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Re: Zukunft der Virtualisierung bei Debian (Squeeze ff.)



Am Freitag, den 11.12.2009, 08:44 +0100 schrieb Michael Hierweck:
> Hallo allerseits,

Hallo...

> ich habe mich gerade daran gewöhnt, dass Lenny umfassenden Support für
> Virtualisierung in verschiedenen Varianten mitbringt (KVM, XEN, OpenVZ,
> vserver).
> 
> Nun habe ich jedoch folgende Nachricht gelesen:
> 
> http://www.mail-archive.com/debian-kernel@lists.debian.org/msg47650.html
> 
> Wenn es richtig verstehe, heißt das, dass uns zwar die Userspacetools
> erhalten bleiben werden, aber sich jeder, der XEN, OpenVZ oder vserver
> nutzen möchte, sich seinen Kernel selbst bauen muss, weil die Pakete
> linux-image-*-virtualisierung und *-modules-*-virtualisierung nicht mehr
> angeboten werden.

Das verstehe ich auch so.

> Ich halte das für einen erheblichen Rückschritt und besonders tragisch,
> weil Lenny geradezu dazus eingeladen hat, Virtualisierung auch aktiv zu
> nutzen.
> 
> Oder interpretiere das falsch? Wie geht ihr (dmait sind die
> angesprochen, die umfassender Virtualisierung nutzen) damit um?

Ich kann die Argumente der Kernel-Maintainer einerseits gut verstehen,
andererseits bin ich ebenso wie du ein Anhänger der Virtualisierung und
würde die fertigen Kernel für schnell gebaute Systeme und zum 'mal eben
antesten' echt vermissen. 

Aus meiner Sicht ist die Schuld zu dieser Entscheidung aber nicht dem
Debian-Kernel-Team zu machen, sondern eher den
Virtualisierungs-Projekten selbst. Das aufgeführte Beispiel von XEN,
welches immer noch Patches für 2.6.18 raus bringt ist bei der rasanten
Fortentwicklung der Kernel-Serie einfach unpassend. Dass man es leid
wird, die Patches auf die aktuellen Kernel zu übertragen, kann ich gut
verstehen. Hier scheint aber etwas in Gange zu sein (liest man in den
weiteren Mails auf der debian-kernel Liste).

Ein Gegenbeispiel ist hier KVM. Dies Projekt orientiert sich schon seit
langem an dem gerade aktuellen Kernel und stellt in regelmäßigen
Abständen Patches hierfür bereit, welche meist auch aufgenommen werden.
Da hatte XEN größere Probleme - in der Anfangsphase wurden viele der
großen Patches für den Linux-Kernel nicht aufgenommen (weshalb, weiß ich
nicht mehr). Das hat sicherlich dazu bei getragen, das Projekt
längerfristig in so eine Schieflage zu bringen. 

Mal so eine Frage in die Runde: Ist KVM eigentlich stillheimlich dazu
auserkoren worden (von wem auch immer...) XEN zu verdrängen? Man liest
es immer wieder: 'benutze doch KVM'.
Hat KVM dazu das Potenzial und stehen schon ordentliche
Management-Werkzeuge für KVM bereit?


Was mich angeht, so benutze ich hauptsächlich OpenVZ und hoffe hier auf
weiteren Support in Debian. Wenn dieser nicht mehr in fertigen
Kernel-Images besteht, sondern in angebotenen Kernel-Patches, soll mir
das auch recht sein. Für meinen kleinen Server baue ich mir sowieso
einen eigenen Kernel, wohlgemerkt einen auf den debian-sourcen und
debian-patches basierten. Wenn ich die Antwort-Mails auf debian-kernel
so lese, scheint das OpenVZ-Team auch ganz schön viel Schweiß in Lenny
investiert zu haben. Hängt der Support für Squeeze also wieder vom Fleiß
der OpenVZ-Entwickler ab?

Es grüßt
Micha vor dem Berge


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