[Date Prev][Date Next] [Thread Prev][Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

Re: Vorstellung + aus KDE herunterfahren



Victoria <sternengruppe85@web.de> wrote:

> Ich würde sagen, ja + nein: Ich sehe einerseits die Vorteile einfacher
> Kommados, andererseits muss man auch die erst einmal sich aneignen

Natürlich. Aber Windows musstest Du Dir auch aneignen. Und KDE ist eben
so "gestrickt", dass es Windows-Umsteigern entgegen kommt (zumindest
war es früher so), was ja auch gut ist.

> und auch das bedarf unter Umständen (v.a. bei größerer Zahl, nämlich
> also wenn man möglichst alles auf Kommando-Weg suchen und tun
> möchte), ziemlicher Gewöhnung, eines guten Wissens um die vielen
> Eingabe-Möglichkeiten und auch eines guten Gedächtnisses, denn damit
> dies wirklich einfacher ist, muss man doch auch im Geist parat
> haben, was man eingibt, ansonsten ist das Suchen in irgendwelchen
> Anleitungen, Beschreibungen, gar ganzen Büchern noch mühseliger und
> langwieriger als jedes Suchen durch bunte Bilder hindurch.

Der Anfang ist sicher schwieriger, da hast Du recht. Aber zum einen
gibt es Hilfen, wie z.B. das Kommando "apropos":

   martinkl@wallace:~$ apropos calendar
   cal (1)              - displays a calendar and the date of Easter
   calendar (1)         - reminder service
   ncal (1)             - displays a calendar and the date of Easter

Das ist selbsterklärend, denke ich.

Und zum anderen ändern sich diese Befehle über die Jahre nicht oder
wenig. Im Gegensatz zu manch bunten Oberflächen. Wenn ich nur an den
Aufschrei hier auf der Liste denke, als mit Debian Wheezy ein neues
Gnome eingeführt wurde. Sehr viele beschwerten sich darüber, dass
sie sich für die neue Version umgewöhnen müssten. Das zählt auch zum
Lernaufwand. Dieses Problem hat man mit den Konsolenbefehlen selten,
da sie "gut abgehangen" und in der Regel auch POSIX-konform, also
standardisiert sind.

> Die "Sprache (auf) der Konsole" ist einem nicht in die Wiege gelegt
> und das Aneignen der Vokabel durchaus erst einmal eine Aufgabe für
> sich, nicht? Auch dies scheint mir insofern wiederum eine Sache zu
> sein, die manchem eher taugt, manchem weniger; und vielleicht ist
> eine Form von "Goldenem Mittelweg" (Terminal/Konsole für einiges,
> aber nicht alles, Desktop für einiges, aber nicht alles) für manchen
> PC-Nutzer insgesamt praktikabler?

Natürlich, jede/r wie er/sie will. Und die Zeiten ändern sich, was ja
auch gut ist. Neuerdings ist Fingerbedienung angesagt (Touch-Screen),
bin mal gespannt, was das für Folgen nach sich zieht, wie unsere Büros
in zehn Jahren aussehen. Vielleicht werden Texte dem PC dann nur noch
diktiert, weil niemand mehr tippen kann? ;-)

> Ich habe zum Fragen des Nächsten eine Sprache seit der Kindheit
> erlernt, um ihmn fragen zu können. Hinsichtlich der Sprache der
> Konsole dürfte sich dies leider anders verhalten und einige können
> Sprachen schnell und gut lernen, andere tun sich gnadenlos schwer
> damit und finden das Visuelle wiederum leichter.

Naja, die meisten Befehle auf der Konsole sind einfaches Englisch oder
Abkürzungen davon: ls (für list), cp (für copy), usw.

Aber bitte, bitte, missversteht mich nicht. Ich will hier niemanden
"missionieren" oder davon abhalten, KDE, Gnome, o.ä. zu verwenden. Da
Du jedoch nach Alternativen gefragt hattest, nenne ich welche, und
natürlich die, die ich für sinnvoll erachte. Dass andere das anders
sehen und andere Präferenzen haben, ist klar. Aber die nennen ja dann
ihre Favoriten.

Und vielleicht noch ein letzter Tip: Wenn Du wissenschaftlich arbeiten
willst, lohnt sich IMHO ein Blick auf LaTeX. Literaturverwaltung, usw.
ist damit ein Klacks. Die Bedienung ist, verglichen mit Word, Office,
OOo, usw. eine Umstellung. "there ain't no such thing as a free lunch"
gilt eben auch hier.

Schöne Grüße,
Martin


Reply to: