Anleitung Desktop-Kernel-Konfiguration und -Paket-Bau
Hallo, zusammen,
für alle deutschsprachigen Benutzer, deren Debian-Installation auf dem Desktop genutzt
wird, hier folgende praktische Anleitung:
> Kochrezept für Kernel-Konfiguration und -Bau unter Debian und Derivaten
>
>
> 0. Alles wird als root gemacht
>
> -$ sudo su
>
> 1. Benötigte Pakete installieren
>
> -# apt-get install linux-source build-essential kernel-package [*]
>
> -# apt-get install libgtk2.0-dev libglade2-dev [a) für gconfig Konf-Werkzeug
> (empfohlen)] oder:
>
> -# apt-get install libncurses-dev [b) für menuconfig Konfigurator]
>
> 2. Quellen entpacken, Link machen
>
> -# cd /usr/src
>
> -# tar -xjvf linux-source-3.2.tar.bz2
>
> -# ln -s linux-source-3.2 linuz
>
> -# cd linuz
>
> 3. Konfiguration
>
> -# make oldconfig [übernimmt die aktuelle K-Konfiguration in die Datei .config]
>
> -# make gconfig [a) auf GTK] oder make menuconfig [b) curses-basiert auf der Konsole]
>
> - unter 'Processor support/Processor Type' den CPU-Typ auswählen den man hat
> - SMP ein- oder ausschalten
> - unter 'Kernel options/Timer frequency' 1000 Hz für einen Singlecore-Desktop oder 300
> Hz für 2 oder 3 Kerne auswählen
> - unter 'Kernel options/Preemtion Model' gibt es die alternativen Einstellungen für
> 'Server' oder 'Low-Latency Desktop' anstelle von 'Desktop'
> - Konfiguration speichern
>
> -# make localmodconfig [zum Ausprobieren: Wählt alle Module/Treiber ab, die gerade
> nicht geladen sind]
>
> 4. Paket bauen, dann installieren und ausprobieren
>
> -# make-kpkg --initrd --j 2 --append-to-version test kernel-image [Das Compilieren kann
> lange dauern, je nach CPU und Speichermenge]
>
> -# cd ..
>
> -# dpkg -i linux-image-3.2.ytest_3.2.ytest-10.00.Custom_arch.deb [Gebautes Paket
> installieren]
>
> Der neue Kernel wird direkt ins Grub-Bootmenü eingetragen und kann nach dem nächsten
> Neustart direkt geladen werden.
>
> -# init 6 [Neustart]
>
> Wenn man mit dem Ergebnis zufrieden ist und den Kernel so auch weiterhin verwenden
> möchte, dann sollte man etwas mehr Bau-Zeit investieren und das Ganze noch einmal ohne
> 'make localmodconfig` wiederholen, um die selbe Flexibilität zu haben, wie mit einem
> Standard-Kernel, dann evtl. noch /etc/default/grub anpassen.
>
> [*] Wenn man ein stabiles Debian benutzt, dann kann man sich die 3.2er-Serie
> Kernelquellen so aus den Backports holen:
>
> -# echo "deb http://backports.debian.org/debian-backports squeeze-backports main"
> >> /etc/apt/sources.list
>
> -# apt-get update
>
> -# apt-get -t squeeze-backports install linux-source-3.2
>
> [Hierbei werden nur kleinere Abhängigkeiten herein gezogen. Nach meiner Erfahrung läuft
> der zurück portierte Testing-Kernel auch völlig problemlos, ist aber kein Muss, mit
> linux-source-2.6.32 verläuft alles ganz genauso]
Sie stammt von dieser Seite:
http://wiki2.belug.de/wiki/KernelKonfiguration-Bau
100% problemlos ist der Betrieb des 3.2er Kernels aus den Backports aber doch nicht, wie
mir auffiel, da es beispielsweise ein Problem mit dem nvidia-legacy Treibermodul gibt,
das von dkms nicht erstellt werden kann. Weitere dkms-Probleme sind also nicht
ausgeschlossen. In dem Fall muss man sich einen Treiber direkt vom Hersteller
Herunterladen und manuell installieren, falls man meint, nicht darauf verzichten zu
können.
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