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Re: [OT - Qualität]Re: DigiKam und die alten Bilder



On Wednesday 07 April 2010, Gerhard Brandenburg wrote:
> Hallo Michael,
> 
> Am Mittwoch, 7. April 2010 schrieb Michael Schuerig:
[schnipp]

> > ABER: Die KDE-Entwickler machen die Arbeit, soweit ich das erkennen
> > kann, zum größen Teil in ihrer Freizeit und zum Vergnügen. Als
> > Anwender profitieren wir von diesem "Hobby" ohne eine
> > Gegenleistung zu bieten. An die Entwickler(!) haben wir überhaupt
> > keinen Anspruch, da ist tatsächlich jede Erwartung, was die
> > Entwickler noch alles tun sollten und in welcher Reihenfolge
> > zuviel verlangt.
> 
> Das ist natürlich auch eine Ansicht.
> Andererseits:
> Zu Zeiten von OS/2 gab es ein kostenloses Office-Paket dazu, das, wie
> vielleicht der eine oder andere Alte noch weiss, unter jeder Kanone
> war. Angesprochen auf die Nicht-Kompatibilität  und Funktionsfehler:
> "Man kann nichts verlangen bei Dingen, die nichts kosten."
> Der Effekt: diese und andere Dinge führten in den Misserfolg.

Das ist eine durchaus andere Situation. Vergleiche: Wenn du ein 
Lebensmittel mit "20%-Gratis" kaufst(!), kannst du zurecht erwarten, 
dass auch die 20% genießbar sind.

> Wenn ich arbeiten soll damit, stelle ich schon gewisse Forderungen,
> da beuge ich mich dem Entwickler-Diktat nicht oder nur mit lautem
> Murren, wie eben jetzt und suche funktionierende Alternativen. Und
> wenn es KDE3 bleibt . . .

Mit Debian/stable bekommst du derzeit noch KDE3. Warum erwartest du, 
eine funktionierende Version von KDE4 zu bekommen?

> > Die Verantwortung für die Qualitätssicherung liegt da eher bei den
> > Distributionen.
> 
> Da weiss ich nicht, was ein Distributor macht, wenn ein Programm halt
> nur halb fertig ist. Ist er für das volle Funktionieren
> verantwortlich? Dann sollte jede Distribution auf Funktionierendes
> zurückgreifen und da ist KDE3 aus meiner Sicht immer noch um Klassen
> besser.

S.o. Nein, die Distribution ist natürlich nicht dafür verantwortlich, 
Programme auf das nötige Qualitätsniveau zu heben, damit sie (in eine 
stabile Version) aufgenommen werden können. Wenn ein Programm nicht 
geeignet ist, dann wird es nicht aufgenommen.

> > Und auch da sollte man unterscheiden zwischen denen, die
> > für ihre Arbeit Geld verlangen oder, wie Debian, allein von einer
> > Community getragen werden. Da lautet dann die Devise, dass jeder
> > Benutzer durch seine Hilfe dazu beitragen kann, dass das
> > Gesamtsystem für alle besser wird.
> 
> Debian etwa kann IMHO gar nichts machen, das ist ja keine
> Anwendungsentwicklertruppe. Wenn Kpilot nicht funktioniert, stehen
> die Debian-Leute auch daneben, oder sollen die vielleicht die
> KDE-Fehler ausbessern?

Ich habe den Eindruck, dass du dich noch von einem Missverständnis 
freimachen musst. Du hast keinen Anspruch darauf, KDE-Programme oder 
andere FOSS-Ware mit einer bestimmten Qualität zu bekommen. Wenn Kpilot 
nicht funktioniert, dann ist das leider so. Wenn es Kpilot nicht gäbe, 
dann wäre das auch so. Daraus kann man keine Forderungen an die 
Entwickler ableiten.

> Aber das hilft ohnehin alles nichts, ich möchte nicht zitieren, was
> sich ein Anwender einer anderen Mailingliste wegen eine
> Beschwerde-Mail bezüglich Programm-"Ungereimtheiten" vom Entwickler
> anhören musste.

Wahrscheinlich ist, dass sich dieser Entwickler zuvor schon schlimmere 
Beschwerden hat anhören müssen. Das rechtfertigt unhöfliches Verhalten 
nicht, macht es aber vielleicht nachvollziehbar. Ja, ich habe mich auch 
schon beschwert und über KDE4 nicht zu knapp -- aber da muss ich mich 
selbst fragen, welchen Anspruch ich darauf habe, dass meine Beschwerde 
Gehör findet. Ich sehe da nichts. Ich kann KDE verwenden, wenn es meine 
Zwecke erfüllt, ich kann dazu beitragen, dass es besser wird, oder ich 
kann die Finger davon lassen.

Freie Software ist nicht kostenlos, auch wenn die Software selbst nichts 
kostet. Für den Gegenwert der Zeit, die ich für die Fehlersuche 
aufgewendet habe, hätte ich mir problemlos geschlossene, kommerzielle 
Software kaufen können. Meine Entscheidung für Open Source hat wenig mit 
der Hoffnung zu tun, dadurch Geld sparen zu können.

Mein Fazit: Konstruktive Kritik hilft allen Beteiligten, Frustration zu 
vermeiden.

Michael

-- 
Michael Schuerig
mailto:michael@schuerig.de
http://www.schuerig.de/michael/


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