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Re: Android kann doch nicht der Weisheit letzter Schluß sein?



On 04.04.2013 08:16, Magnus Wagner wrote:

[...]
Eigentlich ist es die offizielle weiterentwicklung von meego, einem handysystem was man auch in anderen bereichen einsetzen kann.
Ich setze da aber mehr auf sailfish. Maemo ist genial, der nachfolger meego eine totgeburt und tizen, der nachfolger von meego+moblin läuft meines wissens nach noch immer auf keinem handy. Übrigens haben tizen als auch meego mehr von redhat geerbt als von debian. Z.b. Setzen beide auf rpm statt auf deb. Sailfish wird von leuten entwickelt die wirklich was erreichen wollen. Bei meego, tizen, bada etc sind das nur große firmen die am ende alle wie nokia agieren werden und das schöne system lieber kaputt machen als geld reinzustecken.

Magnus
Automobile werden von großen Firmen gebaut. Diese sind wegen der Unabhängigkeit von einem Betriebssytem-Monopol an Open Source interessiert (nicht wegen der Kosten). Letztlich aber bedarf das System aus Hardware und Software einer offiziellen Zulassung (des Fahrzeugs, das von eingebauten Computern gelenkt wird). Deshalb verbietet es sich, dass jedermann an der Software, nicht zugelassene Änderungen vornimmt. Beim Handy dagegen behauptet man einfach nur selber, dass das Gerät (mit eigener oder modifizierter Software) den bestehenden Normen und Verordnungen entspricht und überlässt es in vielen Fällen einfach einem eventuellen Gegner, das Gegenteil zu beweisen.

Für Autos gibt es aber immer noch den Zwang zur Zulassung und ich halte diesen Zwang für umso wichtiger, als Computer und Sensoren den Führerschein und den Fahrer ersetzen und das Fahrzeug selbsttätig durch den Verkehr lenken. (Lenkrad und Pedale braucht es im modernen Auto, wie es jetzt zulassungsreif ist, eigentlich nicht mehr.) Die Entwicklung geht zur Zeit auf proprietäre Systeme eines jeden Auto-Konzerns zu (auch wenn darin ein Linux-Kernel werkelt), wobei Google in seinen Testfahrzeugen von japanischen und deutschen Herstellern, wie ich annehme, auf Android gesetzt hat.

Verbraucher und Programmierer werden darauf kaum Einfluss haben, wohl aber Logistiker wie Amazon oder Walmart, die mit "driverless delivery vehicles" noch am gleichen Tag die bestellte Ware (wichtig bei kalten Lebensmitteln) bis vor die Haustür bringen und für Taxi-Zentralen und Nahverkehrsunternehmen, die dabei sind, die Umstellung auf "driverless-cabs" (autonomes Taxi ohne Fahrer) vorzubereiten. Die Betreiber der Fahrzeugflotten brauchen direkte Schnittstellen zu jedem Fahrzeug. Versuche mit solchen fahrerlosen Fahrzeugen gibt es schon seit über dreißig Jahren (z.B. mit "Raser Rolf" im Test-Mercedes). Man hat aber bis jetzt erfolgreich die Vermarktung aufgeschoben, da man (zu Recht) befürchtet, dass ein Auto, das keinen Fahrer mehr braucht, auch keinen privaten Käufer mehr findet, sondern für jede Fahrt nur gemietet wird.

Kann man ein "offenes System" in einer geschlossenen Hardware (fahrerloses Auto) immer noch mit gutem Gewissen als offenes System bezeichnen, auch wenn man als Verbraucher gar keinen Zugang dazu hat?

Wer kann beweisen, dass in todbringenden amerikanischen Drohnen nicht auch ein Linux-System werkelt und möchte das Offenlegen der Quelltexte fordern?

Drohnen und Autos sind nun mal die in Masse hergestellten computergesteuerten Systeme, die auf das Handy folgen. Diese Systeme haben viel mit Geld zu tun, nur, dass halt, wer das Geld hat, auch das Sagen hat. Das Smartphone sehe ich auf dem Weg dorthin, nur als eine Zwischenstufe, in der die Eignung verschiedener Konzepte im praktischen Einsatz in der Masse getestet wird.

MfG
Hugo


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