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Re: Festplatten abgleichen oder kopieren



From: Michael Schuerig <michael@schuerig.de>
> Aus chronischer Paranoia möchte ich gelegentlich von meiner 
> Snapshot-Platte (rsnapshot) ein Backup machen. Ein vollständiges Backup 
> mit rsync auf eine leere Backupplatte dauert mehr als 15 Stunden. Nun 
> ist die Backupplatte meist nicht leer, sondern enthält ein früheres 
> Backup, von dem große Teile gleich geblieben sind, abgesehen von 
> rotierten Verzeichnisnamen.

Vielleicht wäre es ja doch besser, wenn du statt des Backups vom Backup
(Daten > usb1 > usb2) die beiden usb-Platten wechselweise als
Backupmedium einsetzt (Daten > 1 und Daten > 2 im Wechsel). Für den
Paranoia-Faktor ist dann immer mindestens eine der beiden Platten sicher
verräumt (du bewahrst sie doch räumlich weit getrennt auf, in
verschieden Häusern, besser in verschiedenen Städten?) und ausgeschaltet.

Außerdem kann es dann nicht passieren, dass du Daten, die unbemerkt
fehlerhaft sind, von 1 nach 2 sicherst. 2 bekommt dann jeweils eine neue
Kopie vom Original.

Der Nachteil ist natürlich der, dass man im Falle der Suche nach einer
bestimmten alten Version einer Datei möglicher Weise auf beiden Platten
suchen muss. (Da ich für alle Dokumente git verwende, ist diese
Einschränkung für mich natürlich weitgehend irrelevant :-D )

Im Falle von Paranoia ist das natürlich nur eine kleine Einschränkung,
weil das Backupsystem insgesamt sicherer wird...

Der schlechteste Fall wäre natürlich der, dass beide usb-Platten
gleichzeitig an den zu sichernden Rechner angeschlossen sind, und dass
dann ein Hardwaredefekt oder sonstiges Unglück alle drei Platten
gleichzeitig betrifft.

> Die Namensrotation kann ich auf der Backupplatte per Skript nachbauen, 
> kein Problem. Beim Kopieren der neuen Snapshots auf die Backupplatte 
> stecke ich aber fest. Die Snapshots sind untereinander zu großen Teilen 
> gleich, weshalb rsnapshot Hardlinks verwendet, um Platz zu sparen. Diese 
> Hardlinks sollen natürlich auch auf der Backupplatte rekonstruiert 
> werden.

Ich verwende für alle meine Sicherungen rsync mit folgendem
'cp -al <ziel> <ziel>-$(date +%y-%m-%d-%Hh%M)'. Ganz nach dem
KISS-Prinzip. Das rsync und cp zusammen dauern für meine 240158 Dateien
 / 144GB nur wenige Minuten.

> Beim Aufruf von rsync gebe ich eine Liste der Verzeichnisse mit, von 
> denen ich weiss, dass sie gleich geblieben sind (Option --exclude-from)

Viel zu umständlich, IMHO. Diese Liste wird sich ja in praxi öfters
ändern. Dumm, wenn man die Anpassung dann vergisst... Wenn man
allerdings *wirklich* sicher ist, dass sich bestimmte Verzeichnisse über
Jahre nicht ändern werden, spricht natürlich nichts dagegen. Ich bin
kein Fan von häufgien Änderungen am Sicherungskonzept, auch wenn dies
nur Ausnahmelisten betrifft, weil man dann nach einem Jahr nicht mehr
weiß, was man damals genau gesichert hat und wie.

Für die Bewältigung von Extra-Paranoia sollte man regelmäßig ein diff -r
zwischen Backup und Original durchführen. Bei mir hat das schon einmal
ergeben, dass 3 oder 4 Dateien des Backups kaput waren. Das dauert dann
allerdings je nach Datenmenge...

Beste Grüße, viel Erfolg!

Johannes Wiedersich


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