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Re: [OT]Re: Soundbearbeitung?



On Tue, 25 May 2010 13:06:22 +0200
David Raab <debian@david-raab.de> wrote:

> On 05/25/2010 12:34 PM, Michael Lange wrote:
> > Tatsächlich, diese Definition kannte ich noch nicht, aber dass sie
> > Klarheit schafft wage ich zu bezweifeln, übrigens wird das auch in
> > dem Artikel angesprochen; der Begriff "Open Source" sagt eben an
> > sich noch nichts über die Lizenzbedingungen aus, und
> > Missverständnisse wie bei mir sind daher wohl auch programmiert :)
> 
> Nicht alles bei Wikipedia ist korrekt. Zumindest gibt es keine
> Begründung warum das so sein sollte. Das es nicht so ist findest du im
> gleichen Artikel.
> 
> Bei:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Source
> 
> Steht unter "Definition der Open Source Initiative" sogar als dritter
> Punkt:
> 
> > * Die Software darf verändert und in der veränderten Form
> > weitergegeben werden: Durch den offengelegten Quelltext ist
> > Verändern ohne weiteren Aufwand für jeden möglich.
> 
> Das heißt es steht ausdrücklich geschrieben das man unter Open Source
> auch weitergabe und veränderung versteht, anstatt brauchst ja nur in
> den verlinkten Artikel zur genauen OSI Definition hereinschauen, wo
> Open Source an sieben Kriterien beschrieben wird:
> 
> Die änderungen sind dort zwei Punkten gewidmet:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Source_Definition
> 
> > * Abgeleitete Arbeiten − Die Lizenz muss von der Basissoftware
> > abgeleitete Arbeiten und deren Distribution unter derselben Lizenz
> > wie die Basissoftware erlauben, sogenanntes Copyleft-Prinzip.
> >
> > * Integrität des Autoren-Quellcodes − Die Lizenz muss explizit das
> > Verteilen von Software erlauben, die auf einer modifizierten Version
> > des Originalquellcodes beruhen. Die Lizenz kann verlangen, dass
> > solche Änderungen zu einem neuen Namen oder eine neuer
> > Versionsnummer der Software führen und solche Änderungen
> > dokumentiert werden.
> 
> Daher der Text das Open Source nicht die änderungen gewährleistet, ich
> weiß nicht wer es eingefügt hat, es ist aber offensichtlich falsch.
> 
> Ansonsten steht ja direkt am anfang des "Open Source" Artikels das
> "Freie Software" und "Open Source" eigentlich das gleiche meint:
> 
> > Open-Source-Software steht unter einer von der Open Source
> > Initiative (OSI) anerkannten Lizenz. Diese Organisation stützt sich
> > bei ihrer Bewertung auf die Kriterien der Open Source Definition,
> > die weit über die Verfügbarkeit des Quelltexts hinausgeht. Sie ist
> > fast deckungsgleich mit der Definition Freier Software.
> 
> Der Unterschied oder warum eben "Open Source" anstatt "Freie Software"
> noch existiert ist eben wie erwähnt wird das sich "Freie Software"
> eher an die Community lehnt wobei Open Source von der Definition eher
> Wirtschaftlicher ausgelegt ist.
> 
> Weiterhin da Englisch schon ein neusprech ala 1984 Buch ist. Daher
> unter "free" verstehen halt viele "kostenlos" und eben nicht "frei".
> Das eben letzteres gemeint ist und eben nicht ersteres wollte der
> "Open Source" Begriff noch weiter hervorheben.

Schon klar, aber eine Unklarheit wird halt durch eine andere ersetzt.
Und der Begriff "Open source" selbst sagt eben nichts über freie
Verwendbarkeit aus, um das zu wissen muss man schon die Definition
kennen, und ich vermute, ich bin nicht der einzige, dem sie unbekannt
war.

> 
> Daher ist der "Open Source" begriff in diesem sogar eine bessere wahl
> als "Freie Software".
> 
> Ansonsten wie kai ja sagte ist fest definiert welche Lizenzen ja als
> Open Source definiert werden. Nur Quellcode anschauen wie im PGP
> Beispiel reicht nicht, sondern Programmcode muss unter einer der
> definierten Lizenzen der OSI stehen. Und die erlauben nunmal alle
> weiterverarbeiten von Source Code, und nicht lediglich das anschauen.
> 
> Man kann höchstens PGP vorwerfen das sie den "Open Source" Begriff
> missbrauchen obwohl sie kein Open Source sind.
> 

Das ist ja gerade die Frage. Im Deutschen ist das ja noch ganz klar,
aber im englischen könnte man dann wohl sagen:
PGP is open source, but not Open Source (TM).
Das Problem hier ist offensichtlich, dass irgend ein Konsortium (oder
wie man es nennen mag) einen Begriff (der vermutlich auch schon vorher
existiert) besetzt und mit einer neuen (erweiterten) Bedeutung belegt.
Wie gesagt, im Deutschen kann man leicht als Alternativbezeichnung für
nicht-freie Software wie PGP das Wort "quelloffen" verwenden, aber auf
englisch heisst das wohl nichts anderes als "open source".
Und wenn du sagtst, Open Source sei eben so definiert, dann ist doch
die Frage wer hier die Definitionsmacht beansprucht. Wie ja auch der
wikipedia Artikel erwähnt:

> Seit der Einführung der neuen Bezeichnung wurde jedoch oft
> kritisiert, dass diese ebenfalls Verwirrung stiftet: Sie assoziiert
> die Verfügbarkeit des Quelltextes, sagt aber nichts über die
> Freiheit, ihn zu verwenden, zu verändern und weiterzugeben, aus.
> Kritisiert wird daher von der FSF vor allem die Tatsache, dass der
> Begriff Open Source die Einsicht in den Quellcode einer Software
> hervorhebt, nicht aber die Freiheit, diesen Quellcode auch beliebig
> weiterzugeben oder zu verändern. So nennt die PGP Corporation die
> aktuelle Version ihres Kryptographieprogramms PGP z. B. Open Source,
> da der Quellcode betrachtet werden kann. Weitergabe und Veränderung
> dieses Quellcodes sind aber verboten, so dass das Programm nicht
> unter die Open-Source-Definition fällt.

(man merkt wohl, dass ich tagelang zuhören musste, wie Prof. Otzdorf
über den fragwürdigen Begriff des "Scheinwiderstands" räsonniert :)

Gruss

Michael



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