/usr/lib/cgi-bin und virtual hosts
Moin!
Die meisten Debian-Packages, die Webapplikationen mit CGI-Interfaces
mitbringen, tun dies dadurch, dass das aufzurufende Binary in
/usr/lib/cgi-bin geliefert wird. Der in den apache2-Packages
vordefinierte "default"-Virtual Host hat eine ScriptAlias-Direktive,
die Zugriffe auf /cgi-bin nach /usr/lib/cgi-bin schickt. Damit sind
alle installierten CGI-Anwendungen automatisch im default virtual host
erreichbar.
Damit habe ich zwei Probleme:
(1)
Was passiert mit CGI-Anwendungen, die nicht aus Packages kommen, die
aber trotzdem unter foo.example.com/cgi-bin/bar erreichbar sein
sollen? Nach der reinen Lehre sollte ich diese Dateien nicht nach
/usr/lib/cgi-bin werfen, sondern sie irgendwo anders, z.B. irgendwo in
/srv oder in /usr/local/lib/cgi-bin ablegen. Da ich aber im default
virtual host keine zwei ScriptAliases für /cgi-bin haben kann, wird
das nicht funktionieren.
(1a)
Gibt es sowas wie einen Alias-Search-Path, bei dem ich dem Apache
sagen kann, das er beim Aufruf von /cgi-bin/foo zuerst in
/usr/lib/cgi-bin/foo und dann in /usr/local/lib/cgi-bin/foo suchen
soll?
(1b)
Oder biege ich lieber den ScriptAlias gleich ganz nach
/usr/local/lib/cgi-bin um und mache eine Linkfarm?
(2)
Wenn ich jetzt einen virtuellen Host bar.example.com habe, aus dem
kein Zugriff auf die cgi-Scripts möglich sein soll (z.B., weil awstats
installiert ist, der default-virtual-Host passwortgeschützt,
bar.example.com aber ohne Authentifikation erreichbar sein soll), wie
mache ich das am besten?
(2a)
Ich definiere für bar.example.com gar keinen ScriptAlias und bin somit
vor cgi-bin komplett geschützt. Das funktioniert so lange wie
bar.example.com ohne aus Debian-Pakages installierte cgi-bin-Scripts
auskommt.
(2b)
Ich definiere für bar.example.com den ScriptAlias mit einem
vhost-spezifischen Ziel (z.B. /srv/bar.example.com/cgi-bin), in das
ich die CGI-Scripts reinwerfe, die dieser vhost braucht. Wenn der
vhost CGI-Scripts aus Debian-Packages braucht, werden die
versymlinked.
Wie würdet Ihr hier vorgehen?
Eigentlich ist die Art, wie Webanwendungen in Debian gehandhabt
werden, suboptimal. Ich frage mich, was man hier verbessern könnte.
Ideen?
Grüße
Marc
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