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Re: md-raid5 erweitern mit Festplatte die größer ist



Daniel Koch schrieb am Mittwoch, den 18.04.2012 um 06:37:
> Ich müsste mein RAID erweitern (md). Nun handelt es sich hierbei um ein RAID5 
> mit vier mal 1,5 TB Festplatten und die 5. die ich dazu einbinden würde wäre 
> eine 2,0 TB Festplatte. 
> Mein Frage ist nun ob das überhaupt sauber funktionieren wird. 
> Soweit ich da richtig informiert bin wird die 2,0 TB dann als 1,5 TB verwendet 
> oder muss ich das selbst partitionieren und dann einbinden ?
> Hat da jemand schon einmal Erfahrungen gesammelt?

Ich habe so etwas schon oft gemacht.  Ein Beispiel Szenario:  
 1. die Platte, die neu rein kommen soll, heißt /dev/sdf.  
    Diese neue Platte ist also bereits angeschlossen und enthält keine
    wichtigen Daten.
 2. eine beliebige andere Platte aus dem RAID-Verbund ist /dev/sdc.
 3. Der RAID-Verbund heißt /dev/md2.

Das Kommando::
    sfdisk -d /dev/sdc > /etc/raid_1.5tb_parttable
sichert die Partitionstabelle in eine Datei.  Diese Datei sollte
dann ungefährt so aussehen::

  # partition table of /dev/sdc
  unit: sectors

  /dev/sdc1 : start=       63, size=1404043264, Id=fd
  /dev/sdc2 : start=        0, size=        0, Id= 0
  /dev/sdc3 : start=        0, size=        0, Id= 0
  /dev/sdc4 : start=        0, size=        0, Id= 0

Die Id="fd" ist der Hexcode für eine Linux-Raid-Partition.
Probleme kann es geben, wenn die 2TB-Platte schon 4kB-Sektoren hat.  
Dann sollte der start-Sektor natürlich nicht wie hier traditionell
63 sein, sondern durch 8 teilbar sein (also z.B. 64).

Mit dem Kommando::

    sfdisk /dev/sdf < /etc/raid_1.5tb_parttable 

wird die neue Platte nun damit genauso partitioniert.  Es bleiben dann
natürlich hinten ca. 500 GB ungenutzt.  Wer unbedingt möchte, könnte
die nutzen, in dem die Platte z.B. mit dem Kommando::
    cfdisk /dev/sdf 
manuell weiter partitioniert wird.  Ich empfehle das nicht.
Mit dem Kommando::

    mdadm /dev/md2 -a /dev/sdf1 

wird schließlich die neue Partition zum RAID-Verbund hinzu gefügt.
Mit dem Kommando::

    cat /proc/mdstat

kann dann der Fortschritt des Synchronisier-Vorganges beobachtet werden.

Im übrigen rate ich von RAID5 ab und ich würde lieber RAID10
benutzen, auch wenn damit die nutzbare Netto-Kapazität geringer ist.
Ich habe schon erlebt, dass während des Synchronisieren eines RAID5
auf einer weiteren Platte auch ein "Bad Sector" gefunden wurde und 
dann war natürlich Schluß mit der Redundanz.  Außerdem war bei unseren
Messungen RAID5 viel zu langsam.

Viel Glück und viele Grüße, Peter Funk
-- 
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