Paket,
das beides enthält, wird auf einem systemd-System als systemd-Unit
gestartet und auf einem sysvinit-System mit initscript.
>Wenn ich einen eigenen Dienst programmiere und diesen über systemd
>starte, sollte dann auf dem System noch ein paralleles sysV
>start-stop-Script existieren?
Wenn ich das richtig verstehe, ist das Mitliefern eines Initscripts
keine Pflicht mehr, da Debian mit der Umstellung auf systemd seinen
nicht-Linux-Portierungen sowieso final den Stecker gezogen hat
Ich erwarte, dass sich die Anzahl der nativ durch systemd gestarteten
Dienste erhöhen wird und die Initscripte, die noch in den Paketen
enthalten sind, schnellstens übelstem Bitrot anheim fallen werden.
>Zweite Frage: Ein Dienst unter systemd kann ja wesentlich einfacher
>programmiert sein, als unter sysv - siehe man 7 daemon, Kapitel
>New-Style Daemons. Sollte man sich ab jetzt nur noch an den "New-Style"
>halten?
Das kommt darauf an. Die von Dir erwähnte Beschreibung ist übelste
Propaganda aus der systemd-Ecke, mit der üblichen Einstellung "was wir
machen ist richtig, alle anderen Wege Dinge zu tun sind falsch, und
wer portable Programme schreiben möchte ist selbst schuld".
Reicht es, wenn ich Dir sage, dass mir noch kein im Sinne dieser
Dokumentation "moderner" Daemon außerhalb des systemd-Ökosystems über
den Weg gelaufen ist?
So gerne ich systemd verwende, weil er die Arbeit mit Linux wirklich
einfacher macht, wenn es außer Linux kein weiteres Betriebssystem
gibt, so sehr geht mir der Hut hoch wenn ich diese Doku lese.
Grüße
Marc
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