herzogbrigitte1@t-online.de: > > ich bin ein relativ neuer Debian-Nutzer und benutze im Moment als > Desktop-Distribution Wheezy mit Gnome. Nun meinte ein Bekannter, der > sich eigentlich mit Linux ganz gut auskennt, dass Debian auf dem > Desktop sehr unsicher wäre (in der Standardkonfiguration) und dass man > da sehr viel von Hand tun müsste, damit das System sicher wird. Er > meinte weiterhin, ich sollte Ubuntu für den Desktop einsetzten, da das > viele Sicherheits-Features hätte. > https://wiki.ubuntu.com/Security/Features Hübsche Liste, kannte ich nicht. Etwas vergleichbares gibt es bei Debian AFAIK nicht. > Daher meine Frage: Welche dieser Features sind auch in Debian drin? Das ist nicht in allen Fällen einfach zu sagen. Die Compiler Flags dürften nicht im kompletten Archiv einheitlich sein, beispielsweise. Debian ist im Gegensatz eher dezentral organisiert. Das einzige, was die Pakete alle gemeinsam haben, ist das Befolgen der Policy (https://www.debian.org/doc/debian-policy/). Andere Sachen auf der Liste bietet Debian selbstverständlich auch an, teilweise auch mit Unterstützung im Installer: - LVM mit/ohne Verschlüsselung - SELinux - eCryptfs - wahrscheinlich einen Großteil der bei Ubuntu genannten Kernel-Features - Pakete zur Konfiguration von iptables Im Detail musst Du auch bei Ubuntu schauen, was für Dich relevant ist bzw. noch Nacharbeiten benötigt. So kann auch Ubuntu natürlich nur für eine Standardinstallation garantieren, dass keine Ports offen sind. Sobald Du ein Paket nachinstallierst, musst Du Dich doch wieder selbst kümmern. Manche Sachen sind für Desktop-User auch in aller Regel nicht relevant, wie beispielsweise der Schutz gegen SYN Flood Angriffe. Der Hinweis von Deinem Bekannten bezieht sich eventuell auch noch auf eine Zeit, wo Debian standardmäßig einige Dienst per inetd angeboten hat. Das ist aber grob zehn Jahre her. Ich habe lange kein System frisch aufgesetzt, daher weiß ich nicht, worauf er sich konkret beziehen könnte. Bezüglich der offenen Ports kannst Du ja mal auf Deinem System mit Hilfe des bei Ubuntu genannten Kommandos schauen: netstat -an --inet | grep LISTEN | grep -v 127.0.0.1: Historisch wurde Debian auch von vielen als nicht anfängertauglich betrachtet. Ich konnte das nie recht nachvollziehen, aber ich bin auch sehr technikaffin und mache so Zeug inzwischen beruflich. Allgemein ist Ubuntu wahrscheinlich in einigen Belangen für Endnutzer hübscher aufpoliert. Das muss aber nicht für jeden Benutzer am besten sein. Probier einfach beides aus, wenn Dir danach ist. Beim Aspekt Sicherheit behaupte ich, geben sich beide Distributionen in der Praxis nicht viel. J. -- At night I go to the kitchen; specifically, the knife drawer. [Agree] [Disagree] <http://www.slowlydownward.com/NODATA/data_enter2.html>
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