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Re: LiILO in eigener kleiner Boot-Partition?



Gruesse!
* Wolfi <publicalfa-ng@yahoo.fr> schrieb am [07.04.07 22:47]:
> Gerhard Brauer schrieb:
> >Gruesse!
> >* Wolfi <publicalfa-ng@yahoo.fr> schrieb am [07.04.07 10:47]:
> >>Ist es möglich, GRUB) in einer idealerweise nur 1Cyl (hier:=7MB)  großen eigenen Partition 
> >>einzurichten und von dort Linux (Ubuntu Feisty) von
> >>einer anderen Platte aus einer erweiterten Partition heraus zu starten?
> >>
> >>Falls ja, wie genau geht das?
> >Eine genaue Anleitung kann ich dir nicht geben, da ich deine Partitionen
> >etc. nicht kenne. Aber du hast IMHO folgende Möglichkeiten:
> 
> Diese Frage bezog sich darauf, wie man GRUB oder auch LILO wahrend der Installation von der 
> normalen Linux-Partition abtrenn und in meine kleine separate Startpartition installiert bekommen 
> kann. Inzwischen habe ich gelernt, daß LILO wohl eher ungeeignet für meine Situation ist, da es 
> auch den Kernel und ein paar weitere Dateien in dieser Mini-Partition braucht, die ich  von den 7MB 
> mit einiger Mühe auf nur max. 2 Cyl = 14 MB aufbohren könnte. Mehr geht einfach nicht.

Da sitzt du einem "Denkfehler" auf. Weder Grub noch Lilo brauchen
"Platz" für ihre "Installation". Der OS/2-Bootmanager braucht ja eine
eigene Partition. Grub/Lilo nicht. Diese Bootloader installieren sich in
die ersten 512 Bytes einer fast beliebigen Partition, ein Bereich der
AFAIK von keinem Dateisystem benutzt wird.
Lilo braucht auch im weiteren Startprozeß gar keine "Zusatzdaten", Grub
braucht *nach* dem Start des Bootloaders Zugriff auf verschiededene
Dateien um das zu startende System zu finden.

Wenn du Grub jetzt in diese kleine Partition installierst werden
lediglich 512 Bytes verbraten, von einem Bereich (1. Sektor der
Partition) auf die du dort mit einem Dateisystem auch keinen Zugriff
hättest.

> >a) Grub wird installiert in die Partition auf der auch das Linux ist.
> 
> Genau das geht hier nicht aus Platzgründen.

Doch würde gehen (da kein "Platz" gebraucht würde).
Es geht aber deshalb nicht, da du an den "kastrierten" BootManager
gebunden bist.
Deine Anforderung ist eben:
- Der OS/2-Bootmanager soll der "Master" sein.
- Daraus ergibt sich: der Linux-Bootloader *muss* zwangsläufig in einer
  Partition < 1024 Zylinder liegen, damit er vom Bootmanager erreicht
  werden kann. Dafür würde sich nach deinem Bekunden diese 7MB Partition
  eignen.
- Das Linux-System kann dann liegen wo es/du will, da der Linux-Loader
  nach dem Start keinerlei Beschränung hat.

> Wenn ich das bisher Zusammengetragene richtig verstehe, in Vorschlag:
> 
> b) kann nur GRUB (nicht LILO) alleine in diese Startpartition innerhalb der ersten 1024 installiert 
> werden, wird dann vom OS/2 BM ganz normal aufgerufen und startet mit BIOS Hilfe, ist dann aber im 
> weiteren Verlauf in der Lage, selbstständig ext2/3 oder JFS zu lesen und kann daher dann von einem 
> beliebigen Platz auf einer 2., großen Platte den Kernel und was sonst noch nötig ist, von einer 
> üblichen Installation mit /boot und root booten.

Soweit fast ok, außer das es auch mit Lilo gehen würde (s.o). Es gibt
bestimmte Konstellationen, welche nur/am besten mit dem "alten" Lilo
funktionieren, bei dir und wegen der Flexibilität ist aber definitiv
Grub zu empfehlen.

Siehe zur Vertiefung auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/GRUB
und auch den Verweis zu Bootloader dort.

> c) würde ich dann wieder den Einschränkungen wie mit LILO unterliegen, daß der Kernel, 
> Konfigurationsdateien und Platz für ein Kernelupdate in dieser Partition vorhanden sein muß und 
> 7MB dafür zu knapp seien, 14MB könnten reichen.

7 MB reichen i.d.R. für zwei Kernel, bei grub brauchst du noch ca.
200-300 KByte für Grub-Daten. Es wäre also durchaus möglich, diese
kleine Partition als /boot zu nutzen. Um dich aber jetzt oder später
nicht in eine Situation zu bringen, die du nicht beherrschst, würde ich
davon abraten - und eben nur den Bootloader in diese Partition
installieren.

> Und wie sieht es dann mit einem weiteren /boot zusammen mit der eigentlichen Ubuntu Installation 
> aus? Bisherige Empfehlungen sprachen immer von ca. 100-300MB für /boot (wenn ich das jetzt noch 
> richtig zusammen bekomme).
> Wohin kommen dann alle die Dateien, die normalerweise diesen Platz beanspruchen, aber natürlich 
> nicht in meinen 7/14MB Winzling passen?

Diese Größenangabe für /boot ist Blödsinn, wenn du nicht zig Kernel
brauchst. I.d.R. genügen 2 Kernel. Der aktuelle und ein
"Reserve-Kernel". Debian-basierende Distributionen legen bei einem
Kernel-Update immer den jeweils letzten als Backup-Kernel an. Wenn du
jetzt irgendwann noch einen eigenen Kernel bauen willst käme noch ein
Dritter/Vierter hinzu. Also ein (seperates) /boot von 10-20 MB ist
definitiv ausreichend.

> Und dann natürlich als Hauptproblem, wann, wo und wie genau man während der Installation dem 
> Programm mitteilt, daß eben nicht der Standardweg, GRUB/LILO in den MBR or Partitions-Bootsektor 
> zu schreiben, sondern in meine kleine, spezielle Startpartition und dann von dort auf die 
> eigentliche Installationspartition zu verweisen.
> Und genau für diesen letzten Teil brauche ich eine art Schritt für Schritt Anleitung, da mir 
> Linux bisher einfach noch zu fremd und unbekannt ist ;-)
 
Das kannst du während der Installation im Punkt:
==> Grub-Bootloader auf Festplatte installieren
wählen. Bei der Wahl "Grub inden MasterBootrecord installieren" sagst du
Nein. Dann wirst du mit einer weiteren Abfrage nach dem gwünschten Ort
für den Bootloader gefragt.
Dort trägst du dann die 7MB Partition ein. Angenommen, diese wäre die
dritte primäre Partition auf der ersten (SCSI)-Platte, dann müßte dort
rein:
/dev/sda3
oder in Grub-Notation (hd0,2)
das beantwortet auch deine andere Frage bzgl. Grub-Notation: Platten
werden immer als hd benannt, nur die Zählung von Platten und Partitionen
fängt eben bei 0 an, anstatt bei 1.

Dann die Installation normal beenden. Danach ist logischwerweise dein
Linux nach einem reboot nicht startbar. Du mußt also im OS/2-BootManager
einen Eintrag hinzufügen, der den Grub-Loader auf der kleinen Part.
anstößt.

> >Hilfreich sind auf jedenfall:
> >- ein sog. Linux-LiveCD-System (z.B. Knoppix). Damit kann im Notfall
> >repariert werden oder auch der Grub nachträglich installiert werden.
> 
> Läßt sich das nicht auch von der Ubuntu CD machen. Ich hab mir hier die 'Installer' Version 
> gebrannt, da die 'Desktop' Live-CD anscheinend keine (oder nur eine sehr begrenzte) Auswahl des 
> Bootloader Ortes zuläßt.

Zu Ubuntu bin ich überfragt (Bedenke: das hier ist eine Debian-ML.
Ubuntu ist zwar debian-basierend, unterscheidet sich aber in manchen
Sachen erheblich davon. Du mußt halt ggf. auch die Ubuntu-Webseiten bzw.
deren ML zu Rate ziehen.)

Mit den Debian-Install-CDs ist eine Reperatur möglich, allerdings muß
man sich schon etwas mit Linux auskennen. Das komfortablere Handling ist
sicher eine sog. Live-CD (also knoppix,grml,...).

> Wolfi

Gruß
	Gerhard
-- 
Der schwarze Ritter ist unbesiegbar...



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