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Re: [OT] Dual-Booting, wer brauchts noch?



Hallo!

Am 11.12.2010 12:52, schrieb Jochen Schulz:
Wolf Wiegand:

Am 05.12.2010 14:15, schrieb Jochen Schulz:

mal rein interessehalber: wer von Euch braucht auf seinem "Hauptsystem"
noch Windows?

[X] Hier. Ich bin Programmierer in einer Firma, in der halt nur
unter Windows entwickelt wird, und ab und zu will man halt auch mal
was zu Hause ausprobieren können.

Hier ähnlich. Aber der Rechner, auf dem ich das mache, wird ansonsten
selten benutzt. Kann schon mal sein, dass der einen Monat nichtmal
eingeschaltet wird.

War bei mir lange Zeit auch so: Eine Xen-Instanz mit Windows XP auf meinem Heim-Server, nur um dort mal irgendwas auszuprobieren. Sehr selten genutzt.

Ich frage, weil ich den Eindruck habe, dass immer weniger Leute
dual-booten, beziehungsweise ein gelegentlich genutztes Windows nur noch
auf einem Zweitsystem parallel installiert haben.

Woher hast Du den Eindruck?

Vielleicht schließe ich von mir auf andere, aber ich hatte den Eindruck,
entsprechende Bemerkungen auf dieser und anderen Listen häufen sich
irgendwie.

Habe ich nicht so mitbekommen. Weder auf dieser Liste, noch auf der lokalen LUG-Liste. Ich vermute, dass dort niemand zugeben will, auch Windows zu benutzen :-)

Mir wurde damals gesagt: "Wenn Du Linux willst, nimm gleich Debian. Ist
zwar am Anfang schwieriger, aber am Ende landest Du eh da." ;-) Hab mich
dran gehalten und es nicht bereut.

Ack. Mir hat das zwar niemand gesagt, und ich musste das selber herausfinden, aber für mich ist Debian die 'forscherfreundlichste' Distro. Für einen Frickel-Freund wie mich natürlich ideal.

Und an dem Punkt habe ich mich bewusst entschieden, erst einmal nur
noch Windows auf dem Desktop zu verwenden.

Mit Windows 7 könnte ich mir das auch fast vorstellen, das benutze ich
bei der Arbeit seit einigen Wochen. Da hat sich zumindest in Sachen
Window Management etwas getan. Aber das ginge auch nur, weil ich eh
Mail, IRC und News in einer screen-Session auf dem "Server" zu Hause
laufen habe.  Ansonsten brauche ich hauptsächlich einen Browser mit
ordentlichem Feedreader und möglichst eine Shell (Windows ohne Cygwin
geht gar nicht). Da ist das drunterliegende OS fast egal.

Auf meinem Desktop brauche ich einen Feed-Reader, einen Mail-Client, einen Browser, einen "ich kann alles abspielen"-Video-Player (Danke, VNC!), einen guten MP3-Player und eine anständige Shell. Und bis auf die Shell gibt es die halt überall, und das auch brauchbar. Cygwin ist ok, ich vermisse die Integration ins Gesamtsystem (z.B., Dokumente einfach mit der verknüpften Anwendung zu starten).

Natürlich hat Windows immense Nachteile. Etwas so elegantes wie
Postfix oder Cyrus scheint es nicht zu geben. Keine zentrale
Fehlerdatenbank. Fehlerberichte von anderen Windows-Usern sind hart
an der Legastheniker-Grenze. Keine Möglichkeit, das System zur
Fehlersuche bis ins Kleinste auseinanderzunehmen. Untransparente
Sicherheitsupdates. Mehrere Desktops nur mit Hängen und Würgen.

Full ACK. Was wahrscheinlich am schlimmsten ist, ist das Ökosystem
drumherum. Die Shareware-Hölle (ok, heutzutage könnte ich mir auch
leisten, alles zu kaufen) und die Fehlersuche. Naja gut, merkwürdige
Leute gibt es natürlich auch hier. ;-)

Da hat Debian (oder auch jede andere Distro) als integriertes System definitiv deutlich Vorteile, die ich auch vermisse: Programm X benimmt sich seltsam, also schmeiße ich einfach einen Bug-Report Richtung bugs@debian.org.


Wolf

--
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