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Re: [OT] Dual-Booting, wer brauchts noch?



> Vor etwa einem Jahr habe ich dann entschieden, dass mir die Zeit für
> Unstable auf dem Desktop-Rechner zu schade ist (tägliche Updates,
> Bugreports schreiben, Mailing-Listen verfolgen). Da mir Stable
> grundsätzlich zu alt ist, habe ich Ubuntu (9.10?) installiert. 

Sowas lese ich relativ oft. Mal eine ernste Frage. "Glaubst" du das es
zu alt ist, oder hast du Stable schonmal auf dem Desktop genutzt und
denkst jederzeit "Hach mist, ich brauche unbedingt die neuste Version
weil XYZ nicht geht"?

Früher hatte ich das gleiche Problem. Ich dachte Stable wäre immer zu
alt, als dann damals Ubuntu heraus kam hatte ich damals darauf
gewechselt. Nach einiger Zeit nutzung 2004-2006 habe ich jedenfalls
gemerkt das immer das neuste auch nicht das ist was ich wollte.
Eigentlich will ich nur ein laufendes System haben, nicht ständig
herumfrickeln und es soll einfach nur gehen. Mit Ubuntu hatte ich bis
dahin mehr Probleme gehabt als mit jedem anderen Linux und hatte davor
ebenfalls Debian, Gentoo, Mandrake (heute Mandriva) und Suse genutzt.

Auch die ständigen 6 Monate updates sind mit auf den Senkel gegangen.
Kaum lief das System gabs schon wieder ein sinnloses update das jedes
Programm so minimal in der Version anhob das es lächerlich war überhaupt
zu updaten. Dazu noch die Philosophie von Ubuntu lieber Beta Versionen
zu nutzen als Stable Versionen. Hatte damals für meine Ausbildung eine
Projektarbeit geschrieben mit OpenOffice. Und damals war gerade
OpenOffice2 vor dem Release, und die neuste Ubuntu hatte schonmal die
Beta Version aufgenommen. Ebenfalls im glauben das ich immer das neuste
benötigte update ich, und naja es war eine Katastrophe. OOo2 ist mir
damals jede 15Min - 30Min abgestürzt und hatte jedesmal datenverlust.
Soviel zur philosophie immer "neuste". Bin dann zurück auf die ältere
Version mit OOo 1 das lief ja einwandfrei.

Solche ähnliche Probleme hatte ich schon so häufig das ich nachher gar
nicht mehr jede Ubuntu Version geupdated hatte. Nur dachte ich mir dann,
hmm warum dann überhaupt noch Ubuntu nutzen und nicht Debian Stable?

Bin dann wieder zurück auf Debian Etch. Mein Plan. Wenn ich unbedingt
etwas neues benötige nutze ich die Backports, wenn es dort nicht
vorhanden ist versuche ich selber kompilieren. Ansonsten muss ich schauen.

Tjo letztendlich bin ich nie im versuch gekommen jemals Backports zu
nutzen. Später dann von Etch nach Lenny geupgraded und auch unter Lenny
habe ich nie Backports genutzt und nie den wunsch gehabt oder gedacht
"Hey, ich brauche unbedingt Version XYZ". Mitlerweile nutze ich Squeeze
hätte aber von den Versionen auch Lenny weiter nutzen können. Bin nur
umgestiegen weil ich KVM mit KSM testen wollte und Squeeze generell
schonmal für den Server einsatz testen wollte.

Auch wenn ich mir Lenny -> Squeeze anschaue wo immerhin knapp 2 Jahre
dazwischen liegen sehe ich nicht wirklich was neu ist. VLC/Mplayer
spielt immer noch meine Videos. DVD/Audio Ripping etc. geht immer noch.
Webbrowser gehen auch noch alle. Zwischen Iceaweasel 3.0 und Iceweasel
3.5 sehe ich 0 Unterschiede. Thunderbird 2 nach Thunderbird 3. Ja hat
nen Suchfeld dazu bekommen. Grandios.

Pidgin geht noch, OOo geht noch und auch der Rest geht noch alles
genauso wie es immer noch ein Lenny macht. Von daher die Frage, warum
immer die neuste Version?

Und in eine andere Antwort schriebst du als deine Anforderungen:
> Auf meinem Desktop brauche ich einen Feed-Reader, einen Mail-Client,
> einen Browser, einen "ich kann alles abspielen"-Video-Player (Danke,
> VNC!), einen guten MP3-Player und eine anständige Shell. Und bis auf
> die Shell gibt es die halt überall, und das auch brauchbar.

Nun gibt es irgendetwas davon was selbst Lenny nicht kann?

Ich glaube jedenfalls das die meisten Leute die immer davon fasseln das
man die neuste Version braucht es noch nie anders probiert haben und aus
welchen Grund auch immer es sich einreden sie bräuchten es.

Ich zumindest möchte einfach ein laufendes Stabiles System haben. Ja und
deswegen nutze ich Debian GNU/Linux, sonst kann ich auch wieder bei
Windows bleiben mit dem ich schon immer zig probleme hatte und es in
meinen augen viel zu kompliziert ist. Und über die letzten knapp 5 Jahre
hinweg bin ich mit Stable auf Desktop PC auf mein Arbeits-PC sowie PC
zuhause immer gut gefahren.

Sicherlich kommen auch immer wieder neue Versionen heraus die mal nett
sind. Und? Derzeit ist von mir aus OOo3 enthalten. Bald haben wir
LibreOffice, und selbst wenn es in einem Jahr LibreOffice 4 geben würde.
Bedeutet es das OOo3 auf einmal unbrauchbar wird und seine aufgabe nicht
mehr tut?

> Und an dem Punkt habe ich mich bewusst entschieden, erst einmal nur noch
> Windows auf dem Desktop zu verwenden. Keine leichte Entscheidung; am
> Anfang steht das Löhnen für die Windows-Lizenz. Dann muss man einen
> Ersatz finden für die ganzen Programme, an die man sich unter Linux
> gewöhnt hat, und für die es keine Windows-Version gibt. abcde wird z.B.
> schmerzhaft vermisst, und Thunderbird ist kein Ersatz für mutt-patched.
> Einiges bekommt man zwar unter cygwin zum Laufen, aber da ist oft auch
> sehr viel Gebastel und Herumprobieren gefragt. Und schließlich muss man
> sich daran gewöhnen, das einzelne Dinge unter Windows einfach anders
> laufen.
Du kritisiert also das man unter Debian etwas herumbasteln musste damit
etwas geht, und das Windows ja out-of-the-box geht. Und dann kommt ein
rattenschwanz von "aber" und du präsentierst ein Text wo ich persönlich
nur das "kotzen" bekommen würde so ein System nutzen. Auch sehe ich den
Vorteil nicht. Anscheind bist du ja unter Windows mehr am herumbasteln
als alles andere. Eigentlich das was du ja nicht wolltest.

> Aber die Vorteile haben für mich einfach überwogen: Nach dem Aufwachen
> aus S2R/S2D funktioniert das WLan sofort (und nicht erst nach 30 sek).
Selbst wenn man S2D etc. nicht zum laufen bekommt. Dann würde ich den
Laptop einfach herunterfahren und neu Booten was auch kein riesenaufwand
ist anstatt durchgängig eine doch in meinen augen eher schlechtere
nutzbarkeit des Systems zu haben womit man dann dauerhaft konfrontiert ist.

Wenn man ein Laptop nutzt macht man den ja eh nicht in der Regel für
1-2Min. an wodurch das Booten eh egal sein sollte. Wobei Squezze
mitlerweile ziemlich flott bootet.


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