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Re: [OT] Google Analytics auf kernel.org?



M. Houdek schrieb:
> Mahlzeit ;-)
Habe noch nichts gegessen, aber werde gleich darauf zurückkommen. Danke
Dir auch.

> 
> Am Donnerstag 05 März 2009 11:35:36 schrieb Christian Wohlgemuth:
>> M. Houdek schrieb:
>>> Am Donnerstag 05 März 2009 08:36:51 schrieb Bjoern Meier:
>>> [...]
>>>> Bist DU nicht in der Lage deinen Referrer, User-Agent, whatever
>>>> abzuändern? Bist DU nicht in der Lage deine IP bei Tor/I2P zu lassen? Da
>>>> könnte man das Ganze nämlich ad adsurdum führen. Hat bei den Punks in
>>>> Hannover damals auch geklappt.
>>> _Ich_ kann mich vor GA schützen, weil ich a) das Wissen dazu habe und b)
>>> von der Existenz von GA Kenntnis habe.
>>> Ich bezweifle aber, dass mehr als 20 % der Internetuser (großzügig
>>> geschätzt, eher weniger) dazu in der Lage sind.
>> Das sehe ich anders. Das Datenschutzproblem ist auch bekannt bei
>> unbedarften Benutzern des Internets bekannt. Seit ComputerBild aber auch
>> Fernsehen und Radio das Thema aufgegriffen hat.
> 
> Auch das sind User, die sich mit der Technik auseinandersetzen (wollen). Sie 
> sind eindeutig in der Minderheit. Und selbst wenn es 50 % wären, die das 
> Problem (er)kennen und auch darauf reagieren können (meine Frau würde es nicht 
> können, sie will einen Computer nutzen wie einen Fernseher oder ein Handy)
> 
> Was machst du mit den anderen 50 %?
Im Fall deiner Frau, kann Sie sich vertrauensvoll an Dich wenden. Und
genau wie deine Frau, hat die Mehrzahl einen Freund oder Bekannten denn
man um Hilfe bitten kann.

Wir können uns fast alle noch an den Anti-Cookie-Hype erinnern.
Mittlerweile scheinen mehr als die technikversierten Benutzer zu
glauben, das Cookies schädlich sind.

Aber da können wir unendlich mit unsere subjektiven Spekulationen Tennis
spielen: ich halte die Zahl der Benutzer, die sich des
Datenschutzproblem im Internet bewusst sind, wesentlich höher.

> 
>> Nun liegt es am Benutzer darauf zu reagieren. 
> 
> Ich finde, das ist genau das flsache Ende. Hier wird an den Auswirkungen 
> gewerkelt, und nicht die Ursache bekämpft.
Die Ursache ist aber ein legitimes Mittel, also kann ich es nicht
bekämpfen. GA verstößt (noch) nicht gegen geltendes Recht.
Und deshalb unterliegt es einen Webmaster, welche Statistik oder
Trackingtools er einsetzt.

> 
>> Spätestens jetzt wird sich
>> der Benutzer informieren und entsprechende Informationen dazu bekommen.
>> Daher schätze ich die Zahl der informierten Benutzer (damit meine ich
>> Informationen bzgl. der Existenz des Problems und der Existenz von
>> Lösungen) weit wesentlich höher ein.
>> Und wenn diese Anzahl von Benutzern es nicht schafft sich zu schützen
>> (selber Programme/AddOns installieren, über Freunde u/o Bekannte, das
>> Internet als Informationsquelle oder auch eine bezahlte Dienstleistung
>> in Anspruch nehmen) dann ist ihnen der Schutz ihrer Privatsphäre den
>> Mehraufwand nicht wert.
> 
> Du machst es die sehr einfach - oder?
> 
> Der PC hat sich in den letzten 10 Jahren zum Massenartikel gemausert. Er ist 
> in der privaten Nutzung kein Hobby-Gerät des interessierten Bastlers mehr.
Sage ich auch nicht. Aber diese Benutzer, die nicht wissen, wie man sein
Daten schützt, schaffen es, ein (gecracktes) Windows zu installieren,
Emule zu laufen zu bringen, etc.

> 
>>> Klar, potentiell kann es jeder - es muss ihnen nur jemand erklären. Da
>>> dürfte es aber einfacher sein, einen Webmaster darüber zu informieren,
>>> was er da eigentlich tut, als Millionen von potentiellen Besuchern seiner
>>> Seite.
> 
> Dazu schreibst du nichts? ;-)
Ich bin darauf nicht eingegangen, weil, in meinen Augen, das ja der
erste Teil schon erledigt hatte.
Ich denke der Webmaster ist sich bewusst, welche Techniken er einsetzt.
Natürlich kenne ich den Entscheidungsprozess des Webmaster nicht, aber
ich habe ihn zu akzeptieren, weil es seine Seite ist.

> 
>>> [...]
>>> Es geht mir nicht um meinen Selbstschutz. Für den kann ich sorgen.
>>>
>>> Um dein Beispiel von oben aufzugreifen: Wenn du durch die
>>> Panzerglasscheibe deiner gepanzerten Limousine (so du sie hättest -
>>> Konjunktiv!) beobachtest, wie vor dir auf der Straße sich jemand mit
>>> einer Pumpgun und einer MP zum Amoklauf präpariert, würdest du auch nicht
>>> den Notruf wählen - du hast ja für ausreichend Selbstschutz gesorgt.
>> Ich finde es immer Amüsant welche Vergleiche manchmal herbeigezogen
>> werden, um sein Anliegen verständlich zu machen :-)
> 
> Ist ja nicht mein Grundbeispiel. Ich hab's nur aufgegriffen und 
> weiterentwickelt - auch um die Absurdität von Björns Beispiel zu 
> unterstreichen. ;-)
> 
>> Welche Daten werden überhaupt von GA gesammelt?
>>
>>  - IP (mit Lokalisierung mit GEOIP)
>>  - User Agent (mit installierten Plugins)
>>  - Referer
>>  - eine History der besuchten Webseiten die ebenfalls GA enthalten
>>  - Verweildauer
>>
>> mehr fällt mir jetzt nicht ein...
> 
> Auslesen von Cookies? (Keine Ahnung, ist bei mir eh gesperrt.
> 
>> Kannst Du diese Daten mit deiner lebensbedrohenden Situation wirklich
>> vergleichen?
> 
> Siehe oben - nicht meine Idee. Ich fand es auch - hm - kurios und erschreckend 
> zugleich.
> 
> Aber damit lässt sich schon eine Menge anfangen. Nicht, wenn man nur die Daten 
> einer Webseite, eines Servers hat. Aber wenn man die von vielen hat? Das ist 
> in meinen Augen Überwachung pur. Jeder Schritt im Internet wäre von Google 
> nachvollziehbar, wenn es alle Webmaster nutzten (was sie zum Glück nicht tun).
> 
> Mir fehlt die Fantasie und kriminelle Energie, um mir Szenarien auszudenken. 
> Unwohl ist mir dabei aber schon. Sehr - weil ich weiß, das andere diese 
> Fantasie besitzen. Und weil Google diese Daten nicht umsonst sammelt - warum 
> sollten sie?
> 
Da gebe ich Dir Recht, das die Sammlung der Daten bei einem Unternehmen
das Problem ist.
Aber es vollkommen irrelevant ob es sich um Google, Yahoo, MSN oder BND
handelt. Sobald ich meine Daten nach Außen hin veräußere, bin ich nicht
mehr Herr über diese Informationen. Also gilt es hier zu handeln.
Die gleiche Datensammelwut ist auch bei 'normalen' Statistikprogrammen
möglich. Wenn Strato, als einer der großen Hoster in DE, alle
Statistiken seiner Kunden zusammenlegt, kommt auch einiges zusammen.

Um zum Ende zu kommen, ich finde diesen Anti-Google-Hype nicht
nachvollziehbar. Was Google kann, können Andere auch (wahrscheinlich
noch nicht in diesem Ausmaß). Und wenn GA als böse gebranntmarkt wird,
kommt halt ein andere Anbieter und das Spiel geht weiter...
Also lieber keine Daten herausgeben, als sich später über
maßgeschneiderte Werbung ärgern.

Werde jetzt schnell Essen gehen, der Magen knurrt
Grüße
Christian

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